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0438 - Schlangenhand

0438 - Schlangenhand

Titel: 0438 - Schlangenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Besatzung eines Schiffes. Sie liegen alle auf dem Grund des Meeres. Der Sieg aber ist unser. Jeder von uns spürt, daß die Zeit der Erlösung nahe ist. Wir werden vom Bann befreit, den einst diese Monstranz über uns gelegt hat. Das Amulett wurde gefunden, wir können wieder leben.«
    »Oder zu Staub zerfallen!« erklärte ich.
    Diaz trat einen Schritt vor. Er trug eine alte Pistole im Gürtel und legte seine Hand auf den Griff. »Wie kannst du so etwas behaupten?« schrie er mich an.
    »Weil ich Möglichkeiten besitze, eurem schaurigen und grausamen Treiben ein Ende zu bereiten.«
    Diaz lachte mich an. Er hatte sein Maul weit aufgerissen. Ich glaubte sogar, den Hauch von Moder zu riechen. Unmöglich war es ja nicht. Diese Wesen lebten seit 200 Jahren, aber sie fürchteten sich vor Dingen, die mit der christlichen Relegion zusammenhingen, wie das Beispiel der Monstranz gezeigt hatte.
    Wie würden sie erst reagieren, wenn sie das Kreuz sahen, das ich bei mir trug?
    Meine Hand näherte sich der Brust. Ich brauchte die Finger nur in den Hemdausschnitt zu schieben, um meinen Talisman hervorzuholen. Suko wußte ebenfalls, was ich plante. Wahrscheinlich, würde er sich auf seine Dämonenpeitsche verlassen.
    Beide hatten wir unsere Waffen noch nicht gezogen, als etwas anderes passierte. Durch die Gestalt des Mönchs ging ein Ruck. Jeder sah es, und jeder bekam mit, wie er sich erhob.
    Diaz aber schrie die Erklärung heraus.
    »Das Amulett!«
    Er hatte bei seinem Schrei an uns vorbeigeschaut, so daß Suko und ich uns umdrehten.
    Auf der Treppe standen drei Personen.
    Fast am Ende, auf der vorletzten Stufe, sah ich den Wirt der Kaschemme. Hinter ihm aber, vom Fackelschein umspielt, hielten sich ein Junge und ein Mädchen auf.
    Beide waren noch keine zwanzig Jahre alt. Aber der Junge war der Bote, denn in seiner rechten Hand hielt er das von allen ersehnte Amulett…
    ***
    Wenn ich etwas verändern wollte, mußte ich auch ihn vernichten. Aber konnte ich das riskieren oder übers Herz bringen, ein Kind zu töten?
    Nein, nicht mit mir. Dieser Junge mußte in den teuflischen Bannkreis hineingeraten sein, wahrscheinlich ohne etwas dafür zu können. Eine Möglichkeit gab es. Vielleicht gelang es mir, ihm das Amulett aus der Hand zu reißen.
    Bevor ich mich näher mit ihm beschäftigte, sah ich mich in der Umgebung um.
    Die übrigen Typen hatten auf den Jungen gewartet. Ihre Blicke waren auf ihn gerichtet. Spannung loderte in ihren Augen, und der Mönch auf dem Schlangenthron bewegte sich ebenfalls, denn er ging einen kleinen Schritt vor.
    Suko schielte mich von der Seite an. Ich kannte den warnenden Blick, den er mir zuwarf. Ich mußte mich vorsehen.
    Der Junge ging weiter. Er stand unter Streß, das war ihm deutlich anzusehen. Bei jedem Schritt, den er ging, zitterten seine Beine.
    Einmal sah es so aus, als würde er fallen, aber er hielt sich noch. Und das Mädchen ebenfalls. Wahrscheinlich war die Kleine auch ohne ihr Zutun in diese gefährliche Lage hineingeraten. Jetzt schwamm sie einfach mit, ohne eine Chance zu haben, sich aus dieser Lage wieder zu befreien. Der Fackelschein spiegelte sich in ihren unruhigen Augen wider. Er verwandelte die Pupillen in kleine, tanzende Kreise. Als sie nach dem Arm des Jungen greifen wollte, löste er die ihn schon berührenden Finger mit einer unwilligen Bewegung.
    Für mich stand fest, daß er mittlerweile in den Bann dieses Mönchs geraten war.
    Auch in die Zuschauer war Bewegung geraten. Die Piratenmeute zog sich zusammen.
    Der Junge stand jetzt auf der vorletzten Stufe. Er grinste dem Wirt verzerrt zu, bevor er die letzte Stufe hinter sich ließ und das Mädchen mit sich zog.
    Ich schätzte die Entfernung ab.
    Vielleicht noch zwei Yards, dann befand er sich auf meiner Höhe. Suko ahnte, daß ich ihn angreifen würde. Er zog bereits die Dämonenpeitsche hervor, um sie auszufahren.
    Ich tastete nach dem Kreuz und spürte dessen Wärme. Okay, es konnte klappen.
    Noch einen Schritt ging der Junge vor. Diaz war zur Seite getreten, damit der Ankömmling einen freien Blick auf Vasco hatte, der vor seinem Schlangenthron stand.
    Unerträglich wurde die Spannung. Der Junge hatte seinen Arm ausgestreckt. Auf der Handfläche lag das Amulett mit der Schlange, das ich jetzt genauer erkennen konnte.
    Sehr deutlich hob sie sich von dem Gestein ab. Wenn mich nicht alles täuschte, bewegte sie sich sogar.
    Noch wartete ich.
    Ob die anderen mich beobachteten oder nicht, war mir in diesem Augenblick

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