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0439 - Nacht der Hexen

0439 - Nacht der Hexen

Titel: 0439 - Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Intrigenspiel eingeleitet. Eine Runde, die ihre Position festigen mußte - ganz gleich, wie diese Partie ausging. Deshalb konnte sie es sich leisten, Ted Ewigk nicht getötet zu haben - noch nicht…
    »Ich muß verrückt sein, daß ich dich nicht umbringe«, murmelte Ted. »Ist dir klar, Dämonin, daß ich dich eigentlich töten muß? Ich verstoße gegen meine Prinzipien, wenn ich es nicht tue. Weißt du, daß einer deiner Art einst die Frau ermordet hat, die ich liebte? Was hindert mich daran, dich jetzt umzubringen?« Er ließ den Dhyarra-Kristall auf seiner Handfläche hin und her rollen.
    »Deine Fairneß«, sagte Stygia. »Du bist kein Mörder. Ich sage dir den Aufenthaltsort des ERHABENEN, und du läßt mich gehen. Du mußt nach Ash’Naduur gehen.«
    »Naduur? Nicht Ash’Cant?« fragte Ted mißtrauisch. »Was will er in Ash’Naduur?«
    »Eine Versammlung der Alphas der Ewigen«, sagte Stygia. »Ich erfuhr eher zufällig davon. Wenn du dich beeilst, kannst du sie noch erleben. Dort findest du den ERHABENEN. Sie planen etwas, das weder euch Menschen gefallen kann, noch uns Dämonen. Daher ist es auch in unserem Sinne, wenn du nach Ash’Naduur gehst und den ERHABENEN zum Duell forderst und besiegst.«
    »Ash’Naduur«, murmelte Ted Ewigk. Er kannte jene Welt, war schon einmal dagewesen in einem Kampf auf Leben und Tod gegen den damaligen ERHABENEN.
    Ted wußte, wie er dorthin gelangen konnte, wenngleich es ihm seltsam vorkam, daß der ERHABENE für eine Versammlung jene Dimension ausgewählt hatte und nicht Sara Moons Privatwelt Ash’Cant. »Was ist, wenn du mich belügst und in eine Falle lockst?«
    Stygia lächelte. »Ich gebe dir ein Pfand«, sagte sie. »Wenn du in die Falle gerätst und getötet wirst, werde ich mit dir sterben. Voodoo-Zauber«, sagte sie. Sie löste einen ihrer Fingernägel und reichte ihn Ted Ewigk. Er konnte die Aura der Dämonin spüren, die aus dem Nagel hervorging. Er war mit Stygia verbunden.
    Ted nickte. Zumindest in diesem Punkt belog sie ihn nicht - wenn er ihren Fingernagel bei sich trug, war sie ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    »Läßt du mich nun gehen?« fragte sie.
    »Du hättest gehen können, als ich bewußtlos war«, sagte er.
    »Ich wollte nicht. Aber jetzt will ich gehen«, sagte sie.
    Ted erhob sich und drehte ihr den Rücken zu.
    Stygia grinste. Sie sprang auf, drehte sich einmal um ihre Längsachse und stampfte auf, während sie den Zauberspruch rief, der sie zurück in die Schwefelklüfte brachte.
    Ted fühlte, daß sie verschwunden war, weil die dämonische Aura ihrer Anwesenheit verloschen war.
    Er überlegte, ob er Zamorra und Nicole informieren und möglicherweise um Hilfe bitten sollte. Aber er entschied sich dagegen. Wenn es wirklich eine Falle war, wollte er sie nicht mit hinein locken. Und wenn er sie um Hilfe bat, würden sie nicht verstehen, daß er die Dämonin fliehen gelassen hatte. Sie würden ihm Vorwürfe machen.
    Aber statt sich die Vorwürfe anzuhören, wollte er ihnen mit einem Erfolg entgegentreten - mit Sara Moon als Gefangener in seinen Händen.
    Er dachte an Carlotta. Sie würde um ihn weinen, wenn er dieses Unternehmen nicht überleben sollte. Und er bedauerte, daß sie sich zum Abschied nicht noch einmal lieben konnten.
    Aber er wollte keine Zeit mehr verlieren.
    Mit dem Machtkristall öffnete er ein Tor nach Ash’Naduur und schritt hinüber in die andere Welt.
    Das war das Licht gewesen, das Nicole gesehen hatte…
    ***
    »Du treibst ein gewagtes Spiel«, sagte Astaroth, der Erzdämon. »Wieso hast du diesen Menschen einfach gehen lassen? Du hattest ihn in deiner Hand. Du hättest ihn mit einem Fingerschnippen töten können, als er ohne Besinnung war. Ich verstehe dich nicht, Stygia.«
    Die Dämonin lächelte. »Unterschätze mich nicht«, sagte sie. »Er wird sich gegen den ERHABENEN aufreiben. Einer von ihnen wird auf jeden Fall vergehen. Und wenn Ted Ewigk überlebt - habe ich ihn in der Hand. Er glaubt, Gewalt über mich zu haben, aber ich kann ihn jederzeit unter meine Kontrolle bringen…«
    Astaroth starrte ihre linke Hand an, an welcher ein Fingernagel fehlte. »Du gehst ein sehr großes Risiko ein. Er hat auf jeden Fall Gewalt über dich.«
    »Vielleicht gefällt mir dieses Vabanque-Spiel«, sagte Stygia. »Außerdem ist er ein Mensch und seiner Ethik verpflichtet. Das Risiko ist gering, aber die Gewinnchance doch sehr hoch.«
    »Und dein Ansehen wird steigen, wenn du gewinnst«, sagte Astaroth. »Punkte gegen

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