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0439 - Schaltzentrale OVARON

Titel: 0439 - Schaltzentrale OVARON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht der richtige Augenblick dazu zu sein.
    Rhodan beobachtete Takvorlan.
    Der Pferdemensch schien kaum Schlaf zu benötigen. Er stand wieder neben der verschlossenen Tür und ließ seine Schutzbefohlenen nicht aus den Augen. Sein verkümmerter Oberkörper wirkte zusammengesunken und erschlafft, aber das konnte eine Täuschung sein. Rhodan wußte aus Erfahrung, wie blitzschnell der Mutant reagieren konnte, wenn es darauf ankam.
    Damit war höchste Vorsicht geboten.
    Rhodan warf Alaska einen Blick zu. Der Transmittergeschädigte saß nicht weit von ihm entfernt und schien eingeschlafen zu sein.
    Aber auch das war eine Täuschung. In Wirklichkeit, so stellte Rhodan fest, wartete der Major nur auf das Zeichen zum Angriff.
    Rhodan hütete sich, seine beiden Hände in den Schoß zu legen.
    Ras Tschubai, der in diesem Fall überhaupt nichts unternehmen konnte und durfte, hielt ebenfalls die Augen geschlossen. Man sah ihm an, daß er krampfhaft an alles mögliche dachte, nur nicht an das, was ihn töten konnte.
    Icho Tolot war aufgestanden. Er war im Raum auf und ab spaziert und' hielt sich nun ganz in der Nähe Takvorlans auf. Er wartete.
    Langsam, unendlich langsam legte Rhodan die rechte Hand in seinen Schoß.
    Dann bewegte er die linke Hand.
    Die Hauptstadt der Cappins auf dem Erdteil Lemuria hieß Matronis.
    Es handelte sich nicht etwa um eine provisorische Niederlassung, wie man es vielleicht hätte erwarten können, sondern um eine von Millionen Cappins bewohnte Metropole.
    In ihrer Anlage und in den technischen Einrichtungen, besonders jenen, die dem Personentransport dienten, konnte Matronis nur noch mit Terrania verglichen werden, das erst zweihunderttausend Jahre später entstehen sollte.
    Am Rande dieser 'gigantischen Stadt stand ein palastartiges Gebäude, von einem wildwuchernden Park umgeben. Es war der Wohnsitz des Cappins Ovaron, des Chefs der Energieversorgung und des Oberbefehlshabers der Raumflotte. Bis vor wenigen Tagen war er auch noch Chef der Abwehr gewesen, doch man hatte ihn seines Postens enthoben, als es ihm nicht gelungen war, die plötzlich auftauchende Zeitmaschine Atlans zu vernichten.
    Ovaron wußte, daß er einen Fehler begangen hatte, aber er konnte nicht traurig darüber, sein. Das lag in seiner Natur.
    Er war ein sogenannter Tryzom-Tänzer, ganz abgesehen davon, daß er wie jeder Cappin über die Fähigkeit verfügte, zu pedotransferieren, also einen Fremdkörper geistig zu übernehmen.
    Sein Fachgebiet war die Sextadim-Navigation.
    In' seinem Körperkreislauf hielten sich zwei atomar umgeformte Moleküle auf, die ihn befähigten, zweigleisig zu denken. Das geschah auf zwei verschiedenen Geistesebenen, und sehr oft kam es dabei zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Emotioempfindung Nummer Eins und Zwei. Fand der zweigleisige Denkvorgang gleichzeitig statt und erforderte eine endgültige Entscheidung, konnte es leicht geschehen, daß Ovaron das Bewußtsein verlor. und aktionsunfähig wurde.
    Ovaron selbst wußte nicht, welche Kräfte' ihn beherrschten. Die Erinnerung an seine Jugend, an sein vergangenes Leben schien absolut intakt zu sein. Er hatte scheinbar nichts vergessen. Doch niemals verlor er das Gefühl, daß etwas mit ihm nicht stimmte.
    Man schien ihm eine Aufgabe zugeteilt zu haben, die er mit klarem Verstand nicht erfassen konnte. Das hatte mit seiner Fähigkeit, ein Zweidenker zu sein, nichts zutun.
    Ovaron war ein kühler und klarer Denker, in seinen Entscheidungen hart, wenn auch gerecht und ohne Vorurteil. Das bessere und höhere Ziel war für ihn stets maßgebend, nicht die Opfer, die er dafür zu bringen hatte.
    Er ahnte tief in seiner Seele, daß er als eine Art Geheimagent eingesetzt worden war, und zwar gegen seine eigenen Leute und Vorgesetzten, die auf der Erde ihre biologischen Experimente durchführten. Er haßte sie und ihre Versuche, aber er wußte nicht, warum das so war.
    Breit gebaut und in den Hüften schlank, war er fast zwei Meter groß. Er hatte ein grobes, kantiges Gesicht mit blauen Augen und einem breiten Kinn. Die große, stark gekrümmte Nase hätte auch in das Gesicht eines Indianers gepaßt, Er wirkte edel und vornehm in seiner ganzen Erscheinung.
    Ovaron spürte die Unruhe und versuchte, sie zu unterdrücken.
    Lasallo und Levtron würden sich nicht damit zufriedengeben, ihn als Chef der Abwehr abgesetzt zu haben; sie würden nach weiteren Chancen suchen, ihn zu entmachten und jeden Einflusses zu berauben. Ihr williges Werkzeug war Ovarons

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