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0439 - Schaltzentrale OVARON

Titel: 0439 - Schaltzentrale OVARON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachfolger, der ehrgeizige Tarakan, neuer Chef des Geheimdienstes der Cappins.
    Ovaron wußte, daß er nicht mehr viel Zeit hatte. Als erste Maßnahme gab er seinem einzigen Vertrauten Takvorlan den Befehl, die Gefangenen als Gäste zu behandeln, nicht mehr als Gefangene. Er wußte selbst nicht, warum er das tat, aber wie immer hörte er auf seine innere Stimme, die ihn selten betrog.
    Es war ein Glück, daß er sich auf die nun eingetretene Notlage rechtzeitig eingerichtet hatte. Auch das war geschehen, weil eine innere Stimme ihm das befohlen hatte und weil er wußte, daß er eines Tages einen Fehler begehen würde. Sein prächtiges Haus mußte in eine Festung verwandelt werden, unauffällig und vom Geheimdienst unbemerkt. Es mußte so bewerkstelligt werden, daß niemand, der das Haus betrat, auch nur den geringsten Verdacht schöpfen konnte. Denn Ovaron war davon überzeugt, daß er sehr bald unangenehmen Besuch erhalten würde. Bis dahin mußte alles vorbereitet sein, denn niemand konnte mit Sicherheit voraussagen, wieviel Zeit ihm dann noch zur Flucht blieb.
    Ovaron fuhr mit dem Antigravlift den Keller. Hier befanden sich die Regulierungsautomatiken für die Anlage, die Energieverteiler und Aggregate für den Lift und die anderen technischen Einrichtungen des Hauses. Ovaron ignorierte sie und ging weiter, bis er eine kahle, glatte Wand erreichte. Einen Augenblick lang blieb er bewegungslos davor stehen und betrachtete sie aufmerksam.
    Nein, dachte er befriedigt, wenn schon seine scharfen Augen nichts entdeckten, dann die ungeübten von Tarakan bestimmt nicht. Selbst die raffiniertesten Ortungsgeräte konnten die Isolierschicht nicht durchdringen, die in den Zwischenmauern untergebracht war.
    Er trat ein wenig zur Seite und fixierte einen ganz bestimmten Punkt in der Wand. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann entstand auf der linken Seite ein schmaler Spalt, der sich allmählich verbreiterte, bis er groß genug war, Ovaron durchzulassen.
    Die geheime Schaltzentrale des Hauses, tief unter der Erde gelegen, war von seinen eigenen Robotern angelegt worden.
    Später hatte er das Erinnerungsvermögen dieser Roboter gelöscht und sie neu programmiert. Sie würden niemals etwas verraten können.
    Mit einem Hebeldruck aktivierte er die Abwehraggregate des Hauses soweit, daß ein einziger Druck auf einen Knopf oben in seinem Arbeitszimmer genügte, sie in Aktion treten zu lassen.
    Dann kümmerte er sich um den Materietransmitter.
    Niemand ahnte, daß er einen solchen Transmitter eingerichtet hatte. Er stand in direkter Verbindung mit dem Empfänger in der geheimen Schaltzentrale OVARON, in der Rhodan und seine Leute gefangengehalten wurden.
    Der Transmitter besaß eine Schockeichung, was bedeutete, daß ein Transport nicht angemessen werden konnte. Wenn Ovaron es also vorzog, sich schon jetzt in Sicherheit zu bringen, würde das niemand bemerken können, nicht einmal der Geheimdienst mit seinen vorzüglichen technischen Einrichtungen.
    Ovaron aktivierte auch den Transmittes, damit er für den Fall einer schnell notwendig werdenden Flucht innerhalb von Sekunden betriebsbereit sein konnte. Eine kurze Probeschaltung ließ den Lichtbogen aufflammen. In Ordnung. Auch hier ging Ovaron mit äußerster Vorsicht vor, einer Vorsicht, die man schon fast als Pedanterie bezeichnen konnte.
    Aber er wußte, daß sein Leben davon abhing, zumindest aber seine Freiheit. Die von ihm selbst aufgebaute Golamo, der Geheimdienst also, arbeitete nach einem besonderen Prinzip. Es war so gut wie unfehlbar, und jeder Befehl des jeweiligen Chefs mußte unbedingt ausgeführt werden. Es gab keine Rückfragen und keine Rücksichten. Der Chef der Abwehr war uneingeschränkter Herrscher über Leben und Tod seiner Untergebenen - solange er der Chef war.
    Ovaron war abgesetzt worden. Nun gab Tarakan die Befehle.
    Und Tarakan haßte seinen Vorgänger und wollte sich bewähren.
    Ovaron schüttelte bei dem Gedanken an den Ehrgeizling den Kopf und verließ den geheimen Kontrollraum. Er kehrte auf dem gleichen Weg zurück, den er gekommen war. Wieder schloß sich die Wand, als er den Kontaktpunkt fixierte.
    Nichts mehr verriet, daß hinter der Wand der Weg in die Freiheit begann. Denn die Schaltzentrale OVARON war uneinnehmbar.
    Der Cappin begab sich wieder in seine Arbeitsräume und ließ sich von einem Roboter die gewohnte Mahlzeit bringen. Im Augenblick konnte er nichts unternehmen, und eine voreilige Flucht wäre nicht nur unklug, sondern sogar gefährlich

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