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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte.
    Laurin lächelte nur. Aber es war kein freundliches Lächeln, sondern verhieß kommendes Unheil. Und deshalb war Odin verwundert, daß Laurin nur einen harmlosen Reim aufsagte.
    »Leise, leise kommen Mäuse, und aus diesen werden Riesen…«
    Odin seufzte und griff nach dem Dhyarra, um ihn an sich zu nehmen und einzustecken. Wenn Laurin zu ihrem Streit nicht mehr einfiel, als ein Kinderreim, dann dann kamen die Riesen schon herbei!
    ***
    Sie tauchten plötzlich aus dem Nichts auf!
    Teri Rheken erlebte es nicht zum ersten Mal. Und als sie vorhin ebenso wie Odin die beiden Mäuse quer durch die Schmiede huschen sah, hatte sie geahnt, was kommen würde. Damals, auf der Leitner-Hofstätte, war es genauso gewesen.
    Laurins Zauberspruch ließ aus Mäusen Riesen werden, die ihm sklavisch ergeben waren. Damals hatten sie in Sintrams Auftrag Sibylle Leitner entführt, jetzt sollten sie in Laurins Auftrag diesen großsprecherischen Asen hinauswerfen.
    Die Riesen stapften auf Odin zu. Teri kam nicht dazu sich zu fragen, wieso diese gewaltigen Wesen in die Schmiede paßten, die doch eigentlich nur für Zwerge gemacht war und bei der sie selbst schon ebenso wie Odin Gefahr lief, mit dem Kopf anzustoßen. Irgendwie mußten im Zwergenreich die Dimensionen verwischen. Nichts war unmöglich…
    Der erste der beiden Riesen streckte seine Hand nach Odin aus. Der Ase ließ es geschehen, daß er gepackt wurde, aber im nächsten Moment erschütterte das Gebrüll des Riesen den relativ kleinen Raum. Der Riese taumelte zurück und starrte fassungslos seine Hand an, der äußerlich kein Schaden anzusehen war. Teri sah, daß ihm Tränen über die Wangen liefen. Der andere war etwas vorsichtiger. Er berührte Odin nicht direkt, sondern schob ihn mit seinem massigen Körper einfach vor sich her. Im gleichen Moment begann aber auch Odin zu wachsen, bis er selbst den Riesen noch überragte. Irgendwie verschwand um ihre Körper herum die Felsendecke der Schmiede. Teri sah alles wie durch eine Milchglasscheibe.
    Und in diesem Moment versuchte sie ihre Chance zu nutzen. Odin war abgelenkter. Die Druidin nahm den Dhyarra-Kristall an sich und wollte den Ort der Auseinandersetzung per zeitlosem Sprung verlassen.
    Doch ganz so abgelenkt war Odin wohl doch nicht.
    »Nein!« dröhnte seine Stimme. »Leg ihn wieder hin!«
    Und Teri mußte gehorchen. Diesmal konnte sie sich dem Zwang seiner Autorität nicht widersetzen. Sie legte den Dhyarra-Kristall zurück. Währenddessen schien Odin immer noch weiter zu wachsen.
    Laurin griff derweil nach einer Eisenkette. In aller Ruhe wickelte er sie um Odins Beine, und mit seiner durch den Gürtel verstärkten Kraft zog er diese Kette dann rasch zusammen. Odin verlor den Halt. Es dröhnte, als der Ase zu Boden stürzte, von der jähen Attacke des Zwergenkönigs zu überrascht. Er stürzte durch die Wand, schrumpfte dabei wieder zusammen, bis er mit seinem ganzen Körper in normaler Größe wieder in der Schmiede lag. Währenddessen hatte Laurin die Kette mit einem Schloß versehen, und ehe Odin sich aufrichten konnte, schlang der Zwerg auch um eines seiner Handgelenke eine weitere Kette.
    »Versucht nur, sie zu zerreißen«, kicherte Laurin schadenfroh. »In dieser Kette wirkt ein Zauber, den Ihr nicht kennt, Einäugiger!«
    Der Ase versuchte es tatsächlich. Teri war sicher, daß er jede andere Kette hätte aufsprengen können. Aber in diesem Fall gelang es ihm wirklich nicht. Rasch griff er nach Laurin, um ihm den Kraftgürtel vom Körper zu reißen. Geschickt wich der Zwerg aus.
    »So nicht«, kicherte er. »Das hat nur einmal einer geschafft, und er liegt in Ravenna begraben.«
    Er winkte den beiden Riesen zu. »Schafft ihn hinaus.«
    Doch zum ersten Mal weigerten die beiden sich, einen seiner Befehle zu befolgen. Einer hielt Laurin die Hand entgegen, mit der er vorhin den Asen berührt hatte.
    »Was faselt Er da?« entfuhr es Laurin. »Wir sollen Ihm vergeben, weil Er den Asen nicht berühren kann? Was? Es würde Ihn innerlich verbrennen? Das ist doch Mumpitz! Schafft ihn hinaus, sagen Wir!«
    Diesmal gestikulierten beide Riesen abwehrend.
    »Aber es ist unmöglich!« schrie Laurin. Er gestikulierte wild. »Gehorcht! Sofort!«
    Die Riesen bewegten sich nicht.
    Laurin wurde ruhig. »Nein«, sagte er dann leise. »Wir sehen’s ein. Wir wollen nicht eure Zerstörung.« Wild fuhr er zu Odin herum, um dessen Mundwinkel ein spöttisches Lächeln spielte. »Triumphiert nicht zu früh, Odin! Es gibt andere Wege,

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