Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Auge nicht…
    ***
    Nichts geschah. Nach wie vor umklammerte die Riesenhand den Reporter. Verblüfft fragte Ted Ewigk sich, weshalb der Zauberspruch nicht gewirkt hatte. Was war falsch? Stimmten die Wörter nicht? Oder gab es eine andere Betonung? Aber das konnte kaum sein. Es mußte an Ted Ewigk selbst liegen.
    Er versuchte es noch einmal. Aber auch diesmal wirkte der Zauber nicht. Als Zamorra ihn anwendete, sollte er aber doch funktioniert haben! Das war logisch, denn sonst gäbe es Zamorra mittlerweile nicht mehr. Jener Riese, den er damit ausschaltete, hatte ihn im Auftrag Sintrams töten sollen.
    Ted murmelte eine Verwünschung. Der Riese stapfte mit ihm weiterhin vorwärts durch das Nichts, das plötzlich gleißendem Licht wich. Von einem Augenblick zum anderen befanden sie sich in einem größeren Raum. Eine Art Thronsaal, viel zu groß für Zwerge, aber der prunkvolle Sessel, der auf einem leicht erhöhten Sockel stand, war eindeutig für Zwerge gemacht.
    Der Riese näherte sich mit seinen Gefangenen dem Thron. Dort versetzte er Ted eine Kopfnuß. Vielleicht war er der Ansicht, den Hinterkopf des Reporters nur ganz leicht berührt zu haben, Ted aber glaubte, die Welt um ihn herum würde explodieren, Rasender Schmerz machte ihn handlungsunfähig; ihm wurde schwindelig und übel, und er hatte Schwierigkeiten, noch etwas von seiner Umgebung mitzubekommen. Er wurde nicht völlig bewußtlos, war aber nicht mehr in der Lage, etwas zu unternehmen. Der Dhyrra-Kristall entfiel seiner kraftlos gewordenen Hand. Als der Riese Ted losließ, stürzte er schwer auf den polierten Boden. Der Kristall kullerte davon, geriet außer Reichweite des Reporters. Ted merkte, daß der Riese irgend etwas mit ihm anstellte, aber er konnte nichts dagegen tun. Erst nach einer Weile kam er wieder soweit zu sich, daß er erkannte, was geschehen war: Ein Eisenring lag um seinen linken Fuß, und eine Kette verband diese Fußschelle mit einem weiteren Ring, der in den Thronsockel eingelassen war.
    Der Riese war fort.
    Ted sah sich um. Bei heftigen Bewegungen erlitt er wieder Schwindelanfälle. Er kroch zu dem Ring am Sockel, versuchte ihn zu lockern oder herauszudrehen. Doch das ging ohne Werkzeug nicht. Dann entdeckte der Reporter den Dhyarra-Kristall.
    Aber der war zu weit entfernt.
    So sehr Ted sich auch streckte und vorwärts drängte, den Arm ausstreckte - es fehlten drei oder vier Zentimeter.
    Er blieb gefangen, und diesmal sicherer als vorhin in seiner Zelle.
    ***
    Die beiden Zwerge - Laurin und der Schmiedegehilfe, der die Nachricht überbracht hatte - schüttelten sich heftig, als Teri ihre Hände losließ. Die Alben waren an diese Art der Fortbewegung nicht gewöhnt, sie mußten sich erst damit vertraut machen. Von einem Atemzug zum anderen in einer anderen Umgebung zu sein.
    Es war genau der Moment, in welchem Odin zugeschlagen hatte und über den zerberstenden Amboß hinwegsprang. Teri sah, wie der Ase sein Taumeln stoppte, herumwirbelte und, den zerbrochenen Hammer noch in der Hand, sein Werk betrachtete.
    Das Metall war unter der Wucht zerbrochen. Der Dhyarra-Kristall lag unversehrt zwischen den Trümmern und Eisensplittern. Nur sein Leuchten schien schwächer als normal zu sein.
    Ein Schwindel erfaßte Teri, als sie Odin ansah. Diesen Hünen, der sie um zwei Haupteslängen überragte, der von einem langen dunklen Mantel umweht wurde und dessen Gesicht von der Krempe eines breiten Schlapphutes überschattet wurde. Darunter die Augenklappe, die die Schwärze versteckte, wo einst Odins anderes Auge gewesen war. Jenes, das er geopfert hatte, um dafür Wissen über Zauberkunst zu erhalten.
    Aber es war nicht das Aussehen des Asen, welches der Druidin zu schaffen machte. Es war etwas anderes. Seine Ausstrahlung überschwemmte sie und verschuf ihr das Empfinden, daß sie selbst winzig klein und hilflos war, Odin aber überragend und mächtig. Eine verehrungswürdige Gestalt. Teri widerstand krampfhaft dem Impuls, vor dem Asen auf die Knie zu fallen und den Kopf zu senken. Sie mußte sich dazu zwingen, die Flut von Empfindungen abzuwehren, die auf sie einstürmten. Ihr Gesicht verzerrte sich. »Nein«, flüsterte sie. »Nein, du bist nicht der Gott, dem ich diene! Du bist eine Gestalt aus den alten Sagen, ein magisches Wesen, wie auch ich es bin…«
    Odin ließ die halb erhobene Hand sinken. Der Hammer fiel zu Boden. Der Ase drehte den Kopf, sah Laurin, den anderen Zwerg und Teri an. Er musterte die Druidin, und unter seinem Blick

Weitere Kostenlose Bücher