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Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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    Kapitel 1
    14.
August 1990
    Mit
hoher Geschwindigkeit jagte eine schwarze Limousine auf der A7 auf der
Überholspur über die Autobahn. Kurz vor der Ausfahrt Braunschweig bremste der
Fahrer stark ab und folgte dem Wegweiser auf einen bevorstehenden Parkplatz.
Immer wieder sah er in den Rückspiegel, er hatte das Gefühl, verfolgt zu
werden. Der Fahrer und sein Kollege in der Limousine gehörten dem Sicherheitsunternehmen
Köster an und waren auf dem Weg von Antwerpen nach Kiel. Sie waren in Eile,
hatten den Auftrag, Diamanten im Wert von 1 Million DM, einem Scheich aus
Dubai, der sich im Steigenberger Hotel in Kiel aufhielt, zu überbringen. Die
andere Hälfte der Steine sollte per Kleinflugzeug zum Flugplatz nach Kiel-Holtenau
gebracht werden. Der Scheich Achmed Ben Ali, mehrfacher Milliardär, hatte sich
bei der Howaldtswerft in Kiel eine repräsentative Jacht bauen lassen und wollte
sie, zusammen mit den Diamanten, nach Dubai überführen.
    Die beiden Männer in der Limousine wollten
nur kurz anhalten, um sich zu vergewissern, dass sie sich den braunen Mustang,
der schon eine Zeit lang hinter ihnen herfuhr, nur eingebildet hatten. Außerdem
konnte ein Schluck Kaffee aus der mitgebrachten Kaffeekanne nicht schaden. Sie
wussten, dass es verboten war anzuhalten, doch wo kein Kläger, da kein Richter,
dachten sie sich. Paul Hofer, der Fahrer, ließ sich eben von seinem Kollegen
David Sanders einen Kaffee in den Pappbecher einschenken, als eine schwarz
vermummte Gestalt plötzlich vor seinem Fenster auftauchte. Mit vorgehaltener Pistole
wies sie ihn an, die Seitenscheibe herunterzukurbeln. Vor Schreck ließ der Mann
seinen Becher fallen und verbrühte sich die Oberschenkel.
    „Verdammt was soll das. Ist das ein
schlechter Scherz?“ Es dauerte nur Sekunden, bis er begriff, dass die Sache
ernst war. Er sah David an, der ihm zunickte, das Fenster zu öffnen.
Verängstigt kurbelte er das Fenster herunter. Plötzlich war es nicht mehr nur
eine Gestalt, sondern drei. Alle trugen eine Art Skimütze, die ihre Gesichter
völlig verdeckte. Die drei Männer sprachen kein Wort miteinander, sie
verständigten sich mit Zeichen, die sie bei der Planung des Überfalles eingeübt
haben mussten. Mit der Pistole wies er den Fahrer an, den Kofferraum zu öffnen.
Sie wussten, dass es nur von innen funktionierte. In diesem Moment musste Paul
einen Anflug von Panik haben. Was in seinem Kopf plötzlich vor sich ging,
konnte David nicht begreifen. Paul riss die Tür auf, sodass der Mann zur Seite
geschleudert wurde. Dann rannte er um sein Leben. Pech für ihn, dass es der
Mann war, der als einziger eine Waffe trug, denn der gebrauchte sie und zielte
dreimal auf Paul und traf. Paul brach vor einer Baumgruppe zusammen. Einer der
Männer schrie auf.
    „Mensch Peter, bist du wahnsinnig
geworden? Wir haben gesagt nur Platzpatronen. Du hast einen Menschen erschossen.“
    „Na und? Gibt doch genug davon. Halt
endlich die Klappe.“ In Windeseile klemmte er sich den schwarzen Lederkoffer
unter den Arm und stürmte zum Fluchtwagen. Ehe seine beiden Komplizen sich
bewusst wurden, was da geschehen war, riss er sich während der Flucht die Maske
vom Gesicht und warf sie ins Gebüsch. Dann sprang er ins Auto und raste davon.
Perplex standen die zwei anderen immer noch auf demselben Fleck, bis einer von
ihnen rief:
    „Komm weg hier, schnell.“ Sekunden
später waren sie im Wald verschwunden. Nur an einen hatte keiner mehr gedacht.
David Sanders, reglos hatte er in der Limousine gesessen. Sein Blick wanderte
hinüber zur Baumgruppe, vor der Paul lag und sich nicht mehr rührte. Wie in Zeitlupe
stieg er aus dem Wagen und ging langsam auf den Mann am Boden zu. Er legte
Mittelfinger und Zeigefinger auf seinen Puls am Hals und stellte fest, was er
schon die ganze Zeit dachte. Paul war tot, sinnlos hingerichtet von seinem
Mörder. Was sollte er tun? Warten, bis die Polizei ihn verhaftete? Niemand
würde ihm glauben, dass er nichts mit dem Überfall zu tun hatte. Er würde für
den Raub mit Todesfolge ins Gefängnis kommen. Das Urteil lautet: Lebenslänglich,
dröhnte es in seinen Ohren. Er hatte nur den einen Gedanken, zurück in die
Staaten. Dort würde er sich verstecken, genug Freunde hatte er in den Staaten.
Doch was sollte aus Julia werden? Sie würde in ein Kinderheim kommen. Sie
sollte niemals erfahren, dass ihr Vater als flüchtiger Verbrecher von der
Polizei gesucht wurde. David wusste, dass er das, was er seiner Tochter antat,
nie wieder gut

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