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0443 - Einer hat den Mord gefilmt

0443 - Einer hat den Mord gefilmt

Titel: 0443 - Einer hat den Mord gefilmt Kostenlos Bücher Online Lesen
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knapp fünfundzwanzig Jahre alt sein. Sein Gesicht wirkte, als wäre es aus Kuchenteig geformt. Der Kerl besaß einen immer feuchten Mund mit dicken Lippen. Seine Augen waren von den dicken Lidern halb verdeckt. Er hatte einige neurotische Angewohnheiten, zu denen auch das Kauen an den Fingernägeln gehörte. Froskys Geisteszustand schien mir dem eines wirklichen Geisteskranken sehr ähnlich.
    Beide, McRane und Frosky, waren Typen, wie Black sie in seiner Umgebung bevorzugte, Totschläger auf geringer Intelligenzstufe, die ihm bedingungslos gehorchten.
    »Wann hast du Kate Tharn zum letztenmal gesehen?« fragte ich den Gangsterboß.
    Black nahm einen Schluck Orangensaft. »Vor einem Monat oder länger. Die Freundschaft ist schon lange aus. Erzähle mir nicht, du wüßtest das nicht, G-man! Eure Spitzel haben längst berichtet, daß ich mir ein paar neue Freundinnen zugelegt habe.«
    Ich hielt ihm eine Aufnahme hin, die im Waggon 34 der Subway gemacht worden war. »Sahst'du sie nicht zuletzt in diesem Zustand?«
    Er betrachtete die Fotografie ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Oh, — die arme Kate!« rief er. »Sie wurde umgebracht?«
    »Erstochen!« Ich beugte mich ein wenig vor. »Am Beginn deiner Laufbahn, Black, nannte man dich nach deinem Namen, deinen Augen und deinen Fähigkeiten ›Black Knife‹.«
    »Schwarzes Messer!« wiederholte er. »Das hört sich an wie der Name eines Indianerhäuptlings. Ich muß dich enttäuschen, G-man. Dieses ganze Gerede ist leeres Geschwätz. Ich würde mir die Finger absäbeln, wenn ich nur versuchte, eine Kartoffel zu schälen. Ich kann mit Messern nicht umgehen.«
    »Du wirst uns für gestern nacht ein Alibi liefern müssen, Black.«
    »Nichts leichter als das! Frage die Leute in der ,Duck-Duck-Bar‘!« Er lachte und legte die linke Hand mit dem Rücken gegen die Stirn. Ich sah, daß ein großes Heftpflaster in der Handfläche klebte. »By Jove, ich fürchte, wir haben den Laden trocken getrunken. Das ist der Grund, warum ich mich am Orangensaft festhalte«.
    »Die ,Duck-Duck-Bar‘ ist dein eigener Laden. Girls, Kellner, Barkeeper und die Garderobenfrau hören auf dein Kommando. Auf deinen Befehl würden sie auch Meineide schwören.«
    Er zuckte die Achseln. »Du hast eine schlechte Meinung von mir, G-man.«
    »Nicht nur ich, Black. — Vor einem guten Monat verliebte sich deine Freundin in einen anderen Mann, einen jungen Schauspieler. Kate verschwindet aus ihrer Wohnung. Der Schauspieler tritt weiter auf, weil Kate annimmt, du wüßtest nicht, in wen sie sich verliebt hat. Du findest es heraus. Prompt verschwindet der Schauspieler auf dem Wege von seiner Wohnung zum Theater. Als er wieder auf der Bildfläche erscheint, liegt er im Hofe eines Wolkenkratzers, in dem du ein Büro unterhältst. Leider ist dir nicht nachzuweisen, daß der Schauspieler unfreiwillig dein Gast war. Achtundvierzig Stunden nach dem Tod des Mannes wird Kate Tham gefunden.« Ich stand auf. »Auch die Richter sind der Meinung, diese Zusammenhänge müßten genau untersucht werden. Ich habe einen Haussuchungsbefehl, der für dein Haus und alle darin befindlichen Personen gilt.« Ich warf das Dokument auf den Tisch. Der Gangster nahm es an sich, überflog es, legte es zurück.
    »Scheint okay zu sein«, sagte er gelassen.
    Ich gab Phil, der an der Tür stehengeblieben war, ein Zeichen. Er öffnete die Tür. Die Männer unseres technischen Spezialkommandos betraten den Raum. Ihr Chef, Herbert Frawey, sagte:
    »Hallo, Black! Wollen Sie uns die Schlüssel aushändigen, oder ziehen Sie es vor, uns die Schränke selbst zu öffnen?«
    Der Gangster zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Meine Schlüssel liegen auf dem Schreibtisch. Bedienen Sie sich! Falls Sie irgendeinen Schrank nicht öffnen können, lassen Sie es mich wissen.«
    Frawey warf dem Mann einen langen Blick zu. Dann wandte er sich an mich. »Willst du dir die Leute vornehmen, Jerry?«
    »Kann ich etwas verderben, Herbert?«
    »Nein! Keiner von ihnen trägt einen Anzug in der passenden Farbe!«
    Während Frawey seine Leute einteilte, ging ich auf den rothaarigen McRane zu. »Arme hoch!«
    Er trug eine Pistole unter der Achselhöhle. Ich fischte sie aus der Halfter. Es war ein sechsschüssiger Colt vom Kaliber 36.
    »Zeige dem G-man die Erlaubnis, Roc!« befahl Black, ohne sich umzudrehen.
    »Geschenkt!« knurrte ich und stopfte die Waffe in die Halfter zurück. Ich wußte genau, daß die Waffenerlaubnis in Ordnung war.
    »Paßt das Kaliber

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