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0443 - Einer hat den Mord gefilmt

0443 - Einer hat den Mord gefilmt

Titel: 0443 - Einer hat den Mord gefilmt Kostenlos Bücher Online Lesen
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würden wir ihm diesen Mord sowenig beweisen können wie seine übrigen Verbrechen.«
    »Seine eigenen Leute halten dicht. Ihnen die Zungen lösen zu wollen, wäre reine Zeitvergeudung.«
    »Wir müssen zunächst einmal herausfinden, was wirklich in dem Sub-Zug geschah«, sagte Mr. High. »Kate Tharn wurde durch einen Messerstich auf dem Platz getötet, an dem sie gefunden wurde. Niemand kann bis jetzt erklären, warum von dem Waggon 34 in den nachfolgenden Wagen geschossen wurde. Bedenken Sie, daß wir sechs Einschüsse fanden. Die Kugeln hatten zwar dasselbe Kaliber, sind aber aus zwei verschiedenen Pistolen verfeuert worden. Warum und auf wen ist geschossen worden? Warum wurden die Verbindungstüren zwischen beiden Waggons zertrümmert? Und was bedeutet das zerbrochene Fenster?«
    Der Chef entnahm einem Aktenordner die vergrößerte Aufnahme von Fingerabdrücken. »Frawey hat das Fenster auf Fingerabdrücke gründlich untersucht. Selbstverständlich fand er sehr viele Abdrücke, aber diese waren besonders deutlich und frisch. Der Mann, der sie hinterließ, muß den Fensterrahmen besonders kräftig angefaßt haben. Frawey hat mir erklärt daß die Abdrücke so auf dem Fensterrahmen saßen, daß sich daraus schließen läßt, der Mann habe sich aus dem Fenster geschwungen.«
    »Also jemand der vor einem Verfolger floh.«
    »Vor mindestens zwei Verfolgern«, verbesserte Phil. »Vergiß nicht, daß aus zwei Pistolen geschossen wurde.«
    Wir schwiegen für eine Minute oder länger. Dann sagte Mr. High im Tonfall als machte er einen Vorschlag: »Ein zufälliger Augenzeuge des Mordes an Kate Tharn?«
    »Das Licht in dem Wagen, der hinter dem Waggon 34 lief, war ausgefallen«, überlegte ich laut. »Wir sollten feststellen, wann und wo das geschah. Dieser Subway-Zug wurde von nur sehr wenigen Passagieren benutzt. Die kleineren Haltepunkte längs der Strecke sind von Mitternacht an nicht mehr besetzt. Die Zugabfertigung erfolgt automatisch. Warum soll nicht ein Marin sich unbeobachtet in dem unbeleuchteten Wagen auf gehalten haben?«
    »Nehmen wir an, es hätte diesen Mann gegeben«, schlug Mr. High vor. »Er sah die Ermordung Kate Tharns. Warum wurde er nach der Tat bemerkt?«
    »Vielleicht versuchte er, dem Mädchen zur Hilfe zu kommen, er machte sich bemerkbar und mußte anschließend fliehen.«
    »Durch das zerschlagene Fenster?«
    »Er zerschlug es, weil es keinen anderen Ausweg für ihn gab, solange der Zug sich noch in Bewegung befand.«
    »Womit?«
    Phils bohrerides Gefrage ärgerte mich. »Mit irgendeinem Gegenstand, den er gerade in den Händen hielt, — vielleicht mit dem Knauf seines Regenschirms.«
    »Das Wetter ist seit Tagen großartig. Warum sollte er einen Regenschirm mitgeschleppt haben?«
    »Dann mit einem Stock oder irgendeinem anderen Gegenstand.«
    »Wir haben nichts gefunden?«
    »Er behielt es in den Händen.«
    Phil wandte sich an Mr. High. »Chef, von wieviel Fingern fand Frawey Abdrücke am Fensterrahmen?«
    »Von zwei vollständigen Händen«, antwortete der Chef lächelnd. Phil gab das Lächeln weiter. »Glaubst du, daß er den Stock oder den Regenschirm zwischen die Zähne nahm, als er durch das Fenster sprang?«
    »Hör zu«, knurrte ich grimmig. »Ich weiß nicht, wie er das Fenster zertrümmerte. Jedenfalls schlug er es auf irgendeine Weise in Stücke und sprang hinaus.«
    »Er fiel auf die Stromschiene.«
    »Zum Teufel, nein! Er kam an der Stromschiene vorbei und floh.«
    »Und die Gangster, die vorher auf ihn geschossen hatten, winkten ihm nach.«
    »Hör zu, Phil, ich weiß nicht, was sie unternahmen! Ich weiß nicht einmal, ob sie ihn nicht doch noch erwischten.«
    »Wenn sie ihn erwischten«, sagte Mr. High, »dann wäre es auf dem Gelände der Subway geschehen. Ich glaube nicht, daß es den Gangstern gelungen wäre, seine Leiche wegzuschaffen. Wir haben niemanden gefunden.«
    »Warum meldet sich der Augenzeuge eines Mordes nicht?«
    »Furcht.«
    »Er muß sich fürchten, solange die Mörder noch frei herumlaufen. Nichts wäre für ihn logischer, als die Polizei zu benachrichtigen.«
    »Jedenfalls sollten wir versuchen, ihn zu finden«, sagte Mr. High.
    Phil hatte heute seinen aufsässigen Tag. Er widersprach auch dem Chef. »Es ist schwierig, den Passagier eines Subway-Zuges zu finden. Er kommt mit keinem Beamten in Berührung. Er löst sein Ticket an einem Automaten. Pr eßluft öffnet und schließt die Türen für ihn. Ein Zählwerk gibt ihm den Weg aus der Station frei. Ich kann

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