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0446 - Höllenfrost

0446 - Höllenfrost

Titel: 0446 - Höllenfrost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Scheinwerfer des Geländewagens aus und holte noch den »Einsatzkoffer« heraus, in dem sich allerlei kleine magisch wirksamen Dinge für den Fall der Fälle befanden. Den Schlüssel ließ er im Mietwagen stecken. Dann folgte er mit seinem Bündel und dem Metallköfferchen Cascal und Nicole, die mit einer Hand ihr Kleiderbündel emporhielt und in der anderen die Pistole trug, und dabei langsam ins Wasser hineinwatete.
    Es war flach genug, daß sie es durchqueren konnten, ohne schwimmen zu müssen. Immerhin wäre der Geländewagen abgesoffen.
    Cascals Befürchtungen blieben unbegründet; sie wurden von keinem Reptil angegriffen, dafür machten sich die Moskitos immer unangenehmer bemerkbar, so daß die drei nicht darauf warteten, bis ihre Körper wieder trocken waren, sondern sich so schnell wie möglich wieder in die Kleidung zwängten, damit sie zumindest teilweise geschützt waren.
    Sie setzten ihren Weg durch den Dschungel Louisianas fort.
    Zamorra hoffte, daß sie ihrem Ziel jetzt nahe genug gekommen waren und daß es nicht mehr lange dauern würde.
    ***
    Nachdem Leonardo deMontagne das Amulett abgelegt hatte, fühlte er sich erleichtert. Ihm war, als sei ein lastender Druck von ihm gewichen, und als würden neue Kraftströme durch seinen Körper fließen. Vielleicht hatte Eysenbeiß nur dann Macht über ihn, wenn er das Amulett vor der Brust trug! Er erinnerte sich an das Sprichwort von der Schlange, die jemand an seinem Busen nährt… und er hatte die Schlange Eysenbeiß genährt! Mit seiner Lebensenergie!
    Das würde ab sofort anders werden.
    Auch wenn er keine Möglichkeit sah, das von dem Zauberer Merlin geschaffene Amulett zu zerstören, so brauchte er es doch nicht zu tragen. Höchstens in Ausnahmefällen. Und bis dahin war er sicher wieder so stark geworden, daß ihm dieser Energievampir nicht mehr wirklich gefährlich werden konnte!
    Aber im Moment war Leonardo noch schwach.
    Schwach und abgelenkt, und als er wieder nach Stygia sehen wollte, mußte er feststellen, daß er nicht die Kraft besaß, sie zu überwachen, wie er es ihr angedroht hatte.
    Erschrocken stellte er fest, daß sie sich außerhalb seiner Kontrollmöglichkeit befand. Ohne das Amulett fand er sie nicht mehr.
    Aber dieses Risiko wollte er eingehen. Es war seiner Einschätzung nach mit Sicherheit geringer als das Risiko, von Eysenbeiß kraftlos gemacht und aus dem eigenen Körper geschleudert zu werden, der dann Eysenbeiß gehören würde.
    ***
    Julian hatte die Schüsse gehört.
    Fast hätte er darüber sein Schweben vergessen, fing sich aber gerade rechtzeitig noch wieder ab. Er erhöhte seine Körpertemperatur ein wenig. Sofort spürte er die Kälte stärker. Aber er konnte jetzt auch besser wahrnehmen, was in seiner Umgebung vor sich ging - gar nicht weit entfernt.
    Er lauschte.
    Es verging nur wenig Zeit, da wurde abermals geschossen, mehrfach hintereinander. Die Schüsse klangen lauter, waren näher bei Julian. Jemand, der sich wehrte, näherte sich ihm.
    Julian bewgte sich auf den Ort des Geschehens zu. Er war jetzt schnell, sehr schnell, ohne sich weiter beschleunigen zu müssen. Die Geschwindigkeit seines Schwebens konnte er unabhängig von seiner Körperfunktion steuern.
    Augenblicke später hatte er bereits den Tatort erreicht. Er sah, wie ein Skelett auf einem schwarzen Pferd eine Sense gegen einen am Boden liegenden Mann schwang. Der Mann schrie. Weißer Schnee wurde rot. Der Skelett-Reiter lachte meckernd - zumindest klang es so, als seine Zähne hastig gegeneinander schlugen. Der Mann im Schnee bewegte sich nicht mehr. Er ächzte nur verzweifelt und spuckte Blut.
    Julian wandte sich dem Skelett-Reiter zu. Der bemerkte ihn im gleichen Augenblick. Sofort riß er das funkenschnaubende Pferd herum und schwang die Sense auch gegen Julian.
    Julian Peters hob die Hand.
    Der Skelett-Reiter erstarrte. Das schwarze Pferd scheute. »Du hast gemordet«, sagte Julian. »Weshalb?«
    Der Knochenmann antwortete nicht.
    »Es war kein fairer Kampf. Er war wehrlos gegen dich. Ein Lebender gegen einen lebenden Toten… nein.« Julian fixierte den Reiter. Dessen Schädel drehte sich langsam, sein Gesicht zeigte nach hinten. Die Drehung ging weiter… dann endlich hakte der Schädel aus der Wirbelsäule aus. Er fiel zu Boden.
    Noch während er fiel, begann er sich in Staub aufzulösen wie auch der Rest des Knochenmannes. Nur der Umhang, den der Sensenmann getragen hatte, und das furchtbare Schnitter-Instrument, blieben zurück. Das jetzt

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