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0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Besonders freue ich mich über das Bier.«
    »Und Sie haben nichts gegessen?«
    »Doch. Der Fisch war hervorragend.«
    Sir Wilfried lachte und zupfte seinen gepunkteten Gurgelpropeller zurecht. »Es freut mich sehr, wenn meine Gäste zufrieden sind. Was macht das Geschäft? Läuft es?« Sir Wilfried lachte. »Eigentlich brauche ich Sie das nicht zu fragen. Ihre Frau hat ja das Kunststück geschafft, Sie im Hause zu lassen.«
    »Darüber bin ich auch froh.«
    Sir Wilfried hob die Schultern. »Wie lange arbeiten Sie schon freiberuflich?«
    »Einige Jahre sind es. Ich habe nicht genau nachgezählt.«
    »Ja, die Zeit vergeht. Ich will Ihnen ein Kompliment machen, Bill. Ihre Berichte faszinieren mich heute mehr als früher. Sie sind direkter geworden und interessanter.«
    Bill lächelte. »Klar, ich kann mir die Themen eben selbst aussuchen.«
    »Und was ist mit den Geistern?« Sir Wilfried zwinkerte Bill zu.
    »Immer noch auf Jagd?«
    »Nicht direkt, aber manchmal rutsche ich eben mit hinein. Dann wird es spannend.«
    »Und gefährlich.«
    »Das gehört eben zum Job.«
    Sir Wilfried lachte. »Wissen Sie eigentlich, daß auch dieses Haus einen Geist hat?«
    »Nein.«
    »Ja, er heißt Anchor.«
    »Und?«
    »Wir nennen ihn auch das Schreckgespenst.«
    »Sieht der Geist so fürchterlich aus?«
    Sir Wilfried hob die Schultern. »Ich weiß es nicht genau. Eigentlich überhaupt nicht, weil ich den Geist noch nie in meinem Leben gesehen habe.«
    »Wer hat ihn dann beschrieben?«
    »Beschrieben nicht direkt. Das Personal hat ihn mal gesehen. Die Putzfrauen, zum Beispiel. Das Schreckgespenst hat sie erschreckt. Es ist übrigens eine Geschichte, um die man sich kümmern sollte, Bill. Das Schreckgespenst gehört zu den alten Londoner Killer-Geistern.«
    »Dann tötet es auch.«
    »Ja.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Sie müßten mal die Chronik dieses Hauses lesen, dann wüßten Sie auch Bescheid. Jedenfalls sind wir stolz auf unser Schreckgespenst.«
    »Hat es denn in letzter Zeit getötet?«
    »Nicht daß ich wüßte. Aber eine Kollegin von mir hat sich des Falls angenommen. Sie arbeitet in meinem Verlag und will darüber eine Geschichte schreiben. Sie sehen, Bill, Sie bekommen Konkurrenz.«
    »Ja, das merke ich schon. Wie heißt denn die Lady?«
    »Marilyn Mansfield.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Sie stammt aus den Staaten. Ihr Vater besitzt dort drei Zeitungen. Ich lernte ihn mal in Bebver kennen. Damals fragte er mich auch, ob seine Tochter bei uns volontieren oder hospitieren könne. Sie wollte sich die ersten Sporen in diesem Geschäft verdienen.«
    »Ist sie auch hier?«
    »Natürlich. Ich habe sie unter Flo Dennings Fittiche gestellt.«
    Bill verzog das Gesicht. »Ausgerechnet Florence Denning. Mußte das sein?«
    »Was haben Sie gegen Flo?«
    »Sie geht mir auf den Wecker.«
    Sir Wilfried lachte. »Das ist gut, das ist wirklich gut. Ein Reporter geht dem anderen auf den Wecker. So etwas habe ich auch noch nicht gehört.« Er schlug Bill freundschaftlich auf die Schulter und erhob sich. »Wir sehen uns noch.«
    »Ja, und ich bin froh, daß mich Florence noch nicht entdeckt hat.«
    »Die kommt bestimmt noch. Schließlich hat der Abend erst angefangen. Schauen Sie mal, Ihre Frau. Die ist ja umlagert.«
    Bill blickte nach rechts. Sheila stand mit einer Gruppe von Männern und Frauen zusammen. Man amüsierte sich köstlich.
    Auch Bill blieb nicht länger sitzen. Von seinem Platz aus konnte er das Bierfaß sehen. Es hatte seinen Platz auf einem viereckigen Gartentisch gefunden. Ein in einem Baum installierter Scheinwerfer warf seinen breiten Lichtarm gegen das Faß und ließ den Zapfhahn golden glänzen. Da auch frische gespülte Krüge auf dem Tisch ihren Platz gefunden hatten, nahm Bill sich einen und ließ das köstliche Naß hineinschäumen.
    Es war tschechisches Pils, das aus dem Faß besonders gut schmeckte. Der Tag war verdammt schwül gewesen. Es hatte nach einem Gewitter ausgesehen, zum Glück war die dunkle Wetterwand vorbeigezogen. Nur in der Ferne hatte es gegrummelt.
    Der Reporter war ein routinierter Zapfer geworden. Er schaffte es auch, das Glas so zu füllen, daß nichts überschäumte, drehte sich um und wollte mit seinem frischen Pils wieder an seinen Platz zurückgehen, als er eine Stimme hörte und erstarrte.
    »Erwischt, Bill Conolly, du alter Schluckspecht!«
    »Nein!« sagte Bill.
    »Doch!« widersprach die Frau.
    »Bist du es tatsächlich, Flo?«
    »In Lebensgröße sogar.«
    Der Reporter drehte sich um. Er

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