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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rangabzeichen wiesen ihn als Oberst des Solaren Imperiums aus. Weitere Symbole, klein, kaum zu bemerken, verrieten, daß er dem Stabsführungskommando angehörte.
    Der über zweieinhalb Meter große und etwa zwei Meter fünfzehn breite Gigant trug die sichelförmig geschnittene Haartracht seines Volkes. Die übrigen Schädelpartien waren enthaart. Seine Stimme klang dröhnend und überlaut.
    „Oberst Toronar Kasom, Zweiter Stellvertretender Kommandant des Schiffes, nebenbei Sonderoffizier der Raumflotte", stellte er sich vor. „Willkommen meine Herren, nehmen Sie Platz."
    Er deutete einladend auf zwei Schwenkschemel. Sie waren an der Wand befestigt.
    „Es ist meine Aufgabe, neu eintreffende Besatzungsmitglieder zu begrüßen und sie oberflächlich mit den bisher streng geheimen Einzelheiten bekanntzumachen. Dieser Raumflugkörper ist der Prototyp einer neuartigen Großserie. Die exakte Bezeichnung lautet „Ultraschlachtschiff der Trägerklasse". Aufgebaut auf der bewährten Kugelzelle eines Raumers der Galaxisklasse, führt das Schiff außer den üblichen fünfzig Beiboot-Korvetten und den fünfhundert Lightning-Space-Jets noch fünfzig Hundertmeter-Kreuzer der völlig neuentwickelten ,Planetenklasse' mit. Daher der Begriff ,Trägerklasse'. Sie werden den umgestalteten Äquatorialwulst bemerkt haben. Die Normaltriebwerke sind kompakter und dennoch leistungsfähiger geworden. Die äußere Ringwulstzone enthält fünfzig Großhangars zur Aufnahme und Ausschleusung der fünfzig Kreuzer. Sie, Oberstleutnant Kuruzin, sind als Chef der Ersten Kreuzerflottile vorgesehen. Sie werden später den Ihnen unterstehenden Kommandanten vorgestellt. Jede Flottille besteht nach dem altbewährten Muster der Trägerkorvetten aus zehn Einheiten."
    Menesh Kuruzin atmete schwer. Er hatte viel erwartet; das aber nicht.
    Kasom, der Urenkel des in die Menschheitsgeschichte eingegangenen Ertrusers Melbar Kasom, verlor keine Zeit. Er sah geflissentlich über die verstörten Blicke des Afroterra-ners hinweg.
    „Übrigens wird Ihr Schweigeverbot ab sofort aufgehoben. Sind Sie mit Ihrem neuen Kommando einverstanden, Mr. Kuruzin?"
    „Ja - aber ich - ich...!"
    „Wir wissen natürlich, daß Sie bisher als Kommandant des Schlachtkreuzers GONAPALA füngierten", unterbrach der Ertruser. Ein Lächeln umspielte seinen Mund. „Lassen Sie sich dadurch nicht stören. Sie sollten mir später einmal erzählen, wie Sie es eigentlich geschafft haben, ganz alleine in den Bluessektor vorzudringen, dort drei Monate unbemerkt zu operieren, um schließlich zweitausend menschliche Kriegsgefangene aus einem Höllenlager der Blues herauszuholen.
    Außerdem würde es mich interessieren, wie man einen Verband von dreihundert Großraumschiffen der Blues ausmanövrieren kann, ohne mehr als drei scharfe Transformschüsse abfeuern zu müssen. Sie haben durch Ihr geschicktes Vorgehen politische Verwicklungen größten Ausmaßes vermieden. Wir wissen nicht, was uns am Reiseziel der MARCO POLO erwartet."
    „Endlich hört man einen Namen", warf Mentro Kosum ein. Er schaute düster vor sich hin. „Siehst du, Freund Kuruzin, ich habe doch geahnt, daß du ein verkappter Oberst bist."
    „Ein Beinahe-Oberst", lachte der Afroterraner. „In Ordnung, Sir, ich nehme das Kommando an. Wann kann ich einen der neuen Kreuzer sehen? Taugen sie etwas?"
    „Das darf man behaupten. Achthundert Kilometersekunden hoch zwei im Beschleunigungswert; durch Vollautomatisierung nur noch sechzig Mann Besatzung; Reichweite mit zwei Waring-Ultrakomp-Konvertern zwei Millionen Lichtjahre, Ynkelonium-Terkonit-Zelle, drei Transformkanonen aeintausend Gigatonnen TNT, enorme Manövrierfähigkeit, stützpunktunabhängige Operationszeit zwei Jahre Standard.
    Kampfkraft identisch mit der eines Schweren Kreuzers der Solarklasse. Dazu wesentlich schneller, handlicher und bedarfsunabhängiger. Mit den zehn Planetenkreuzern Ihrer Flottille können Sie Entscheidungen treffen. Reicht Ihnen das?"
    „Jaha, röchelte der Große und sank ohnmächtig zu Boden", ließ Kosum einen seiner Knüttelverse verlauten.
    Der Ertruser lachte dröhnend. Mentro verzog das Gesicht.
    „Nun zu Ihnen, Major Kosum. Ich darf Sie als Zweiten Kosmonautischen Offizier der MARCO POLO begrüßen.
    Kommandant ist der Emotionaut Oberst Elas Korom-Khan, ehemals Chef der berühmten INTERSOLAR, deren Besatzung überwiegend auf die MARCO POLO übernommen wurde. Sie ersetzen den ausgeschiedenen ehemaligen Zweiten Offizier, Major Trec Lacuert.

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