0450 - Aufbruch der MARCO POLO
Aufbruch der MARCO POLO
Ein Raumschiff geht auf die lange Reise nach NGC 4594, der Heimatgalaxis der Cappin-Völker
von K. H. Scheer
Auf Terra schreibt man Ende Mi des Jahres 3437. Somit sind drei Jahre seit dem Tage vergangen, als das Solsystem durch seinen Rücksturz in die Gegenwart aufhörte, das „Ghost-System" zu sein. Mit dem Ende des Versteckspiels wurde auch das Ende des Diktators Dabrifa eingeleitet und die Gefahr gebannt, daß Menschen gegen Menschen kämpfen. Friede herrscht wieder zwischen Perty Khotlans Solarem Imperium und den anderen Stemenreichen der Tetra-Abkömmling®.
Dennoch besteht für die Galaxis eine Gefahr - und für die Menschheit Grund zur Beunruhigung! Schuld daran sind Impulse, die der Todessatellit beim ersten Rucksturz in die Gegenwart ausgestrahlt haben muß. Der Cappin Ovaron, der längst zum guten Freund der Terraner geworden ist, behauptet es jedenfalls - und er als Sextadimnavigator muß es schließlich am besten wissen.
Ovaron, dar bekanntlich per Nullzeitdeformator um 200 Jahrtausende in die Zukunft versetzt wurde, weiß natürlich nicht, was gegenwärtig In Gruetfm, seiner Heimatgalaxis, vorgeht. Er befürchtet aber eine gegen die Menschheit gerichtete Invasion - und gewisse Ereignisse scheinen seine Befürchtungen zu bestätigen.
PerryRhodan will sich Gewißheit verschaffen. Deshalb hat er auch ein Projekt gefördert, dasalle bisherigen kühnen Unternehmungen der Terraner weit in den Schatten stellt.
Ein Fernraumschiff ist entstanden - und eine Brücke zum Sternennebel NGC 4594 soll geschlagen werden mit dem Aufbruch der MARCO POLO ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan - Leiter der Expedition nach NGC 4594.
Ovaron - Der Ganjo kehrt heim - nach 200 000 Jahren.
Atlan - Der Lordadmiral übt harte Kritik.
Oberst Elas Korom-Khan - Kommandant der MARCO POLO.
Senco Ahrat und Mentro Kosum - Zwei Emotionauten.
Oberstleutnant Menesh Kuruzin - Kommandant der 1. Kreuzerflottille der MARCO POLO.
Scholschowo - Ein Mann, der einen Weltuntergang miterlebt.
1.
Zuerst hatte es gezischt; dann geknallt; schließlich hatte jemand unverständliche Worte geschrien und dann - ja, was war dann geschehen?
Mentro Kosum wußte es nicht genau. Er fühlte lediglich eine warme, klebrige Flüssigkeit über seine Stirn rinnen. Das mußte wohl die Folgeerscheinung einer unsanften Berührung mit der Stahlbetonmauer sein.
„Hurra!" sagte Kosum zu einer Person, die er nur schattenhaft wahrnehmen konnte. „Bist du menschlich oder mechanisch? Wenn ja, dann...!"
„Keine Drohungen", lachte jemand mit tiefer Stimme. Sie klang angenehm. „Ich bin menschlich. Junge, hast du ein Glück, daß deine Haare ohnehin so schön rot sind. Da sieht man das Blut nicht so. Übrigens nur eine harmlose Schramme."
Kosum fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Er konnte wieder klarer sehen.
Vor ihm stand ein schwarzhäutiger Riese von über zwei Meter Körpergröße und prächtig weißen Zähnen.
„Nur eine Schramme? Vielen Dank, ich spüre es. Welcher Narr hat eigentlich den Roboter in die Luft fliegen lassen?"
Der Dunkelhäutige grinste noch breiter und deutete mit dem Daumen über die Schulter.
„Dieser völlig untalentierte Oberst der Hafenabwehr hat versucht, der Maschine einen Befehl zu erteilen. Da löste sie sich in ihre Bestandteile auf. Junge, gehst du immer so langsam in Deckung? Ich spürte bereits die Druckwelle, noch ehe unser positronischer Kampfgenosse den Geist aufgab."
Mentro grinste jetzt ebenfalls, aber nicht über die Belehrung seines neuen Bekannten, sondern ausschließlich über das ergrimmte Gesicht jenes Mannes, der als „untalentierter Oberst" bezeichnet wurde.
Die schwelenden Trümmer des Kampfroboters wurden von anderen Exemplaren seiner Art zur Seite geräumt. Die Sicherheitsschleuse des Gobi-Raumhafens WEST wurde wieder begehbar.
„Ich darf doch sehr bitten!" schrie der gemaßregelte Wachoffizier und kam auf die beiden Männer zu.
„Das ist die Stimme, die ich noch vernahm", seufzte Mentro Kosum weinerlich. Er erhob dozierend einen blutverschmierten Zeigefinger.
„Quäle einen Robot nie zum Scherz, denn er hat wie du ein Herz." Der Chef der Sonderwache Gobi WEST blieb stehen.
Offenbar wollte er heftig werden, doch dann entschloß er sich zu einer ironischen Frage.
„Ach, Sie sind wohl der neue Bordkomiker, was? Ich sehe, Sie sind verletzt. Ist eine Behandlung erforderlich?"
„Das sollten
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