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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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halte sie dann auseinander. Gut so! Du kannst dich umdrehen!«
    Seine Schulterhalfter war leer.
    »Interessant«, sagte ich und trat einen Schritt zurück.
    Langsam drehte er sich um. Sein Blick verriet, daß er mich erkannt hatte.
    »Ah, Cotton! Du fängst reichlich früh mit dem Schnüffeln an! Was ist denn so interessant an mir?«
    »Die leere Schulterhalfter, Pat! Mir wäre lieber, deine Pistole steckte darin. Ich hätte gern in unserem Labor einen Geschoßvergleich anstellen lassen.«
    »Dein Pech!« Pat grinste. Plötzlich stockte er. »Was ist los? Ich bin unbewaffnet. Du wirst es beschwören müssen.«
    »Du kapierst erstaunlich schnell«, erwiderte ich. »Ein Mann ist erschossen worden. Jetzt muß die Mordkommission nach deinem Schießeisen suchen. Fast möchte ich annehmen, daß Lieutenant Bleeker es findet. Ich möchte auch wetten, daß im Magazin drei Patronen fehlen!«
    »Ich weiß nicht, was das soll, Cotton. Ist das einer von euren kleinen Routinetricks? Beschuldigt die Leute, einen Mord begangen zu haben, damit sie den kleinen Taschendiebstahl gern gestehen?«
    »Ich glaube nicht, daß du einen Taschendiebstahl perfekt ausführen kannst, Pat. Dazu braucht man feine und geschickte Finger. Das ist nicht so einfach. Aber wir werden jetzt den hübschen kleinen Paraffintest mit deinen Händen vornehmen. Dann wird sich ja heraussteilen, ob du eine Waffe abgefeuert hast oder nicht!«
    Natürlich wußte Delmonico, worum es sich handelte. Wenn jemand eine Handfeuerwaffe abschießt, bleiben an seinen Händen Nitratspuren zurück, die man nachweisen kann. Das Verfahren ist so durchentwickelt, daß es jeder Sheriff anwenden kann.
    Pat zuckte die Achseln. Bereitwillig ging er vor mir her zum Office der Flughafenpolizei. Zu bereitwillig.
    Aber ich wollte Gewißheit haben. Pat Delmonico ohne Schießeisen, das war so selten wie ein General in Zivil. Und ausgerechnet nach einem Mord lief er mit einer leeren Schulterhalfter herum.
    Die Leute von der Flughafenpolizei freuten sich wie Schneekönige über den Fang. Es sah ganz so aus, als könne man den Zeitungen einen abgeschlossenen Fall präsentieren. Aber Pat Delmonico grinste immer noch zuversichtlich.
    Die Maschine aus Gander ließ noch immer auf sich warten. Ich hielt inzwischen nach Garmen Murero Ausschau, aber sie schien sich in Luft aufgelöst zu haben. In ganz dünne Luft sogar. Ich ging hinaus auf den Flugsteig.
    Ein Cadillac rollte heran, fast lautlos. Der Caddy war eine Sonderanfertigung. Chromglitzernd, mit Weißwandreifen und mehr Druckknöpfen für den Fahrkomfort, als ein Mann jemals bedienen kann.
    Ich bildete mir ein, jetzt müsse kein anderer als der Gouverneur des Staates New York herauskriechen. Als Ausweichmöglichkeit wollte ich noch einen Woolworth jun. oder Vanderbilt jun. akzeptieren.
    Was sich herausquälte, waren zwei Gorillas. Allerdings Gorillas der Spitzenklasse. Harte Burschen mit Augen wie gefrorener Stahl. Sie musterten kurz die Szenerie und nickten sich dann zu. Das war das Signal für Joe Purvis, den Mann, der die meisten Nachtklubs an der East Side kontrollierte. Er wuchtete seine zweihundert Pfund aus den Polstern.
    Die zwei Gorillas kamen wie die Schneide einer Schere auf mich zu, als ich weiterging. Sie musterten mich wie Bernhardiner einen Dackel. Nur ihre Augen ließen jenen treuherzigen Schimmer vermissen, der mich Bernhardiner lieben läßt.
    Ihr Chef schob sie einfach beiseite und streckte mir kurze dicke Finger entgegen. Ein halber Juwelenladen glitzerte daran.
    »Hallo, Cotton«, sagte er mit öliger Stimme. »Cotton vom FBI. Welche Überraschung!«
    Die Gorillas wurden sofort neugierig und schätzten sachverständig meinen Kampfwert ab.
    »Eine angenehme Überraschung nach der anderen heute morgen…«
    »Ich wäre ‘mir da nicht so sicher«, unterbrach ich den lustig strömenden Redestrom. »Es sei denn, Randy Hopper steht seit gestern nicht mehr auf Ihrer Gehaltsliste!«
    Purvis Stimme verlor viel von ihrem Öl, sie wurde schneidend hart.
    »Was ist mit Randy? Hat er Dummheiten gemacht?«
    »Das hat ein anderer für ihn besorgt. Er selbst kam nicht mehr dazu. Wenn Sie noch einen letzten Blick auf ihn werfen wollen, müssen Sie sich beeilen.« Ich deutete hinüber zum Eingang, über dem das Schild der Flughafenpolizei hing.
    Joe Purvis schüttelte ärgerlich den Kopf und ließ damit erkennen, daß er keine Lust hatte, Randy noch einmal zu sehen.
    Wir wurden unterbrochen. Eine Frau drängte sich in die Runde und funkelte

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