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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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jetzt endlich weiterfahren?«
    »Stellen Sie sich dort an die Wand!« Er warf einen Blick auf mein Gesicht und hielt es dann doch für besser, der Aufforderung Folge zu leisten. Phil durchsuchte ihn. Der Mann protestierte nicht.
    Aus der hinteren Hosentasche fischte Phil ein dickes Bündel Banknoten. Er zählte es rasch durch.
    »Zweitausend, Jerry!«
    »Brauchen Sie die Bucks auch für Ihre Wochenendeinkäufe?« erkundigte ich mich.
    »Nein«, stotterte er. »Das ist nämlich so…«
    »Erzählen Sie es uns bitte gleich«, meinte ich. »Mein Kollege wird Ihren Schlitten von der Straße wegschaffen. Also, wenn ich bitten darf!«
    »Ich war nämlich heute schon auf meiner Bank…«
    »Wird sich nachprüfen lassen«, sagte ich. »Ich wette ein G-man-Gehalt gegen den Inhalt von Fort Knox, Sie waren nicht dort. Sparen Sie also uns beiden Zeit. Wo ist die Leiche und wo ist die Dame, die Sie als Begleiterin heute morgen auf genommen haben?«
    »In meinem Haus«, sagte er tonlos. »Ich bin ein armer Hund, G-man. Zweitausend Bucks, Sie verstehen… Ich glaubte, endlich einmal eine Chance zu haben!«
    »Nicht auf diese Weise, mein Bester!«
    Gegen meinen Willen bewunderte ich Carmen Murero. Dieses Weib war klug wie eine Schlange und nicht minder gefährlich als dieses Reptil.
    ***
    Wir schlichen über einen Hinterhof, in dem allerlei Gerümpel herumstand. Der Hausgang nahm uns auf mit seinen Küchengerüchen. Rotkohl mit gedünstetem Rindfleisch, signalisierte meine Nase. Ich spürte, daß ich gewaltigen Hunger hatte. Phil sah wehleidig zu mir herüber, und Barter zuckte wieder einmal resignierend die Achseln. Der Fahrer des Leichenwagens ging uns voraus und zeigte den Weg. Für ihn waren solche Überlegungen nicht mehr reizvoll. Er beschäftigte sich bereits mit seiner Zukunft. Er trat beiseite und deutete auf eine Tür.
    Ich riß sie auf. Fast gleichzeitig quetschten wir uns durch den Rahmen.
    Carmen Murero legte langsam ein Magazin weg, in dem sie gerade gelesen hatte. Ihre kaffeebraune Haut war einen Schein bleicher, als sie mich erkannte.
    Draußen im Schuppen fanden wir den Sarg.
    Er war leer.
    Fragend sah ich Carmen an.
    »Sie ist nicht tot, G-man. Ich habe sie nur mit einer Spritze betäubt. Sie wissen es vielleicht nicht, aber als ich nach New York kam, geschah es mit der Absicht, Medizin zu studieren. Ein paar Semester habe ich es auch getan.«
    ***
    »Das Motiv?« fragte Mr. High, als wir ihm in seinem Office gegenübersaßen. »Das ›Wie‹ haben Sie ja nun geklärt, aber das ›Warum‹ ist doch mindestens genauso interessant!«
    »Sicher, Chef«, sagte ich und genoß einen Schluck auf der Zunge, ehe ich ihn die Kehle herunterrinnen ließ. Die Sache war so: Joe Purvis bekam mit seinen Nachtklubs nicht genug. Er suchte auch die gesamte Konkurrenz abzuwürgen, zu der Carmen Murero mit ihren beiden Lokalen gehörte. Während die anderen vor Purvis’ Gorillas — die er im übrigen rücksichtslos einsetzte — die Flagge strichen, war die Murero entschlossen, mit allen Mitteln um ihre Existenz zu kämpfen. Tatsächlich mit allen Mitteln. Erinnern Sie sich, daß wir in ihrer Wohnung einen Rasierapparat fanden? Er war das Eigentum von Pat Delmonico, den sie dazu ausersehen hatte, ihre Interessen zu vertreten. Es scheint, daß er sich zwar gern ihre Dollars und seinen Wagen gefallen ließ, den sie ihm finanzierte, aber nicht die Härte, mit der sie ihre Ziele verfolgte. Nun, jedenfalls scheint sie ihm das Messer auf die Brust gesetzt zu haben. Sie hat ihn auch tatsächlich herumgekriegt. Er ging also hin und wollte Joe Purvis einen Denkzettel verpassen.
    Er wußte, sein Boß würde auf dem Kennedy Airport auftauchen, denn er hatte ja am Tag vorher die Rosen für Kim besorgt. Dabei traf er Randy Hopper. Pat hatte nicht damit gerechnet, und in seiner Bestürzung griff er zu dem Ausweg, der seinesgleichen als Lösung erschien: Er tötete Randy. Pat wußte, daß er die Mordwaffe loswerden mußte und entwickelte dabei sogar ungewöhnliches Geschick. Carmen wollte sich durch diese Nebensächlichkeiten nicht abhalten lassen, ihren Plan zu verfolgen. Die Sache lief weiter, wie sie in ihrem Köpfchen ausgekocht war. Sie drohte Purvis, sich an seiner Tochter schadlos zu halten.«
    »Augenblick!« unterbrach der Chef. »Wie wollte sie diese Drohung realisieren? Ihr ging es doch nicht um Geld, sondern darum, ihre Lokale zu sichern, nicht wahr?«
    »Das wußte sie noch nicht einmal in dem Augenblick, als wir sie verhafteten. Ich

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