0451 - Die falschen Götter
Personen die Fahrzeuge auf einem Wege, der nicht durch dieses Kontinuum führte. In jedem Shift blieb nur jeweils ein Mann zurück.
Perry Rhodan spähte durch eine Ritze im Mauerwerk des Tempels. Er sah qualmende Öllampen; auf einem Podest stand eine Holzschale mit Wasser. Etwa hundert schuppenhäutige Lebewesen, halb Echsen, halb Menschen, hockten in vier Kreisen auf dem nackten Boden, wiegten ihre Oberkörper und hielten sich aneinander fest.
Der Großadministrator ahnte, daß er hier die parapsychisch begabten Nachkommen ehemaliger Ganjasen vor sich hatte.
Offensichtlich hatten sie sich zu einem Block zusammengeschlossen, um ausreichend starke hypnosuggestive Impulse erzeugen zu können.
Sie interessierten ihn jedoch nur am Rande. Für wesentlich wichtiger hielt er die fünf ebenfalls schuppenhäutigen Lebewesen, die halbaufgerichtet unter dem Tempeleingang standen und in die Richtung blickten, aus der die „parapsychisch Überwältigten" kommen mußten.
„Sie verlassen sich vollkommen darauf, daß die hypnosuggestiven Befehle ihrer Schützlinge wirken", flüsterte Tolot, der durch einen zweiten Spalt beobachtete.
„Ovaron, Ras und ich", flüsterte Rhodan, „wir gehen hier entlang zu den Priestern. „Tolotos, Tak und Gucky, ihr nehmt die andere Seite. Sobald die verkappten Takerer die erste Gruppe sehen, werden sie denken, Ganjasen vor sich zu haben. Sie werden zu fliehen versuchen.
Die zweite Gruppe läßt sie hundert Meter weit entkommen, dann verlangsamt Takvorian ihren Zeitablauf, während Gucky mit Tolotos vor die Priester springt. Das dürfte dann reichen, denke ich."
„Und ob!" lispelte der Ilt. „Sobald sie mich sehen...!"
Der Großadministrator lächelte verstohlen und schritt gemeinsam mit Ovaron und Tschubai an der Tempelmauer entlang. Als die drei Männer um die letzte Ecke bogen, hörten die Priester ihre Schritte.
Die fünf echsenhaften Wesen fuhren erschrocken herum. Ihre Augen wirkten wegen der gelblich-grauen Nickhäute leblos starr. In den zu klobigen Händen ausgebildeten Vordertatzen trugen sie röhrenförmige Transportstrahlprojektoren, mit denen sie die Eingeborenen anscheinend von ihrer „göttlichen Macht" überzeugten.
Obwohl nichts dergleichen abgesprochen war, rissen die drei Männer ihre Impulsstrahler heraus. Es gab einen Höllenlärm, als die Thermostrahlen sich in den freien Enden der Projektoren entluden.
Die „Götter" brüllten auf und stoben in panischer Furcht davon. Sie kamen nicht einmal bis zu Atlan und Lloyd, die von der Landestelle der Shifts aufwärts stiegen. Scheinbar aus dem Nichts tauchte der furchterregende Gigant Tplot auf, den Mausbiber an einem seiner Laufarme.
Der Effekt wäre noch beeindruk-kender gewesen, wenn der Haluter über seine normale Stimmkraft verfügt hätte. Gucky kreischte zwar wie eine Horde erzürnter Paviane, aber Gekreisch ist eben kein Gebrüll.
Dennoch spürten Perry Rhodan und die Mutanten augenblicklich die Veränderung, als die Cappins die Körper der Priester verließen. Vorher hatten sie ihre Gedanken abgeschirmt, nun empfingen die Telepathen die primitive dumpfe Verwirrung der fünf Eingeborenengehirne.
„Gucky und Ras, bitte bringt Ovaron, Takvorian, Atlan und mich in die Stützpunktzentrale!" rief Perry Rhodan.
Die Teleporter verstanden, worum es ging.
Sekunden später stand Perry Rhodan mit den anderen vor der offenen Tür der Kammer mit den Tzlaaf. Doch die Zellklumpen hatten bereits annähernd humanoide Konturen angenommen.
Unter den peitschenden Schockschüssen der zurückgebliebenen Bewacher schwankten die monströsen Gebilde hin und her.
Ovaron merkte zuerst, daß etwas nicht stimme.
„Hört auf!" schrie er den Bewachern zu. „Nicht mehr schießen!"
Doch sie schössen weiter.
Der Großadministrator blickte von der Seite ins Gesicht seines Sohnes. Es war bleich und verzerrt. Rois Zeigefinger krümmte sich ganz automatisch um den Abzug des Paraly-sators, wieder und immer wieder.
„Mike!" schrie Perry Rhodan.
Roi Danton erwachte aus seiner eigentümlichen Starre, sah seinen Vater an, dann seine noch immer schießenden Gefährten.
Er begriff plötzlich - und warf sich mit einem Satz in das Kreuzfeuer der Schockschüsse.
Schlagartig brach das Feuer ab.
Michael Rhodan blieb schockgelähmt liegen, aber sein Einsatz hatte den fünf Takerern nichts mehr genützt. Sie starben ab, bevor sie ihre humanoide Gestalt wieder ganz erreicht hatten.
„Panikreaktion", bemerkte Atlan sachlich. „Fünf
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