Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0451 - Die falschen Götter

Titel: 0451 - Die falschen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einer nicht einsehbaren Stelle des Solariums", meinte der Neandertaler. „Ich glaube nicht, daß die Decke immer nur Infrarot ausstrahlte.
    Wahrscheinlich sah es früher ähnlich aus wie im Solarium der MARCO POLO. Es sind also nur vereinzelte Anlagen der Befehlszentrale in Ordnung."
    „Ich widerspreche", rief Lokoshan. „Ich würde sagen, wer zuerst die Schaltzentrale des Stützpunktes betritt, hat den Wettlauf gewonnen."
    „Dann gehen wir doch hin", schlug Zwiebus vor.
    Patulli Lokoshan und er wollten sich in Bewegung setzen, als sie merkten, daß der Ilt auf eine Stelle jenseits einer unkrautüberwucherten Wiese starrte. Dort wuchs eine Kolonie von Riesenorchideen mit gewaltigen tonnenförmigen Blüten. In einer dieser hellhäutigen Blüten bewegte sich etwas.
    Wahrscheinlich ein Tier, das der offenbar fleischfressenden Pflanze in die Falle gegangen war.
    „Der armen Kreatur kannst du nicht helfen", rief Lord Zwiebus.
    „Komm, Gucky, gehen wir."
    Aber der Mausbiber schüttelte den Kopf und teleportierte zu der Orchidee hinüber.
    „Wir müssen etwas unternehmen!" schrie er zurück. „Das Wesen hat humanoide Konturen. Wahrscheinlich ein Nachkomme der Stützpunkt-Cappins."
    Er beutelte die mächtige Blüte telekinetisch hin und her, aber sie blieb geschlossen. Die Bewegungen des gefangenen Lebewesens hörten sekundenlang auf, dann wurden sie stärker.
    Langsam folgten Lokoshan und Zwiebus dem Ilt. Der Neandertaler winkte Gucky zur Seite, holte mit der Keule aus und ließ sie auf die Blüte herabsausen. Es gab ein dumpfes Geräusch; das war alles.
    Major Lokoshan hob seinen kleinen Desintegrator und trennte den schenkeldicken Blütenstiel durch. Die Blüte fiel schwer zu Boden, blieb jedoch weiterhin geschlossen.
    Patulli wollte den auflösenden Strahl weiter über den Blütenboden wandern lassen, doch plötzlich schlug Gucky ihm die Waffe aus der Hand.
    „Nicht schießen, das ist ein Mensch!" schrie er mit sich überschlagender Stimme. „Das ist Ras!"
    Er wandte sich bebend zu seinen Gefährten um.
    „Ganz gleich, was mit mir geschieht, ich muß ihm helfen. Ich teleportiere hinein."
    Im nächsten Augenblick zappelten zwei Lebewesen hinter der halbtransparenten Blütenwand, Lord Zwiebus und der Kamashite gingen der Mordblüte mit ihren Messern zu Leibe, und nach etwa zehn Minuten hatten sie Ras Tschubai und den Ilt befreit. Seltsam schillernde Blütenblätter waren um die Mutanten geschlungen gewesen und hatten verhindert, daß sie ihre Waffen gebrauchten, um sich selbst zu befreien. Sonst waren sie völlig gesund. Die Kampfanzüge hatten der scharf riechenden Verdauungsflüssigkeit der Pflanze standgehalten.
    „Da ruft Fellmer", stellte Gucky fest und blickte nach oben.
    „Man sorgt sich um uns."
    „Ovaron wird unruhig geworden sein", sagte Tschubai.
    „Erklärungen später. Teleportieren wir nach oben. Gucky, Körperkontakt, sonst verlieren wir uns!" .
    Das Lager befand sich in hellem Aufruhr, als die beiden Teleporter mit ihren Gefährten zusammen materialisierten. Ras Tschubai und Gucky berichteten.
    „Das klingt besser, als ich zu hoffen gewagt hatte", sagte Ovaron. „Ich schlage einen Inspektionssprung in die Schaltzentrale vor. Da die Teleporter jetzt die Position des Solariums kennen, ist es leicht, ihnen die Position der Schaltzentrale zu erklären."
    Es wurde beschlossen, daß der Cappin und Lordadmiral Atlan sich von den beiden Teleportern in die Schaltzentrale bringen lassen sollten. Dort konnte Ovaron die Anzeigegeräte kontrollieren und feststellen, was von der Befehlszentrale intakt geblieben war.
    Unterdessen hatte Gucky sich den Schlamm von seinem Kampfanzug gewaschen. Er griff nach Athens Hand. Tschubai legte dem Ganjo die Hand auf die Schulter.
    Sie rematerialisierten in einer scheibenförmigen Halle.
    Unzählige Monitoren leuchteten. Geräte summten und vibrierten - und zwei Männer in silberfarbenen Kombinationen fuhren herum und griffen nach ihren Waffen.
    Ovaron war schneller. Er tötete den einen Mann und verwundete den anderen mit dem Impulsstrahler. Es war eine reine Reflexhandlung. Hätte der Ganjo versucht, zuerst das Für und Wider abzuwägen, wäre er tot gewesen.
    Danach stand er einige Sekunden lang starr und stumm, während Atlan sich um den Verwundeten kümmerte. Der Mann hatte Ovarons Größe und Hautfarbe, war aber etwas plumper gebaut. Die thermische Energie des Impulsstrahls hatte seine rechte Seite fürchterlich zugerichtet. Er atmete stoßweise und mit

Weitere Kostenlose Bücher