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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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deine Heizung nicht?« meckerte er. Idh grinste hinüber.
    »Doch. Ich friere nicht. Aber wenn man wie du die ganze Nacht in den Bars der Downtown herumzieht — wie hieß das Girl eigentlich?«
    Phils Antwort war nur ein unverständliches Grunzen.
    Er hatte noch keine Zeit für seinen Morgenkaffee und die erste Zigarette gefunden. Wir waren früh ins Office gekommen, und noch bevor wir unsere Mäntel aufgehängt hatten, war der alte Neville hereingeplatzt und hatte uns die Meldung vom Mord im Cameron-Hotel gebracht.
    Eine junge Frau war in der Nacht in ihrem Hotelzimmer erschossen worden. Das Zimmermädchen hatte sie um sieben Uhr wecken sollen, aber keine Antwort erhalten. Sie hatte die Tür geöffnet und die Leiche entdeckt. Das Mädchen hatte erst seit zwei Tagen im Cameron-Hotel gewohnt. Sie war als Jenny Richardson aus Portland, Oregan, eingetragen. Es war also ein Fall für uns, weil er über zwei Bundesstaaten spielte.
    Ich parkte den Jaguar hinter dem Wagen der Mordkommission, und wir sprangen hinaus. Das Hotel begann im neunten Stockwerk. Unten im Erdgeschoß befanden sich exklusive Geschäfte. Neben der Haupttür waren die Schilder von zwei Anwaltskanzleien, einer Versicherungsgesellschaft, einem Makler und einem Psychotherapeuten. Und natürlich das dezente goldene Schild: »Cameron-Hotel«. Wir betraten mit den Cops von der Mordkommission die Vorhalle.
    Die Halle war leer.
    »Nicht einmal Reporter!« sagte Phil leise.
    »Es ist ein exquisites Hotel«, sagte ich überlegend. »Sie werden alles getan haben, um die Sache zu vertuschen. Die Frage ist nur, wie lange ihnen das noch gelingen wird. Spätestens wenn die Angestellten der anderen Firmen hier aufkreuzen, wird der Tanz beginnen!«
    Wir musterten kurz die drei Aufzugtüren. Eine trug wieder die goldene Aufschrift: »Cameron-Hotel«.
    Ich drückte auf den Rufknopf. Eine kleine Lampe leuchtete auf, und der Lift kam summend herunter. Ein livrierter Liftboy in enganliegenden silbergrauen Hosen stieß die Tür auf und ließ uns eintreten. Er sah uns von der Seite an und drückte, ohne zu fragen, auf die Nummer 14.
    »Hatten Sie auch heute nacht Dienst?« fragte ich ihn. Er warf einen kurzen Blick auf die silbernen Kamerakoffer unserer Kollegen und antwortete dann: »Nein, ich bin erst seit einer halben Stunde da.«
    »Ist Ihr Kollege schon heimgegangen?« fragte ich. Der Liftboy grinste überlegen.
    »Unser Chef ist nicht von gestern. Er hat alle oben eingesperrt.«
    Der Lift hielt, und wir kamen in eine weitere Empfangshalle. Der Boden war mit weinroten Spannteppichen belegt, an den Wänden standen kleine Gruppen von silbergrauen Sesseln und kleinen Rauchtischchen. Ein kleiner dicker Mann mit einem kahlen Schädel kam auf uns zu und begrüßte uns atemlos:
    »Endlich! Hoffentlich haben Sie kein Aufsehen erregt, wir waren ja so ungeschickt, zuerst die nächste Polizeiwache zu verständigen, und die Herren kamen mit ihren auffälligen Funkwagen.«
    »Sie haben sich ganz richtig verhalten!« sagte ich, aber das schien ihn wenig zu beruhigen. Während er vor uns herlief, einen Kreis in der Halle beschrieb und dann wieder stehenblieb, redete er unaufhörlich.
    »Ach ja, gestatten Sie, daß ich mich vorstelle, ich bin der Geschäftsführer. Mein Name ist Seamore, Peter Seamore. Mein Gott, ich bitte Sie dringend, nichts davon an die Presse zu geben. Wir sind ruiniert, wenn die Öffentlichkeit davon erfährt.« Er schlug die Hände über dem Kopf zusammen und sah uns an. Sein Gesicht glühte vor Erregung, seine Augen waren rot umrändert. Ich merkte, daß wir wieder vor einer Fahrstuhltür standen.
    »Ich denke, Sie führen uns erst einmal zu dem Zimmer«, sagte ich. Seamore zuckte zusammen und sprang in den Lift. Wir folgten ihm. Phil warf mir einen vielsagenden Blick zu.
    Der Boy fuhr diesmal bis zum 18. Stock. Wir folgten Seamore durch einen breiten langen Gang. Ich hörte, wie hinter den Türen Stimmen verstummten, als wir vorbeikamen, aber nirgendwo öffnete sich eine Tür.
    Vor der Nummer 17b blieb Seamore stehen. Er warf uns noch einen letzten beschwörenden Blick zu und öffnete.
    Das Zimmer lag im fahlen Morgenlicht vor uns. Der Streifenbeamte, der hier auf uns gewartet hatte, meldete, daß inzwischen nichts vorgefallen war. Er ging zu seinem Wagen zurück.
    Das Bett stand auf der Fensterseite. Das Mädchen darin schien zu schlafen. Sein Kopf war auf die Seite geglitten, und das lange hellblonde Haar breitete sich fächerartig über das halbe Kissen aus.

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