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0451 - Schwarze Träume

0451 - Schwarze Träume

Titel: 0451 - Schwarze Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ich bin sicher, daß das hier nur das Vorspiel zu einem großen Schlag gegen uns sein soll. Deshalb wäre sie dumm, wenn sie es bei uns immer wieder mit derselben Masche versuchen würde. Vielleicht hat sie sich Hilfe besorgt.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr, Alter«, knurrte Gryf.
    John Ivory hob zögernd die Hand. »Darf ich als Außenstehender vielleicht auch einmal erfahren, worüber Sie reden? Immerhin befinden Sie sich in meiner Wohnung, und es geht zum Teil doch wohl auch um meinen Hals. Was soll das mit Dämonen?« Wieder sah er schaudernd auf die Tischplatte. Die Kerzen, die er ringsum aufgestellt hatte, um nach der Zerstörung der Deckenlampe wenigstens einigermaßen Licht im Zimmer zu haben, flackerten und ließen die Menschen unruhige, zitternde Schatten werfen.
    »Wenn Sie selbst schon behaupten, daß diese Erscheinungen Magie oder Hexerei sind, fällt es Ihnen vielleicht nicht schwer, auch die Existenz von Dämonen zu akzeptieren«, sagte Nicole leise. »Mit einem solchen Wesen haben wir es hier zu tun. Ihnen alle Einzelheiten zu erklären, dürfte viel zu weit führen. Dazu hat keiner von uns die Zeit und auch keine Lust. Was schlägst du vor, Zamorra?«
    »Da wir jetzt wissen, mit wem wir es zu tun haben, können wir diesem Urheber beziehungsweise der Urheberin auch direkt an den Kragen gehen. Ich werde versuchen, sie mit einer Beschwörung zu ködern. Wir müssen sie in eine Falle locken. Und das alles muß so schnell geschehen, daß sie keine Chance mehr hat, ihren schwarzen Söldner in Marsch zu setzen.«
    Er nickte Ivory zu.
    »Ich schätze, der Spuk ist in Kürze vorbei. Sie können wieder ruhig schlafen, es wird keine Überfälle und keine Drohungen mehr geben. Wir sind schon mit ganz anderen Gegnern fertig geworden.«
    Ivory zuckte zweifelnd mit den Schultern. Er war sich nicht sicher, ob er Zamorras Versprechungen glauben durfte, oder ob er sie besser für Angeberei hielt.
    »Ich will nur, daß es aufhört…«, flüsterte er fast unhörbar.
    Zamorra nickte seinen Freunden zu. »Fangen wir damit an, Stygia eine Falle zu stellen«, sagte er.
    Gryf nagte an seiner Unterlippe. Er schien etwas sagen zu wollen, bemerkte Nicoles Stirnrunzeln und schwieg.
    Er fühlte, daß Zamorra sich gründlich irrte und einer falschen Spur nachging. Aber Nicole hatte wohl recht; Gryf hatte lange und oft genug gewarnt. Wer nicht hören wollte, mußte eben fühlen. Aber Gryf war bereit, alles zu tun, um drohendes Unheil dennoch abzuwenden.
    ***
    Von einer Sekunde zur anderen war im Flugzeug die Hölle los. Tendyke schreckte aus seinem Dämmerschlaf auf. Kurz zuvor hatte er noch von seinem Sohn geträumt und war ganz sicher gewesen, Julian müsse sich in seiner unmittelbaren Nähe befinden. Aber das war natürlich Unsinn; Julian befand sich im Château Montagne in Frankreich. Er konnte gar nicht hier sein…
    Aber dann veränderte sich irgend etwas, ohne daß Tendyke erkennen konnte, was es war. Es ähnelte seinem Weg nach Avalon und zurück, und war doch anders, denn es hatte nichts mit ihm selbst zu tun.
    Er riß die Augen auf.
    Neben ihm wollte Ombre aufspringen. Aus dem Nichts griff eine Hand nach dem Neger. Tendyke kannte die Hand, und er glaubte, schemenhaft dahinter Julian zu sehen - außerhalb des Flugzeugs! Aus dem Amulett vor Ombres Brust flammte ein Blitz, der das Flugzeug der Länge nach durchraste. Und sekundenlang glaubte Tendyke, die Gestalt einer schönen Frau zu sehen, die sich - Julian? entgegenwarf.
    » Shirona, nein! « hörte er einen Schrei… Julians Stimme! Im nächsten Moment war alles wieder vorbei.
    Fast alles.
    Der Sitz neben Tendyke war leer. Ombre war verschwunden, aus dem Flugzeug durch die massive Stahlhülle einfach ins Nirgendwo gezogen worden. Die Berührung durch eine andere Welt war nicht mehr festzustellen. Auch die Frau und die Gestalt jenseits des Stahls, die Julian hätte sein können, waren fort.
    Im Flugzeug brach Panik aus. Menschen schrien durcheinander, versuchten, sich von ihren Sitzen zu lösen.
    Der grelle Blitz aus dem Amulett mußte die Bordelektrik der Maschine lahmgelegt haben. Alles, was irgendwie mit Strom zu tun hatte, war ausgefallen. Es war stockdunkel in der Kabine. Das Dröhnen der Düsen war verstummt. Es fand keine Zündung mehr statt. Triebwerksausfall!
    Der Jet sackte durch, verlor an Geschwindigkeit. Zum Segelflug war er nicht geschaffen. Viel zu steil sackte er in die Tiefe; die Piloten konnten den Sturzflug nicht mehr abfangen, weil auch das Höhenruder

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