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0451 - Schwarze Träume

0451 - Schwarze Träume

Titel: 0451 - Schwarze Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte…
    ***
    Ombre war nicht allein in dem Flugzeug. Direkt neben ihm befand sich ein Mann, dessen Anwesenheit Julian fast erschreckte. Zumindest verwirrte sie ihn und brachte seine Pläne durcheinander.
    »Vater«, flüsterte er.
    Was machte sein Vater bei Ombre? Woher kannten sie sich? Wie und warum waren sie zusammengetroffen? Julian erinnerte sich, daß Robert Tendyke zuletzt noch im Château Montagne gewesen war. Was machte er jetzt hier?
    Unwillkürlich zog Julian sich etwas zurück. Er brauchte Zeit, mußte seine Pläne ändern. Ursprünglich hatte er vorgehabt, im Flugzeug zu erscheinen und mit Ombre zu reden. Wenn er vom Toilettenbereich her »zurückkam«, würde man ihn für einen der Passagiere halten und sich nichts dabei denken. Ebenso konnte er unerkannt wieder verschwinden… und im Flugzeug hatte Ombre keine Möglichkeit, dem Gespräch auszuweichen.
    Aber jetzt war Robert Tendyke hier. Mit ihm wollte Julian nicht zusammentreffen. Im Gegenteil, er wollte sich nicht schon wieder anhören, daß er doch im Schutz magischer Sperren verbleiben sollte.
    Er mußte es anders anstellen. Blitzschnell entsann er sich seiner Möglichkeiten und änderte die Planung ab.
    ***
    Verblüfft sah Zamorra sich um. »Hier soll eine Spur sein?« fragte er verwundert. Sie befanden sich auf einer schlecht beleuchteten Nebenstraße irgendwo am Stadtrand, vermutete er. Die Häuser waren klein und mit winzigen Vorgärten versehen. Möglicherweise ein Dorf, das irgendwo einmal zu Baton Rouge eingemeindet worden war, als der Moloch Stadt immer mehr wuchs.
    Sofern das hier noch Baton Rouge war. Allerdings sah Zamorra keinen vernünftigen Grund, warum sie sich jetzt in einem anderen Ort befinden sollten. Beim zeitlosen Sprung war zwar so gut wie alles möglich, vor allem, wenn er zu einem nicht vorher bekannten Ziel führte, aber…
    »Da«, sagte Nicole und deutete auf das Haus, vor dem sie standen. In einer offenen Garagenzufahrt stand ein beschädigter Toyota. Die Haustür war zerstört, nur noch ein paar Reste hingen in Schloß und Angel. Es sah aus, als sei jemand breitbeinig mitten hindurch gewalzt…
    »Das war er«, stieß Gryf hervor. »Dieser Typ, den ich mit meinen Para-Kräften nicht packen konnte…«
    Zamorra nickte. Es war naheliegend. Aber hatte das Amulett nicht angedeutet, eine Spur des Träumers aufgenommen zu haben?
    Und wo soll der Unterschied sein? klang die lautlose Stimme des Amuletts in seinem Bewußtsein auf.
    Zamorra pfiff leise durch die Zähne. Die beiden anderen sahen ihn fragend an.
    »Gerade hat mir das Amulett erklärt, daß der Schwarze, der uns so zu schaffen machte, und der Träumer miteinander identisch sein sollen!« teilte er ihnen mit.
    »Also Julian? Dann steht er wirklich unter Asmodis' Fuchtel!«, behauptete Gryf.
    Nicole atmete tief durch. »Allmählich solltest du mal eine andere Platte auflegen, mein Bester«, sagte sie. »Du wiederholst dich, aber durch Wiederholungen machst du aus einer Vermutung auch keine Tatsache!«
    Gryf winkte ab.
    Zamorra dachte über etwas anderes nach. Er fragte sich, wieso das Amulett über eine größere Entfernung hinweg die Spur des Schwarzen hatte finden können. Immerhin hatte es während der Auseinandersetzung vor Ombres Haus nicht im geringsten reagiert! Da stimmte doch etwas nicht!
    Aber obgleich er das Amulett schon so viele Jahre besaß, hatte er bislang immer noch nur einen Bruchteil seiner Möglichkeiten ausloten können - und seit sich dieses eigenartige Bewußtsein bildete, wurde die Silberscheibe noch rätselhafter. Da lagen noch viele Möglichkeiten offen, vielleicht zeigte sich hier eine davon.
    Falsche Richtung, Partner , teilte das Amulett sich ihm mit. Das Finden dieser Spur ist eine Folge logischen Vergleichens.
    »Und was hast du verglichen?« fragte Zamorra mißtrauisch.
    Einen Begleiteffekt, der in beiden Fällen auftrat. Etwas beobachtete beide Ereignisse aus der Ferne, und das Beobachtende konnte ich erkennen. Wir hatten schon einmal damit zu tun.
    »Ach, ja?« knurrte Zamorra. »Wann soll denn das gewesen sein?«
    Als du mich gezwungen hast, ihm zu folgen! Er brauchte ein paar Sekunden, bis eine Ahnung in ihm aufstieg. Als sie den Herrn der Träume in seiner Traumwelt suchten, hatte Zamorra das Amulett austricksen und mit hypnotischer Gewalt zwingen müssen, den Weg zu öffnen. Es war vor etwas anderem zurückgeschreckt. Hatte eine Konfrontation gescheut. Aber warum? Was war dieses andere, vor dem das Amulett sich fast zu fürchten

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