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0451 - Schwarze Träume

0451 - Schwarze Träume

Titel: 0451 - Schwarze Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schier unendliche, glitzernde, nasse, tödliche Wüste.
    Cascal spürte, wie das Unheil mit Riesenschritten heran jagte, direkt auf das Flugzeug zu. Und dann fühlte er plötzlich wieder dasselbe, was er damals empfunden hatte, als er in die Traumwelt des Fürsten gezerrt wurde.
    Aber diesmal ging es nicht so schnell.
    Etwas mischte sich herein, vermengte sich mit der normalen Welt und hob ihre Gesetze teilweise auf. Cascal wollte aufspringen. Etwas griff nach ihm.
    Ein greller Blitz flammte aus seinem Amulett und tauchte das Innere des Flugzeugs in ein unwirkliches, grausiges Licht. Wie Röntgenlicht… sekundenlang glaubte Cascal, Skelette zu sehen. Die Gerippe der Fluggäste in einer Maschine, die in einem einzigen sonnenhellen Aufflammen nach allen Seiten auseinanderflog und glühende Trümmer und bleiche Gebeine ins Meer stürzen ließ -
    Er wollte schreien -
    Er blieb stumm. Das Fremde griff nach ihm. Er sah zwei Gestalten, die miteinander zu ringen schienen, er sah den knöchernen Mann in der Lederkleidung neben sich aufspringen, die Augen weit aufgerissen, die Hände vorstreckend -
    Dann war es vorbei.
    ***
    »Wir wollen Ihnen helfen, Ivory«, sagte Gryf. »Wir sind in der Lage dazu. Sie brauchen keine Angst zu haben. Wir warten ja förmlich darauf, daß dieser Unheimliche zurückkehrt. Dann rücken wir ihm nämlich auf den Pelz.«
    Ivorys Blick flackerte. »Wie kommen Sie darauf, daß ich Angst hätte?« fragte er.
    »Ich rieche es«, erwiderte der Druide. »Kommen Sie, Mann, Sie werden unter Druck gesetzt, nicht war? Er will etwas von Ihnen. Was ist es? Hat er gedroht, Sie umzubringen, wenn Sie nicht gehorchen?«
    Ivory nickte. »Auch. Töten oder wahnsinnig werden lassen. Gehen Sie. Auch Sie kommen nicht gegen ihn an. Da brannte ein Feuer auf diesem Tisch! Und der Tischplatte ist nichts passiert! Das ist… das ist Hexerei, Teufelswerk.«
    »Allenfalls Hypnose«, versuchte Zamorra den Mann zu beruhigen. »Dieser Kerl kocht auch nur mit Wasser.«
    »Er hat heute nachmittag schon Candice angegriffen. Mitten in der Stadt. Hat gegen das Auto geschlagen. Es flog auf die Gegenfahrbahn! Niemand kommt gegen eine solche Kraft an. Verschwinden Sie. Lassen Sie uns in Ruhe.«
    »Im Gegenteil. Wir werden ihm das Handwerk legen. Er wird wiederkommen, und dann schnappen wir ihn uns.« Nur wie sie das anstellen wollten, wußte auch Gryf noch nicht.
    »Nicht mit mir als Köder«, sagte Ivory. Er wurde allmählich wieder sicherer. Sein Entschluß zu gehorchen, um Candice zu retten, festigte sich wieder, nachdem er beim Auftauchen der drei Fremden kurz ins Wanken geraten war. Aber wer sagte ihm, daß diese drei nicht mit dem Schwarzen zusammenarbeiteten? Daß sie nur seine Loyalität testen wollten?
    Ivory wußte nur eines: noch so einen Angriff wollte er keinesfalls erleben. Weder auf sich selbst noch auf Candice.
    Es war der Moment, in dem Zamorras Amulett sich erwärmte.
    Schwarze Magie war in unmittelbarer Nähe erwacht…
    ***
    Julian ließ eine Traumsphäre entstehen wie vorhin in Baton Rouge, als er Angelique in der Kellerwohnung aufsuchte. Er baute ein Zwischenreich auf. Daß es sich diesmal mehrere tausend Meter hoch in der Luft befand, spielte dabei keine Rolle. Durch diese künstliche Traumwelt näherte er sich dem Flugzeug. Er hatte dem Traum einen Bewegungsimpuls gegeben, welcher der Geschwindigkeit des Flugzeuges entsprach.
    Und dann brauchte er nur hineinzugreifen, als Traumsphäre und Flugzeug-Realität sich durchdrangen und überlagerten. Er holte Ombre zu sich!
    Er holte ihn einfach aus dem Flugzeug heraus!
    Aber im gleichen Moment mischte sich etwas anderes ein. Etwas, womit er in diesem Stadium überhaupt nicht gerechnet hatte…
    ***
    Die Dämonin Stygia interessierte sich für den Fortgang des Versuches, mit dem der Fürst der Finsternis glaubte, Menschen in Schrecken zu versetzen und sie sich damit gefügig zu machen.
    Sie wechselte aus den Höllensphären nach Baton Rouge. Es bot ihr keine Schwierigkeit, die beiden Opfer zu finden, die der Fürst ausersehen hatte. Schließlich hatte sie ja zumindest das Mädchen mit beobachtet, als Julian das Auto angreifen ließ, und die Seelenschwingungen wiederzufinden, fiel ihr selbst in einer Stadt wie Baton Rouge nicht schwer.
    Sie spielte mit dem Gedanken, den beiden Hilfe anzubieten und sie dem Fürsten wieder abspenstig zu machen. So konnte sie sie erstens auf ihre Seite ziehen und zu ihren Werkzeugen machen, und zweitens würde der Fürst sich wundern, daß

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