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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Asheville, North Carolina
    Vor neun Jahren
    D ie Geräusche wirkten beruhigend. Das sanfte Piepsen der Monitore, das leise Scharren der Schwesternschuhe auf dem gefliesten Boden, die gedämpften Stimmen auf dem Flur. Sie lullten sie trotz der Schmerzen ein, und sie fiel in einen unruhigen Schlaf.
In Sicherheit
, dachte sie, bevor sie wegdämmerte.
    »Wo ist meine Frau? Ich muss zu meiner Frau!«
    Die verzweifelte Stimme riss Mary Grace aus ihrem Dämmerschlaf. Sie versuchte, die Augen zu öffnen, erinnerte sich aber dann, dass sie zugeschwollen waren.
Er ist hier.
    Jemand hielt ihn zurück. Jemand mit einer tiefen Stimme, die in ihr kleines Zimmer drang. Vielleicht der Arzt.
Ja, so musste es sein.
    »Immer langsam, Officer Winters. Ihre Frau braucht Ruhe.«
    »Was ist passiert? Lassen Sie mich los! Ich will zu Mary Grace!«
    »Ihre Frau hatte einen bösen Unfall. Sie sieht ziemlich mitgenommen aus.«
    »Was …« Sie hörte, wie er sich räusperte. »Ist sie schwer verletzt?«
    Mary Grace lauschte angestrengt.
Wie schwer war sie verletzt?
Der scharfe Schmerz in ihrem Arm und ihrem Kopf drohte ihr das Bewusstsein zu rauben. Der Rest ihres Körpers fühlte sich taub an.
Das kommt von den Schmerzmitteln
, dachte sie und wehrte sich gegen die Benommenheit, die sie zu überwältigen drohte.
    »Sie hat einen komplizierten Armbruch erlitten, den wir an zwei Stellen mit Metallstiften richten mussten. Auch ihr rechtes Bein ist gebrochen. Wir haben direkt über dem Knie einen weiteren Metallstift eingesetzt. Außerdem hat sie zahlreiche Blutergüsse im Gesicht und am Hinterkopf und über dem Auge eine tiefe Platzwunde. Es hat nur wenig gefehlt, und sie hätte das Auge verloren.«
    Mary Grace unterdrückte ein Schaudern. Jede noch so kleine Kopfbewegung schmerzte höllisch.
    »Aber sie wird sich bestimmt wieder erholen.« Sie hörte die Verzweiflung in der Stimme ihres Mannes.
    Eine lange Pause folgte, die Mary Graces Herz zum Rasen brachte.
    »Sie wird doch wieder gesund werden, oder? Verdammt, Doktor, sagen Sie mir die Wahrheit!«
    Ja, bitte, die Wahrheit
, dachte Mary Grace.
Und machen Sie schnell
. Die Benommenheit drohte sie wieder einzuholen.
    »Ihre Frau ist eine Treppe hinuntergestürzt, Officer Winters. Dabei hat sie sich den neunten Wirbel des Rückgrats gebrochen. Sie ist eine ganze Weile mit gequetschtem Rückenmark bewusstlos dagelegen.«
    »Oh mein Gott!«
    Ihr Herz hörte auf zu rasen und schien stillzustehen. Es dauerte einen Moment, bis sie wieder mühsam atmen konnte.
    »Nun, sie hat Lähmungserscheinungen.«
    Oh mein Gott
, dachte Mary Grace.
Oh mein Gott.
    »Ist das … geht das vorüber?«
    »Das ist zu diesem Zeitpunkt schwer zu sagen. Wir müssen warten, bis die Schwellung abklingt, dann lassen wir einen Spezialisten für Rückenmarksverletzungen aus Raleigh kommen, der Ihre Frau gründlich untersuchen wird.«
    »Kann ich sie sehen?«
    »Nur für ein paar Minuten. Ich werde hier auf Sie warten.«
    Sie hörte, wie er sich in das Krankenzimmer schob; seine Cowboystiefel knirschten auf dem Boden. Dann konnte sie ihn riechen, sein aufdringliches Aftershave, das er stets benutzte. Sie spürte seine Körperwärme, als sich seine große Gestalt zu ihr herabbeugte.
    »Gracie«, sagte er bekümmert. »Mary Grace, was hast du dir getan, Liebling?« Seine Finger strichen über ihren Handrücken, und ein kalter Schauer fuhr ihr über den Nacken. Er neigte sich vor, und seine Lippen streiften ihre Wange. Sein Schnauzbart kitzelte ihre Haut, als er ihre Wange bis zum Ohr mit einer Spur kleiner Küsse bedeckte.
    Dann geschah es. Sie hatte darauf gewartet, hatte gewusst, dass es kommen würde.
    »Ein Wort«, hauchte er so leise an ihr Ohr, dass niemand außer ihr ihn hören konnte. »Ein Wort aus deinem dämlichen Mund, und das nächste Mal leiste ich ganze Arbeit, das schwöre ich dir.« Es sah aus, als würde er mit den Lippen ihr Ohrläppchen liebkosen. »Verstanden?«
    Mary Grace schaffte es, ein wenig mit dem schmerzenden Kopf zu nicken, damit er sich zufrieden gab. Er richtete sich auf, strich ihr mit der Hand über das Haar und griff unmerklich hinein, als wolle er daran ziehen. Eine Welle von Übelkeit überrollte sie.
    »Ach, Gracie, Liebling. Ich ertrage es nicht, dich so zu sehen.«
    Instinktiv wich ihr Körper vor seiner bekümmert klingenden Stimme zurück, doch jede Muskelanspannung bereitete ihr weitere Schmerzen.
    »Mehr Zeit kann ich Ihnen heute nicht gestatten, Officer Winters. Am besten gehen Sie

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