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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Geschehen.
    »Ich habe Ted Ewigk dazu beeinflußt, daß er Julian einen Machtkristall zuwarf! Einen verschlüsselten Kristall! Leider hat Julian es überlebt. Er ist doch noch stärker, als ich dachte. Jeder andere wäre jetzt tot, verbrannt, ausgelöscht für alle Zeiten!«
    Astaroth legte die Stirn in tiefe Falten. »Seinen Machtkristall?«
    »Seinen nicht… das hätte ihn selbst das Leben gekostet, und dazu konnte ich ihn nicht bringen. Aber er hatte einen zweiten in seinem Besitz. Ich hatte gehofft, die Energie würde Julian vernichten. Aber er hat ihn mit der bloßen Hand aufgefangen und gelacht…«
    »Und hat jetzt diesen Machtkristall! Um so unbesiegbarer wird er!«
    »Er wird ihn nicht benutzen können«, wehrte Stygia locker ab. Sie fächerte sich mit den Fledermausschwingen, die aus ihrem Rücken wuchsen, etwas frische Schwefelluft zu. »Nach allem, was ich über die Dhyarras weiß, kann ein verschlüsselter Kristall nur von dem benutzt werden, mit dessen Bewußtsein er verbunden ist.«
    »Nach allem, was ich von Dhyarras weiß«, konterte Astaroth trocken, »wirkt ein Machtkristall, der von einem Unbefugten berührt wird, auf beide Seiten schmerzhaft bis tödlich, und auf jeden Fall tödlich bei einer Verschlüsselung! Wer sagt dir, daß Julian nicht auch diese Sperre überwinden kann?«
    »Es muß auch Grenzen geben, die ein Wesen seiner Art nicht überschreiten kann!«
    Astaroth lachte höhnisch.
    »Eine vage Hoffnung, an die du dich da klammerst! An deiner Stelle wäre ich von jetzt an mehr als vorsichtig, denn es könnte sein, daß Lucifuge Rofocale deine Hinrichtung anordnet, weil du Julian eine furchtbare Waffe zugespielt hast, die seine ohnehin schon verderbliche Macht noch weiter verstärken kann! In diesem Fall werde selbst ich dich nicht mehr schützen können…!«
    »Meine Erfolge sprechen für sich«, erwiderte Stygia schroff. »Vergiß nicht, daß ich erstmals einen unserer Gegner aus der Zamorra-Crew unter meine Kontrolle bringen konnte!«
    Abermals fürchte Astaroth die Stirn. »Du sprichst von diesem Ted Ewigk? Wie hast du das fertiggebracht?«
    »Das ist mein kleines Geheimnis«, erwiderte die Dämonin.
    »… welches du mir vorenthältst?«
    »Wir haben nie vereinbart, daß wir alle unsere kleinen Geheimnisse einander offenbaren müssen«, sagte Stygia. »Und da du entschlossen bist, mich fallen zu lassen, sehe ich keinen Grund, es auch ohne Vereinbarung zu tun. Ebenso ist es von nun an meine Sache, wie ich Julian unter meine Kontrolle bringen werde.«
    »Will, nicht werde«, verbesserte Astaroth nüchtern. »Du solltest das Feuer nicht schüren, ehe du die Seele nicht gefangen hast. Ich wünsche dir Erfolg, aber wenn du unbedingt einen Alleingang starten willst - bitte! Ich hindere dich nicht…«
    »Ich wüßte auch nicht, wie du es tun könntest!« lachte Stygia spöttisch und entfaltete ihre Schwingen. Dann hob sie ab und jagte in schnellem Flug davon.
    Astaroth sah ihr nach. Ihm gefiel ihr Körper, aber nicht ihr Vorhaben. Aber wenn sie unbedingt darauf bestand, diese Verrücktheit zu versuchen, konnte und wollte er sie nicht davon abhalten. »Wie sagte doch Gregor von Helleb so schön: Jeder schmiedet sein eigenes Schwert - der eine erobert damit ein Weltreich, der andere stürzt sich hinein«, brummte er.
    Erst einmal mußte er sich jetzt um seine eigene Sicherheit kümmern. Wenn Stygias Vorhaben schiefging, oder auch wenn Lucifuge Rofocale beschloß, die Dämonin von einem Tribunal aburteilen zu lassen, dann durfte nichts darauf hinweisen, daß er mit ihr verbündet - gewesen - war…
    ***
    Das kleine Geheimnis, von dem Stygia geredet hatte, hätte Astaroth eigentlich kennen müssen. Doch er erinnerte sich nicht daran - wenigstens nicht in diesem Moment und in diesem Zusammenhang.
    Auch Ted Ewigk dachte nicht daran. Und selbst wenn er darauf gekommen wäre, was die Verbindung zwischen Stygia und ihm war, er hätte eher das Gegenteil angenommen, so, wie die Dämonin es ihm damals glaubhaft vorgeschwindelt hatte.
    Es war in jener bedeutungsschweren ›Nacht der Hexen‹ gewesen, als er Stygia auf dem Friedhof eines kleinen Ortes in den Albaner Bergen, südlich von Rom, in die Finger bekommen hatte. Er hätte die Dämonin töten können. Doch er hatte sie laufengelassen als Gegenleistung dafür, daß sie ihm den damaligen Aufenthaltsort von Sara Moon verriet, der ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN. Diesem Tip nachgehend, hatte Ted schließlich Sara Moon gefangennehmen können und

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