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0457 - Die Operationsbasis

Titel: 0457 - Die Operationsbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit der Waffe."
    „Weil Sie versucht haben, uns zu rösten", sagte Roi Danton, der die Einstellungen der Klimaanlagen wieder auf den normalen Stand gebrächt hatte. Innerhalb des Maschinenleitstandes war allerdings immer normale Lufttemperatur gewesen -und auch das gehörte zu Vavischons Planung, denn niemand sollte ihm bei der Scheinentlarvung des Techno-Offiziers zuvorkommen.
    „Sie waren von einem Pedotransferer übernommen", erklärte Saedelaere, „Genauer gesagt, von Vavischon."
    „Oh!" sagte der Mann. Er wurde plötzlich kreidebleich.
    „Man merkt nichts davon", sagte Tschubai. „Es ist seltsam.
    So, als ließe sich das Bewußtsein eines Menschen wie eine Lampe ein- und ausschalten."
    Vavischon lächelte innerlich. Der schwarzhäutige Terraner war dem Geheimnis der Pedotransferierung sehr nahe. Doch dahinter lagen weitere Geheimnisse - eine undenkliche Reihe von Geheimnissen.
    Der Chef der Takerischen Exekutionsflotte wunderte sich über diese Gedanken. Seit wann philosophierte er über die Rätsel des Universums! Alle Erkenntnisse waren einen Dreck wert gegenüber dem einzigen, was für intelligente Lebewesen zählte: Macht...!
    Im Schiff herrschte Ruhe - eine trügerische Ruhe, denn noch immer geisterte Vavischons Ich durch die Decks, übernahm überraschend jemanden - und gab ihn wieder frei.
    Leutnant Ingwar Bredel und Leutnant Goshe Marun patrouillierten gemeinsam im Küchendeck. Sie trugen leichte Kampfanzüge, Handwaffen und über dem Rücken die schweren silbrig schimmernden Psychostrahler, eine Weiterentwicklung jener kleinen arkonidischen Psychostrahler, die die Menschheit an der Schwelle des kosmischen Zeitalters kennengelernt hatte.
    „Früher soll die Küchenarbeit meist von Frauen ausgeführt worden sein", erzählte Marun und leckte sich über die Lippen.
    „Das waren noch Zeiten. Allein für die Besatzung der MARCO POLO hätte man rund fünfhundert Frauen zum Kartoffelschälen gebraucht."
    „Kartoffelschälen ...?" fragte Bredel verständnislos. „Seit wann schält man denn die Kartoffeln? Sie sprechen doch von den ovalen gelbweißen Speicherknollen ..."
    „Genau, Ingwar! Jedenfalls hatten sie früher eine ungenießbare Schale, als sie noch im Erdboden gezogen wurden." Er schüttelte den Kopf. „Wenn ich mir vorstelle, daß man Mutterknollen in den Boden stecken muß und dann monatelang wartet, bis daraus Pflanzen werden, die bei günstiger Witterung und sorgfältiger Pflege mehr oder weniger große oder kleine Speicherknollen bilden. Auf einigen Planeten soll man die Nahrung noch mit soIchen barbarischen Methoden gewinnen."
    Ingwar Bredel nickte.
    „Ja, ich habe sogar von sogenannten Rinder- und Schweinefarmen gehört, in denen man vollständige Tiere heranzieht. Mit einem Gehirn und einem Nervensystem, das sie zu Wahrnehmungen und Gefühlen befähigt! Und dann bringt man sie um."
    Er schauderte. „Nie im Leben würde ich das Fleisch eines getöteten Tieres anrühren, Goshe!"
    „Sagen Sie das nicht", entgegnete Leutnant Marun. „Unsere Vorfahren haben alle Fleisch von geschlachteten Tieren gegessen. Was hätten sie anderes tun sollen? Sie brauchten Eiweiß und Mineralstoffe, sonst wäre die Menschheit zugrunde gegangen."
    Er hielt vor einem Mannschott an und schob seine Dienstmarke in den Schlitz des Wachcomputers, der innerhalb der Tür installiert war.
    Das Schott öffnete sich, und die beiden Offiziere betraten die schmale Überwachungsgalerie, die sich in fünf Metern Höhe an der Wand von Bordküche Nummer Ihinzog.
    An der gegenüberliegenden Seite glitten schmale, schlangenähnlich wirkende Streifen Fleisch aus den Versorgungsluken, die die Küche mit den Zuchtbänken verbanden. Blitzende Apparaturen verwandelten die biologisch gezüchteten Streifen in portionsgerechte Schnitzel und gaben sie an mächtige Pfannen weiter, von wo sie nach kurzem Anbraten in die Mikrowellenkessel wanderten.
    Die Stiefel der beiden Männer polterten über das Metallplastik des Rundganges. Der Ernährungs-Ingenieur in seinem Glaskasten blickte kurz auf, winkte den Soldaten zu und konzentrierte sich anschließend wieder auf ein Schaltpult.
    „Wie sollen wir eigentlich feststellen, ob dieser Mann übernommen ist oder nicht?" fragte Sanitätsleutnant Bredel mißmutig.
    „Durch Beobachtung", antwortete Goshe Marun. „Vielleicht benimmt er sich auffällig, ist unsicher oder tut etwas, was die Sicherheit des Schiffes und der Besatzung bedroht. In diesem Fall sollen wir Saedelaere oder einen

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