0457 - Die Operationsbasis
und nach den Kreuzern und Korvetten suchte, die ihrerseits nach ihr suchten, setzten sich Atlan und Roi Danton zusammen, um System in die Suche nach Vavischon zu bringen.
Bisher hatte man stets reagiert, jetzt wollte man agieren. Die Besonderheiten, durch die sich übernommene Personen verraten hatten, wurden gesammelt und von der Positronik ausgewertet. Dabei wurde klar, daß Vavischon sich relativ schnell verriet, sobald er seinen neuen „Gastgeber" zu einer Aktion zwang. Es mußte aber auch einen Körper geben, den der Takerer als eine Art Operationsbasis benutzte. Diesen Körper zwang er mit einer Wahrscheinlichkeit von neunundneunzig Prozent zur Passivität, um ihn für längere Zeit behalten zu können.
Atlan überdachte die positronische Auswertung - und fand eine Möglichkeit, Vavischons „Operationsbasis" zur Aktion zu zwingen. Er besprach sich mit dem Großadministrator und erreichte, daß für den kommenden Tag ein Gefechtsmanöver angesetzt wurde.
Bei diesem Manöver sollten alle an Bord befindlichen Personen eingesetzt werden, und zwar nach einem Plan, der allgemein bekannt war. Da ein Pedotransferer zwar einen anderen Körper übernehmen konnte, nicht aber dessen Wissensund Erfahrungsschatz, würde er sich bei dem Gefechtsmanöver durch grundlegende Fehler verraten.
Es kam nur darauf an, daß er sich zum Manöverzeitpunkt innerhalb seiner Operationsbasis befand. Und darauf, daß man ihn nichts von seiner Entdeckung merken ließ. Wenn es gelang, die Operationsbasis einige Tage lang unauffällig zu überwachen, so hofften Roi und Atlan, dann würde sie sie möglicherweise zu Vavischons Pseudokörper führen.
In diesem Plan gab es nur einen einzigen Fehler. Aber dafür konnte man weder den Arkoniden noch Perry Rhodans Sohn verantwortlich machen. 'Vavischon erkundete neue Möglichkeiten. Zu diesem Zweck wechselte er die Pedoopf er in so schneller Reihenfolge, daß die Übernahme entweder gar nicht oder erst nachträglich bekannt wurde.
Dabei erfuhr der Takerer auch, daß für den folgenden Tag ein Gefechtsmanöver angesetzt worden war.
Nun war Vavischon zweifellos skrupellos und grausam, aber zu den Dummen zählte er nicht. Er erkannte fast sofort, was mit dem Manöver bezweckt werden sollte.
Er wußte aber auch, daß man auf diese Art und Weise seine Operationsbasis nicht finden konnte, denn er kannte Alaska Saedelaeres Erinnerungen, verfügte über einen beträchtlichen Teil seiner Erfahrungen und seines Wissens. Das Cappin-Fragment in Alaskas Gesicht hatte sie ihm übermittelt, bevor er den Transmittergeschädigten übernommen hatte.
Vavischon durfte folglich den Manöver gelassen entgegensehen. Nicht aber der Auswertung des Manövers. „ Das Ergebnis würde negativ ausfallen. Leider ließen sich daraus bestimmte Schlüsse ziehen, und der Bordcomputer der MARCO POLO würde den richtigen Schluß ziehen, wenn Atlan ihm nicht intuitiv zuvorkam.
Der Arkonide brauchte sich nur zu fragen, welche von den an Bord befindlichen Personen ihres Wissens, ihrer Erfahrungen und ihrer Grundhaltung so unauffällig beraubt werden konnten, daß weder sie noch die Telepathen etwas davon bemerkten.
Die Antwort würde eindeutig auf Alaska Saedelaere weisen.
Also mußte etwas geschehen, um eine solche Antwort von vornherein unglaubwürdigzumachen.
Unterdessen setzte die MARCO POLO ihre Suche nach den Kreuzern und Korvetten fort. Die Minuten verstrichen in quälender Langsamkeit. Rhodan war nervös. Er befürchtete, daß sich ein Korvetten oder Kreuzer kommandant dazu verleiten ließ, über Hyperkom nach dem Mutterschiff zu rufen. Das hätte zweifellos die über Schakamona stehende takerische Flotte aufmerksam gemacht.
Aber keiner der Schiffskommandanten beging einen solchen Fehler. Der Großadministrator befahl Oberst Korom-Khan, zum Ausgangspunkt des unfreiwilligen Linearmanövers zurückzukehren und dort mit geringer Fahrt zu kreisen und zu orten.
Diese Taktik erwies sich als sehr zeitraubend. Die MARCO POLO kreiste fast dreizehn Stunden in einem Gebiet von wenigen Lichtstunden Radius, bevor die Beiboote und Kreuzer nacheinander wieder eingetroffen waren. Da der Alarmstart ohne Vorankündigung erfolgt war, hatten sie ihre Ausgangsposition erst mit Verspätung bestimmen können.
Durch kosmonautische Berechnungen hatten sie schließlich doch alle zurückgefunden.
Nachdem die Kreuzer und Korvetten eingeschleust worden waren, setzte die MARCO POLO nach einer Korrekturberechnung ihren Flug nach der
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