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0457 - Die Operationsbasis

Titel: 0457 - Die Operationsbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht Sie waren."
    „Aber es war meine Hose!" begehrte Bredel auf und hielt sich die Reste fest.
    Mit einemmal lächelte er verklärt.
    „Phobos und Deimos haben meine Hose zerrissen, mir eine Bißwunde an der Hand und eine am - ähem - Arm zugefügt. Ich werde den Halter auf Schadenersatz und Schmerzensgeld verklagen!"
    „Und ich klage Sie an wegen tätlicher Bedrohung und Mordversuchs", erklärte Patulli Lokoshan und hob seine Statuette auf, die unbeschädigt geblieben war.
    „Aber Sir!" empörte sich Bredel. „Das war doch nicht ich, sondern das war dieser Vava ... na, Sie wissen schon."
    „Mmh...!" machte Lokoshan gedehnt. „Aber dann haben die Hunde nicht Sie, sondern Vavischon angegriffen. Folglich können Sie den Hundehalter nicht verklagen, Leutnant."
    „Aber jemand muß doch für den Schaden aufkommen - und für die Schmerzen. Aua! Das tut ganz erbärmlich weh!"
    „Dieser Jemand, Leutnant Bredel", sagte Captain Komo, „heißt Vavischon. Also halten Sie sich bitte an ihn."
    Ingwar Bredel reckte sich.
    „Worauf Sie sich verlassen können, Sir. Sobald ich den Takerer bemerke, nehme ich meine Waffe auf..."
    Er wurde plötzlich sehr nachdenklich.
    „Wenn er aber wieder...", er tippte 'sich an die Stirn, „... hier unterschlüpft? Was dann?"
    „Dann holen wir die Kaspon-Hunde", sagte Lokoshan trocken.
     
    4.
     
    Techno-Major Dr. Alois Marnleitner säbelte Stück um Stück von seiner saftigen Schweinshaxe. Die Schüssel mit den Knödeln und dem Sauerkraut leerte sich.
    Als der Computer-Ingenieur satt war, lehnte er sich seufzend zurück. Anschließend befühlte er seinen Bauch. Dem heutigen opulenten Mahl mußten wieder anstrengende Diättage folgen, um vom Übergewicht herunterzukommen.
    Da kam es auf ein Bier mehr oder, weniger auch nicht mehr an.
    Marnleitner ging zum Getränkeautomaten seiner Kabine. In der Mitte der Strecke blieb er jedoch unvermittelt stehen. Sein Gesicht zeigte vorübergehend den Ausdruck völliger Leere, dann belebte es sich wieder.
    Der Techno-Major zog seine Arbeitskombination an, aktivierte den wulstigen Funkhelm und sagte: „Major Marnleitner an Notbetriebsstelle. Ist bei euch alles in Ordnung?"
    „Hier Anrufebeantworter Notbetriebsstelle", erscholl eine mechanische Stimme in seinem Empfänger.
    „Alle Systeme sind einsatzbereit. Wünschen Sie einen Zwischentest, Major?"
    „Einen Notfall-Simulations-Test", antwortete Dr. Alois Marnleitner. „Ich werde persönlich anwesend sein. Ende."
    Auf dem langen Korridor kam Lord Zwiebus in Begleitung zweier Roboter dem Techno-Major entgegen. Marnleitner rülpste verhalten, und der Neandertaler glitt grinsend auf dem anderen Transportband vorbei. Die Roboter zeigten keine Regung.
    Alois Marnleitner dachte weiterhin intensiv an sein üppiges Mahl, an sein Übergewicht und zählte die Interkom-Nischen, die er auf dem Weg zum Liftschacht NbP-77 passierte.
    Erst hinter der Antipsi-Abschir-mung der Notbetriebsstelle ließ er die trivialen Gedanken fallen und beschäftigte sich mit dem wirklichen Problem.
    Er mußte behutsam vorgehen, um die Sicherheits-Positronik nicht mißtrauisch zu machen. Am besten, überlegte er sich, gebe ich die geplante Aktionsfolge als taktisches Manöver zur Täuschung des Feindes aus. So etwas klingt immer gut, und es müßte genügen, um eine Rückfrage durch die Notpositroniken zu verhindern.
    Zuerst aber führte er den Notfall-Simulationstest durch, um einen besseren Überblick über seine eigenen Möglichkeiten zu gewinnen. Danach täuschte er den Empfang eines Kodesignals vor und spielte den schnell reagierenden verläßlichen Techno-Offizier.
    Die Notpositroniken reagierten noch schneller auf seine detaillierten Befehle. Sämtliche Kreuzer und Korvetten der MARCO POLO wurden im Alarmstart aus den Schleusenhangars geschossen und tauchten mit geradezu irrsinniger Fahrtbeschleunigung im freien Raum unter.
    Nur wenige Sekunden später ging die MARCO POLO in den Linearraum. Es dauerte fast eine ganze Minute, bis Icho Tolot die Notbetriebs-Stelle erreichte und das Panzerschott mit seiner Körperkraft „öffnete". Die Antipsi-Abschirmung hatte den Einsatz von Mutanten unmöglich gemacht.
    Techno-Major Marnleitner sah dem halutischen Giganten erschrocken entgegen. Es war offensichtlich, daß der Takerer ihn inzwischen wieder verlassen hatte.
    Der neuerliche Zwischenfall machte den Verantwortlichen an Bord klar, daß Vavischon aus seinen Fehlern lernte. Während die MARCO POLO in den Normalraum zurückfiel

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