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0457 - Die Operationsbasis

Titel: 0457 - Die Operationsbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lokoshan hing düsteren Gedanken nach. Seit er Dr. Hannah Anouilh zum erstenmal gesehen hatte, war ihm seine relative körperliche Kleinheit nicht mehr bedeutungslos erschienen.
    Der Kamashite hatte sich, ohne sich dessen bewußt zu werden, in die Assistentin Professor Eysberts verrliebt.
    Um ganz ungestört sein zu können, war er ins Solarium gegangen und hatte sich auf einen Felsenturm oberhalb eines künstlichen Wasserfalls gesetzt. Die Kunstsonne schwebte als rotglühender Ball dicht über dem „westlichen" Horizont und kündigte einen synthetischen terranischen Abend an.
    Patulli blickte seinen Großen Erbgott Lullog an. Er hatte die türkis-farbene Statuette in eine Vertiefung des Felsenturmes gestellt. Im rötlichen Licht der Abendsonne wirkte sie gar nicht mehr geheimnisvoll, sondern - nun, eben wie eine unvollkommene Statuette.
    Der Kamashite seufzte.
    „Was soll ich tun, Lullog?" fragte er leise. „Soll ich meinen edlen Körper in die Hände der Biomechaniker geben, damit sie ihn in einen labilen Zellhaufen einschmelzen und anschließend auf terranische Normalgröße bringen?"
    Du liebst Hannah Anouilh, nicht wahr? erwiderte Lullog auf seine absolut lautlose Art.
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß ich in ihren Augen ein noch so netter Kerl sein mag, aber doch immer der kamashitische Zwerg bleibenwerde."
    Wenn du gestattest, Gebieter, lasse ich dich wachsen - oder ich schenke dir einen anderen Körper.
    „So etwas wäre unnatürlich."
    Wie kann es unnatürlich sein? fragte Lullog. Alles, was je existierte, existiert oder je existieren wird, ist Bestandteil der Natur.......
    „Auch Supertechnik, die an Zauberei grenzt?"
    „ Mein Gebieter, du bist ein Primitivling. Du denkst bei dem Wort .Technik' noch immer an Maschinen und damit an Dinge, die nicht viel höher stehen als der erste Faustkeil. Ich habe nichts gegen die Annehmlichkeiten des Zeitalters von Faustkeil und Rad, aber die wahren Wunder des Universums erschließen sich erst dem aufgeschlossenen' Geist.' „Schwarze Magie!"
    Lullog lachte lautlos und gespenstisch.
    Das Einschalten eines Waring-Konverters ist vielleicht eine magische Handlung, verglichen mit dem, was du noch nicht begreifst und was ich, manipulierte Existenzprojektion' nenne, denn ihr kennt nur einen Bruchteil der Kräfte, denen ihr euch mit Hilfe der Waring-Konverter anvertraut. Ich dagegen weiß genau, was ich tue.
    „Ich hätte Lust, dich mit dem Desintegrator aufzulösen, vorwitziger Hausgott. Leider weiß ich genau, daß es mir nicht gelänge. Ich möchte wissen, ob dir überhaupt etwas..."
    Patulli Lokoshan stockte.
    Ungefähr dreihundert Meter weiter trat Dr. Hannah Anouilh aus einem Zugangstor. Sie trug über der Bordkombination einen silbrig glänzenden Schulterumhang und schritt auf den Japanischen Garten zu.
    Die Kosmo-Psychologin hatte den Kamashiten offenbar nicht gesehen. Lokoshan blieb reglos sitzen. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug. Zugleich wurde er von Resignation erfaßt.
    Plötzlich überlief es ihn eiskalt.
    Von der anderen Seite näherte sich eine vertraute Gestalt im mausgrauen Anzug, den rechten Arm ausgestreckt und leise auf die beiden Bullenbeißer schimpfend, die an der Doppelleine zogen.
    Dr. Ingwar Brede mit Phobos und Deirnos, den Hunden von Chefarzt Professor Dr. Kaspon...
    Als Bredel die Psychologin entdeckte, band er die kläffenden Rüden am Geländer einer Zierbrücke fest und verbeugte sich ungelenk. Lokoshahs scharfes Gehör verstand selbst auf diese Entfernung die Schmeicheleien, die Ingwar Bredel Dr. Anouilh zuflüsterte.
    „Die Hunde sollen ihn beißen, den katzenfreundlichen Kerl!"
    sagte Patulli Lokoshan und schüttelte seine Fäuste in Bredels Richtung. Wie du befiehlst, Gebieter!
    Major Lokoshan begriff nicht sofort, worauf Lullog aus war, denn in diesem Moment jaulten die beiden Hunde, als hätte man sie getreten.
    Und im gleichen Moment rissen sie sich los und jagten hinter einer rostroten Hauskatze her, die mit groß ßen Sprüngen den nächsten Baum zu erreichen versuchte.
    „Sofort aufhören, du hinterlistiger Waldschrat!" schrie Patulli, als ihm klarwurde, was hier vorging.
    Es war der Augenblick, in dem die rote Katze den alten Apfelbaum neben dem Japanischen Garten erreicht hatte und den Stamm hinauf jagte. Die Bulldoggen stellten sich am Stamm auf und kläfften angriffslustig hinauf.
    Plötzlich verstummten die Hunde, schnieften verwirrt und liefen hin und her, die Schnauzen an den Rasen gedrückt.
    Dr.

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