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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Menschen auf der Welt. Dennis Holm und er gehörten dazu.
    Selbst McNaught war nicht mehr als ein williges Werkzeug der Macht.
    ***
    Professor Zamorra trat aus dem Gebäude hinaus auf die Terrasse am Swimming-Pool. Er kam aus dem kleinen Fitneß-Center von Château-Montagne. Er hatte ein wenig mit den »Folterinstrumenten« trainiert. Eigentlich hatte er auch zusammen mit Nicole etwas Jiu-Jitsu und möglicherweise Taekwon-Do - je nach Grad der Stimmung und Erschöpfung - üben wollen. Aber Nicole hatte sich an diesem frühen Mittag nicht unten gezeigt. So hatte Zamorra sich allein der schweißtreibenden Tätigkeit hingegeben, die dafür sorgte, daß er stets fit für seine manchmal körperlich stressigen Abenteuer blieb. Ein Handtuch locker um den Nacken gelegt, trat er nach draußen. Nach wie vor knallte die Sonne grell und heiß vom Sommerhimmel. Mittlerweile nahm die anhaltende Hitze abnorme Form an. Seit Wochen hatte es nicht mehr geregnet, selbst der Pegel der Loire war bereits gesunken. Im Süden und in Spanien fackelten ganze Wälder ab. Und dieser Hitze konnte man kaum entfliehen; sie war europaweit. Etwas Schutz boten nur die massiven Steinmauern von Château Montagne, aber mittlerweile waren auch die Mauern von der Hitze durchdrungen und strahlten die Temperaturen weiter nach innen ab. Da kam auch die Klimaanlage nicht mehr gegen an.
    Neben dem Swimming-Pool hatte es sich Nicole, die die »Fitneß-Stunde« geschwänzt hatte, in einem Gartenstuhl so gemütlich wie möglich gemacht. Vor ihr auf dem runden weißen Tisch lag eine breit aufgeschlagene Tageszeitung. Eine von denen, die Zamorra aus aller Welt abonnierte, um stets auf dem Laufenden zu sein, was rund um den Globus an befremdlichen, okkulten, unerklärlichen und spukhaften Dingen geschah. Die brauchbarsten Artikel gaben dabei die Boulevardblätter ab, die grundsätzlich mit künstlich aufgebauschten Sensa tionen, von großformatigen Bildern umgeben, um Leser warben. Zeitungen mit seriöserem Anstrich gaben sich für Meldungen dieser Art nur in den seltensten Fällen her.
    Normalerweise sortierte Pascal Lafitte, ein junger Mann aus dem Dorf, vor. Da Zamorra und Nicole meistens irgendwo in der Welt unterwegs waren, hätten die Zeitungen sich sonst zu unbearbeitbaren Stapeln aufgetürmt. So aber konnte sich Lafitte ein paar Francs dazuverdienen, indem er aus den internationalen Blättern herausfischte, was für den Dämonenjäger Zamorra von Interesse sein konnte. Natürlich beherrschte Lafitte nicht jede der Sprachen, in denen Zamorra mit Zeitungen beliefert wurde, aber er kannte immerhin die wichtigsten Begriffe und Stichworte, anhand derer er dann die Artikel auswählte.
    Diesmal hatte sich Nicole über die Zeitungen hergemacht.
    Und weil es selbst unter dem Sonnenschirm noch höchstsommerliche Temperaturen hatte, trug sie lediglich eine Sonnenbrille und einen Bleistift.
    »Bonjour, cherie «, begrüßte Zamorra sie, beugte sich zu ihr hinab und küßte sie. Nicole wuchs ihm dabei fast entgegen, kam aus dem Stuhl hoch und umarmte ihn, um den Kuß dabei heiß, innig und anhaltend zu erwidern, bis sie beide nach Luft schnappen mußten.
    »Und das in aller Öffentlichkeit«, stöhnte Zamorra. »Was soll bloß Don Cristofero von uns denken, wenn er uns so sieht?«
    »Er wird sich fragen, warum er nie eine feste Partnerschaft begonnen hat«, lachte Nicole und ließ sich auf den Stuhl zurückfallen. »Cheri, du mußt mir helfen.« Sie deutete auf das Kreuzworträtsel der Zeitung, mit der sie beschäftigt war.
    »Keine für uns interessanten Texte heute, dafür aber dieses Rätsel, über das ich vor lauter Langeweile herge fallen bin. Haustier, fünf Buchstaben. Der zweite ist ein A, der dritte ein T und der letzte ein E. Der Rest fehlt mir.«
    »Ratte«, sagte Zamorra trocken.
    Nicole, die die Sonnenbrille ins Haar gesteckt hatte, zog sie jetzt herunter, bis über die Nasenspitze, und sah Zamorra dramatisierend über den oberen Brillenrand an. »Ratte? Bist du da sicher?«
    »Natürlich. Ratten sind Haustiere. Genau wie Spinnen, Mäuse, Frösche, Hunde, Kakerlaken, Hühner, Kaninchen, Fliegen, Mücken, Wildschweine, Wellensittiche, Meerschweinchen, Mausbiber und Frauen.«
    Nicole hatte seiner langen Auflistung fast andächtig gelauscht und sich gefragt, was er noch alles aufzählen wollte, und ihr lag schon die Bemerkung auf der Zunge, daß er vielleicht nach mehr als drei Handvoll Büchern über Spiritismus und Magie, ein Handlexikon der Haustiere

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