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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Menschheit. Man brachte sie dazu, sich vorübergehend oder für längere Zeit in sekteneigenen »Instituten« unterbringen zu lassen, um ihre Fähigkeiten auszubilden oder erst zu wecken. Viele sprachen ganz von allein darauf an. Wer wollte nicht schon immer gern telepathisch die Gedanken seiner lieben Mitmenschen belauschen können?
    So landete so mancher Scientist im PSI-TRUST der Sekte. Die Supervisoren, Spitzenkönner ihres Bereiches, übernahmen die Kontrolle.. Sie lenkten mit ihren Kräften die Scientisten, die bis dahin längst schon nicht mehr zu erkennen fähig waren, was da wirklich mit ihnen geschah.
    Parascience war mehr als eine Sekte. Es war eine Art Staat im Staat, mit einer eigenen, geheimdienstartig aufgebauten Polizeitruppe, mit eigenen Hotels und Schulen, mit einem eigenen Institut-Schiff, das notfalls auch im rechtsfreien Raum jenseits der 3-Meilen-Zone kreuzen konnte… Parascience war gefährlich!
    Nur erkannten die wenigsten das, die Havards Buch in den Regalen der Buchläden zufällig fanden, oder die von Werbern an »Informationsständen« angesprochen wurden. Wenn jemand doch mißtrauisch wurde und öffentlich Kritik anbrachte, gab es die Möglichkeit, ihn mit privatem Terror unter Druck zu setzen, ihm einen unbezahlbaren Rechtsstreit aufzuzwingen oder - notfalls den sekteneigenen »Sicherheitsdienst« in Marsch zu setzen, der schon dafür sorgte, daß der Gegner mundtot gemacht wurde.
    Jetzt schien wieder einmal eine solche Aktion zu laufen. Doch gegen wen es ging, interessierte Clementi nicht. Der Supervisor tat seine Arbeit, alles andere ging ihn nichts an. Er war ein treuer Diener von Parascience unentrinnbar eingebunden in das System von Befehl und Gehorsam.
    Elron Havard, der Gründer der Sekte, war längst tot. Doch sein Instrument der Geld- und Machtvermehrung funktionierte besser denn je zuvor. Und die Sekte dehnte sich immer weiter aus. Seit Beginn der politischen Umwälzung in Europa und den Ostblockstaaten tat sich dort ein immer größer werdender »Markt« auf.
    Der Supervisor legte die graue Kugel aus geballter psychischer Energie vorsichtig zur Seite. Dann ließ er sich hinter seinem Arbeitspult nieder und berührte einige verdeckte Tasten. Ein Bildschirm, der von den Mitgliedern des Kreises nie gesehen werden konnte, leuchtete auf. Nach einer Weile formte sich aus dem nebelhaften Grau das Porträt McNaught.
    »Es ist fertig, Sir«, sagte Clementi.
    »Gut. Jemand wird es abholen. Gute Arbeit, Clementi. Ich danke Ihnen. Man wird sich an Sie erinnern, wenn die Aktion erfolgreich abgeschlossen ist. Ich schätze, derzeit ist Ihre Gruppe die Effektivste.«
    »Danke, Sir«, sagte der Supervisor. »Ich habe gute Leute. Es ist ihr Verdienst.«
    McNaught schaltete ab.
    Der Supervisor war zufrieden. Er war selbst von der Aktion erschöpft, und die folgende Ruhephase würde auch ihm guttun. Er verließ den Raum, diesmal, ohne hinter sich abzuschließen. Jemand würde kommen und die kleine graue Kugel abholen. Wer dies war, hatte den Supervisor nicht zu interessieren.
    ***
    Ted Ewigk horchte auf. »Caermardhin?« wiederholte er. »Was soll ich dort?«
    »Vielleicht weiß Merlin eine Möglichkeit, dir zu helfen«, erklärte Zamorra. »Wir hatten schon vor ein paar Tagen darüber gesprochen, ehe du unbedingt den Gnom als Wunderheiler verlangtest. Aber dann standest du plötzlich so völlig genesen wieder auf den Beinen, der Arm war entfärbt, deinen Aussagen nach fühltest du dich prächtig…«
    »Ich fühlte mich auch prächtig«, sagte Ted. »Und ich habe mich sogar bei Dottore Gambiotti entschuldigt, daß ich ihm und seinen Leuten gegenüber ausfällig geworden bin. Gambiotti fiel aus allen Wolken und hielt mich für ein medizinisches Wunder, weil der Arm plötzlich wieder gesund war. Sie wollten mich glatt dabehalten. Aber das war ja nun alles eine Fehlkalkulation.«
    »Merlin besitzt besondere Fähigkeiten und Kräfte«, sagte Nicole. »Und wenn er nicht selbst in der Lage ist, etwas zu tun, dann weiß er doch sicher auf andere Weise Rat. Wir sollten es einfach versuchen. Und selbst wenn es nicht helfen sollte, kann es doch zumindest nicht schaden.«
    Ted nickte.
    »Ich bin einverstanden«, sagte er. »Ich will überleben, ich will diese schwarzmagische Infektion loswerden, und dazu ist mir jedes Mittel recht.«
    ***
    Der Mann, der die Psi-Bombe aus dem Sitzungsraum Supervisor Clementis geholt hatte, wußte nicht, was es mit dieser tennisballgroßen Kugel für eine Bewandtnis hatte.

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