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0458 - Im Arsenal der Androiden

Titel: 0458 - Im Arsenal der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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langsam. „Mein Name ist Ingwar Bredel, Dr. Ingwar Bredel - in einem fremden Körper natürlich."
    „Natürlich", schallte es wie ein Echo zurück. Bredel glaubte Särkasmus herauszuhören. „Und da Sie Dr. Bredel sind, können auch die Bulldoggen Phobos und Deimos nicht weit sein."
    „Was...?"
    Bredel sprang mit einem Satz von der Wand fort und blickte sich entsetzt um. Im nächsten Moment setzte er sich auf den Boden und begann so zu lachen, daß ihm die Tränen übers Gesicht liefen.
    Vorsichtig schob sich das monströse Lebewesen um die Ecke.
    Seine Augen sahen mit farblosen Pupillen auf den Rächer.
    Ingwar Bredel hörte auf zu lachen und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    „Sie können nur Ovaron sein", sagte er atemlos. „Ein Scheusal wie Vavischon hätte niemals eine so feinsinnige Bemerkung über die Kaspon-Hunde gemacht, da er keinen Sinn für Humor hat."
    Der plumpe Pseudokörper entspannte sich.
    „Eins zu Null für Sie. Ich bin tatsächlich Ovaron. Aber verraten Sie mir, warum ich nicht auch Merceile hätte sein können?"
    Bredel kicherte.
    „Merceile ist eine Frau, Mister Ganjo. Überlegen Sie doch: Würde eine Frau vor einem so vollendeten Mann wie mir davonlaufen...?"
    „Jetzt bin ich völlig sicher, daß Sie Dr. Bredel sind", erwiderte der Ganjase. „Nicht einmal Vavischon wäre auf einen so taktlosen Gedankengang verfallen."
    „Ich könnte Sie verprügeln...", überlegte Bredel ernsthaft und voller kompensiertem Unterlegenheitsgefühl.
    Ovaron nickte.
    „Natürlich können Sie es versuchen, aber nur in diesem geborgten Körper. Es läßt sich eben nicht verleugnen, daß Sie von Natur aus kein Pedotransferer sind. Ein echter Pedotransferer - und sogar ein solches Scheusal wie Vavischon - würde vielleicht einen stärkeren Körper dazu benutzen, ein anderes Lebewesen zu verletzten oder zu töten, aber er würde sich niemals damit rühmen."
    Eine steile Falte bildete sich zwischen seinen Brauen.
    „Wie sind Sie eigentlich zu diesem Körper und in diesen Körper gekommen, Dr. Bredel?"
    Ingwar Bredel grinste. Endlich wieder ein Rätsel, das auch der ehemalige Ganjo des ehemaligen Ganjasichen Reiches nicht zu lösen vermochte.
    „Ich habe ihn selber gemacht", antwortete er.
    Ovaron blickte ihn ungläubig an, doch bevor er etwas darauf entgegnen konnte, heulten überall Alarmsirenen los, und das dröhnende Stampfen zahlloser Roboter hallte durch die Korridore und Stollen.
    Die beiden biosynthetischen Körper erstarrten, dann hob Ingwar Bredel den Arm.
    Sie warteten, bis das Sirenengeheul verstummt war.
    „Es gibt zwei Möglichkeiten", erklärte Bredel. „Entweder hat die Kommandopositronik des Arsenals die Kampf roboter mobilisiert, um sie gegen unsere Landetruppen zu schicken - oder Vavischon ist in einem Pseudokörper gelandet und hat gemerkt, daß sich .Unbefugte' im Arsenal herumtreiben."
    „Dann kommen wir unter Umständen nicht an ihn heran", folgerte der Ganjo enttäuscht. „Nun..., meinte er ausweichend, „... notfalls gehen wir in unsere eigenen Körper zurück und peilen einen anderen Biosyntho an."
    Ingwar Bredel nickte. Er klärte Ovaron nicht darüber auf, daß er nicht aus dem Arsenal fliehen konnte. Sein eigener Körper befand sich hier, außerdem hätte er dann den Rächer schutzlos zurücklassen müssen, und dazu war er ihm zu kostbar.
    „Ich denke, wir sollten versuchen, die Befehlszentrale dieses Arsenals zu finden, Ovaron."
    „Wie wollen wir uns ohne Waffen dorthin schlagen?" fragte der Ganjo und lauschte aufmerksam dem sich nähernden Dröhnen und Stampfen takerischer Kampf roboter.
    Ingwar überlegte angestrengt. Er liebte diesen neuen Superkörper mehr als seinen Originalkörper. Am liebsten würde er im Rächer bleiben. Kaum auszudenken, welche Erfolge er bei Frauen haben würde.
    Die Ohren des Kosmomediziners flammten feuerrot. Sein überragender neuer Körper änderte nichts daran, daß Ingwar im Grunde genommen ein schüchterner junger Mann war.
    Höchstwahrscheinlich..., überlegte er weiter,... würden die solarischen Frauen mich kaum zu sehen bekommen.
    Entweder Julian Tifflor oder Galbraith Deighton oder Lord-admiral Atlan würden mich für eine ihrer Spezialeinheiten kassieren. Dann dürfte ich für den Rest meines aktiven Lebens entweder auf fernen terranischen Stützpunkten nach feindlichen Agenten suchen, die sich an Flottenangehörige heranmachen, oder ich könnte als getarnter Sol-Ab-Agent auf den Planeten potentieller Gegner Informationen

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