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0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte lächeln, es gelang ihr nur mühsam. »In ihm wohnt?« hauchte sie.
    »Ja, eine andere Kraft. Meinetwegen auch ein Geist.«
    »Wer denn?«
    »Layana…«
    Sie schaute mich wieder an und schüttelte dabei den Kopf. »Sie haben mir die Geschichte erzählt. Ich habe Ihnen bisher keinen Kommentar dazu gegeben, aber jetzt muß ich Ihnen doch sagen, daß ich es kaum glauben kann. Wirklich nicht.«
    Ich hob die Schultern. »Es gibt oft Dinge, liebe Jenna, die muß man hinnehmen. Unser Verstand weigert sich, sie aufzunehmen. Sie haben, in Ihrem Job doch sicherlich auch mal Erlebnisse gehabt, die es einem schwermachen, sie zu begreifen.«
    »Ja, auch das. Aber nicht so direkt wie jetzt, wissen Sie. Was sollen wir jetzt machen?«
    »Ich möchte das Kreuz untersuchen. Vielleicht kann ich mit demjenigen, der in seinem Innern steckt, Kontakt aufnehmen.«
    »Aber…«
    Ich legte einen Finger auf die Lippen, und Jenna Jensen verstand. Sie war still und schaute mir zu, wie ich dem Kreuz entgegenschritt, das ohne Halt auf dem Boden stand.
    Im Krater war es im Boden verankert gewesen. Da hatte ich ein sicheres Gefühl gehabt. Das war nicht mehr der Fall. Zwar rührte sich das Kreuz nicht, doch es sah aus, als könnte es jeden Augenblick auf mich zukippen.
    Golden glänzte über mir das große Oval. Es sah aus wie die Schleife einer Acht.
    Ich umrundete das Kreuz.
    Im Krater hatte ich die andere Stimme gehört. Sie hatte mir eine Warnung zugeflüstert.
    Jetzt geschah nichts. Als einziger Beweis, daß mit dem Kreuz etwas nicht stimmte, war die Veränderung seiner Haltung. Es stand waagerecht und rührte sich auch nicht, als es von mir leicht angestoßen wurde.
    Jenna Jensen hielt sich an der Tür auf. »Ich begreife das nicht«, flüsterte sie. »Das ist mir alles zu hoch. Es gibt keine rationalen Erklärungen für das Phänomen.«
    »Die werden Sie, wenn Magie mit im Spiel ist, sowieso nicht finden.«
    Ihr lag eine scharfe Antwort auf der Zunge, aber sie schluckte sie herunter.
    Ich holte auch mein Kreuz hervor und sah auch das staunende Gesicht der Frau. Bisher hatte ich es ihr noch nicht gezeigt. Sie wollte näherkommen und es sich ansehen, ich aber wies sie schroff zurück. »Bleiben Sie an der Tür, Jenna.«
    Nicht ohne Grund hatte ich so scharf gerufen, denn mein Silberkreuz erwärmte sich plötzlich. Innerhalb des Kraters war dies nicht der Fall gewesen, die Magie war vorhanden und auch das Strahlen auf meinem eigenen Kreuz.
    Es besaß zahlreiche Gravuren, die ihre bestimmte Bedeutung gehabt hatten. Da hatte der weise Hesekiel, der Hersteller des Kreuzes, schon sehr weit in die Zukunft schauen können, und auch jetzt reagierte es an einer bestimmten Stelle.
    Genau dort, wo das Henkelkreuz abgebildet worden war. Da strahlte es plötzlich auf. Es kam mir vor, als wollte das kleine Henkelkreuz den Balken verlassen, aber es blieb an seinem Platz. Das Strahlen verging auch sehr schnell wieder, und das Silberkreuz lag völlig normal auf meinem rechten Handteller.
    Ich umrundete das Goldene auf Zehenspitzen, stellte mich neben Jenna, die nichts begriffen hatte.
    Sie fragte nur: »Und?«
    »Ich kann noch nichts sagen, hoffe aber, daß wir dem Geist, der in dem Kreuz wohnt, Paroli geboten haben und ihm klarmachen konnten, daß er es mit uns nicht einfach haben würde.«
    Sie ballte die Hände. »Es ist irgendwie vertrackt. Wir haben uns selbst in die Lage hineingeritten. Wären wir nicht auf hoher See, könnte man das Kreuz auf einem anderen Wege transportieren. Wissen Sie, John, ich habe den Eindruck, als würde es eine Gefahr darstellen.«
    »Da täuschen Sie sich nicht.«
    »Was können wir dagegen unternehmen?«
    »Es bewachen.«
    »Nicht bewachen lassen?«
    »Nein, wir werden uns darum kümmern.« Ich deutete auf das Henkelkreuz. »Ich habe allmählich das Gefühl, als wäre dies erst der Anfang.«
    »Hoffentlich nicht vom Ende«, flüsterte Jenna.
    Ich hob nur die Schultern und drückte sie herum. Wir verließen den Laderaum mit einem verdammt mulmigen Gefühl im Magen. Sogar in den Knien spürte ich die Weichheit. Wir befanden uns auf einem Schiff. Ich hatte den Eindruck, als hätten wir eine Zeitbombe geladen, die, wann auch immer, explodieren konnte.
    Und magische Zeitbomben waren schlimm genug.
    »Jedenfalls müssen wir den Commander ins Vertrauen ziehen«, sagte ich zu Jenna, als wir uns wieder in Richtung Deck bewegten. »Er muß die Anordnung geben, daß sich niemand dem Laderaum nähern

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