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0466 - Die Stadt und das Raumschiff

Titel: 0466 - Die Stadt und das Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einschließlich Verladearbeiten, Transport in unsere Galaxis und Endmontage dort, mehrere Pedopeiler fertiggestellt werden konnten. Daran besteht weder für mich noch für die Biopositronik der geringste Zweifel!"
    Rhodan stöhnte: „Ich hätte alles andere lieber gehört! Eines steht jedenfalls fest. Für mich und für uns alle: Wir müssen in kürzester Zeit von hier weg.
    Die MARCO POLO muß wieder in den Raum hinaus, dorthin, wo ihr eigentlicher Weg liegt."
    „Ja", sagte Cascal. „Dort liegt er wohl, im Augenblick ist dieser Weg etwas verwaist."
    Rhodan stand auf und sah nacheinander die versammelten Frauen und Männer an. Dann sagte er mit heiserer Stimme: „Wir alle haben in dieser kurzen Zeit eine bedrückende Erkenntnis fassen müssen. Wir sind seit dem Start von Terrania City einem Gespenst hinter-hergeflogen. Dieses Gespenst - es war die Vision einer gigantischen Invasionsflotte - hat sich aufgelöst.
    An die Stelle des Gespenstes haben sich harte Realitäten geschoben. Die Pedopeiler in unserer Galaxis sind diese Realitäten. Ich kann nichts versprechen, aber binnen kurzer Zeit müssen wir von dieser Insel starten.
    Denn wir haben noch eine andere Aufgabe. Wir wollen und werden Ovaron helfen, sein Ziel zu erreichen. Auch das ist unmöglich, solange wir hier stehen und Däumchen drehen. Im Augenblick ist die Situation auf beiden Seiten stabil - und keiner wird daraus hervorbrechen. Ich bitte also um Geduld.
    In der Zwischenzeit werden wir alle nachdenken, was getan werden kann. Ich erkläre die Sitzung für geschlossen."
    Lord Zwiebus, der schweigend in Rhodans Nähe gestanden hatte, rammte die Keule im den Bodenbelag. Das schien ein Signal zu sein, denn die einzelnen Gruppen fanden sich zusammen und verließen den Raum. Die Mitglieder der Konferenz gingen paarweise oder zu dritt hinaus. Vor dem Ausgang wartete Claudia Chabrol auf Cascal.
    Cascal verabschiedete sich nickend von Roi und Kuruzin, dann fragte er in gespieltem Erstaunen: „Sie hier, schönste Bordmedizinerin?"
    „Ja", sagte sie. „Ich habe auf dem Interkom einen oder mehrere Blicke in Ihr Gesicht erhascht, und Ihre todtraurige Miene hat mich milde und barmherzig gestimmt."
    Sie gingen nebeneinander auf den Liftschacht zu.
    „Milde und barmherzig. Das muß an dem interstellaren Wasserstoff dieser Galaxis liegen. Sie werden direkt weichherzig. Sonst haben Sie nichts anderes für mich übrig als Blicke voller Verachtung, und jetzt lächeln Sie hin und wieder sogar, wenn Sie mich sehen. Was haben Sie als Therapie für meine Niedergeschlagenheit?"
    „Musik", sagte sie. „Und ein ausgezeichnetes Essen. Ich habe es aus der Messe geholt und in meiner Kabine angerichtet. Haben Sie keine Lust?"
    Cascal nickte und sagte begeistert: „Hervorragende Idee! Muß man, um solche Einfälle zu haben, Medizin studieren?"
    Claudia lachte kurz.
    „Nicht, unbedingt. Es genügt, wenn man sich vorstellt, wie tolpatschig dies ein Mann machen würde.
    Dann greift man selbst wieder gern zu Kochlöffel und Salznapf."
    „Sie sind eine Mystikerin, gnädige Frau", sagte Cascal verwundert.
    Als sie in ihrer Kabine waren, die viel größer als die Cascals war, sagte Claudia leise: „Übrigens: Lady Zwiebus trinkt und ißt bereits.
    Warme Milch und Rosinen."
    Cascal setzte sich und sagte verblüfft: „Nein. Wo ist sie?"
    Claudia zündete eine Kerze an und deutete auf einen Punkt über Cascals Kopf.
    „Es. Lady Zwiebus ist ein Es. Vielleicht wird später eine junge Echidna-Dame daraus."
    „Bewahre!" sagte Cascal und schaute hoch.
    Einen Meter über seinem Kopf hing das junge Echidna, das Claudia auf den sinnigen Namen Lady Zwiebus getauft hatte, an drei seiner mit Saugnäpfen ausgestatteten Füße an der glatten Plastikwand. Aus riesigen Teddybäraugen starrte die Lady den fremden, schwarzhaarigen Mann an, eines der Füßchen schaukelte leise hin und her. In den zwei Tagen, seit sich das Ei geöffnet hatte, hatte sich Lady nicht vom Fleck gerührt.
    „Entzückend. Das ist das neunte Ei gewesen, das wir fanden", sagte Cascal. „Ich bin gespannt, wieviel hundert Eier das alte Echidna gelegt hat."
    Claudia hatte das Essen mit viel Sorgfalt zusammengestellt und servierte jetzt.
    Cascal sparte nicht mit Lob und hatte tatsächlich den Eindruck, daß Claudia heute etwas weniger abweisend und sarkastisch war. Als der Cognac und der Kaffee in den Gläsern und Tassen waren, zündete er sich eine seiner langen, nikotinfreien Zigaretten an und lehnte sich zurück.
    Dann

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