Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)
RUNA II. TEIL
Beklommen gab sich Gabamon dem Gedanken hin, vermutlich vor einer dieser verbotenen `grünen Welten´ aus längst vergangenen Zeiten zu stehen. Die treuen Staatsdiener kümmerten sich wohl eher um dicht besiedelte Bezirke und mussten deshalb diese kleine Wildnis übersehen haben.
War das nun sehr gefährlich, wenn er dieses Grundstück betrat? Konnten die feinen, kaum sichtbaren Härchen an den Blattstielen mancher Pflanzen gefährliche Allergien auslösen? Auch die Rinde eines sogenannten ´echten` Baumes sollte nicht gerade hygienisch sein, lebte doch allerlei Krabbelgetier dahinter. Ebenso stand es mit der feuchten, leicht muffig riechenden Erde!
Weiter fragte er sich, ob die Schuhsohlen, hergestellt aus flexiblem Quetgir , über so etwas Krümeliges, leicht Matschiges laufen könnten? Schließlich schluckte er bei dem furchterregendsten aller seiner Gedanken ... konnten hinter diesem Zaun etwa noch richtige lebendige Tiere existieren? Was würden die mit ihm anstellen, wenn er einfach in ihr Reich eindrang?
Er rüttelte an dem Zaun – nichts geschah – und trat schließlich mutig dagegen. Immer noch passierte nichts, nur die Maschen des Zauns zerbröselten zum Teil. Er brauchte sich nicht sonderlich zu mühen, ihn an der lädierten Stelle völlig niederzutreten. Anders stand es mit dem üppigen Gras und den Ästen. Sie gaben kaum nach.
Er fluchte leise, keuchte, trampelte sich den Weg frei und verschaffte sich allmählich einen kleinen Tunnel durchs Dickicht. Sehr unheimlich war all das Lebendige. Äste zerkratzten boshaft sein Gesicht, Schlingpflanzen verhedderten sich tückisch an Handgelenken und Füßen. Kleine Bäumchen rissen ihm lüstern fast die Hose herunter und morsche Zweige knackten laut, brachen plötzlich unter seinen Füßen. Er musste Acht geben, dass er nicht strauchelte, dass sein Fuß nicht in den vielen Kuhlen des Erdreichs umknickte oder tief zwischen Blättern und Moos einsackte.
Ohne viel nach hinten zu blicken, hastete er weiter, sich immer wieder den Kragen dabei hochhaltend. Helle Augen blitzten plötzlich im Dunkeln und irgendetwas flatterte wild empor. Federn streiften ihn und er musste stehenbleiben, so sehr schüttelten ihn wieder Angst und Ekel.
Fortsetzung von RUNA folgt mit dem nächsten Band
Kapitel 1
Einerseits war Margrit doch in Sorge, dass sie und ihre Familie noch für ihre Frechheiten von den Hajeps verfolgt und bestraft werden könnten, andererseits war sie der Meinung, dass sie im Grunde ziemlich bedeutungslos für die außerirdischen Eroberer sein müssten. Sicherheitshalber zogen sie meistenteils des Nachts weiter und schliefen in den Wäldern bei Tage. Sie lebten von dem, was ihnen Dagmar mitgegeben hatte, doch schließlich war auch die letzte Scheibe Brot aufgegessen. So mussten Margrit und Elfriede notgedrungen mutiger werden und sich auch bei Helligkeit hinaus wagen. Als dann immer noch nichts Besonderes passierte, bewegten sie sich vorwärts wie eh und je.
Robert hatte sich ihnen gegenüber fair gezeigt und sie rechtzeitig vorgewarnt. Auch die Menschen der nächsten Stadt und Umgebung waren an irgendeiner rätselhaften Ursache ähnlich elend zugrunde gegangen wie die in Coburg.
Krähen kreisten über Bamberg, während die Familie aus guter Entfernung beklommen vorbei schlich, stießen heisere Schreie aus. Es roch süß und faulig nach verwestem Fleisch bis zu ihnen hin und es raschelte dann und wann im Laub und Gestrüpp, wohl, weil Ratten und anderes Aas fressendes Getier Richtung Stadt unterwegs waren. Die anliegenden Gehöfte mied Margrit ebenfalls, auch wenn der Magen knurrte, ganz zu recht, denn auch von dort waberten ihnen seltsame Düfte schon von weitem entgegen.
Freilich entwickelte die Familie dabei durchaus gemischte Gefühle gegenüber Robert und seinen Verwandten, denn man fragte sich, ob die nicht sogar für den Tod all jener Leute gesorgt hatten. Trotzdem tauchten immer wieder Momente auf, wenn die Kinder miteinander beschäftigt oder gerade außer Hörweite waren, in denen Margrit und Muttchen unbedingt darüber reden mussten, was wohl Rekomp Nireneska mit Robert angestellt haben mochte, weil sie dessen Kontaktgerät zerstört hatten. Doch diese Gewissensbisse verdrängten sie schnell, da inzwischen der Hunger so groß war, dass es immer schwerer wurde, der Versuchung zu widerstehen, nicht irgendeine Fensterscheibe der stillen Bauernhäuser zu zerschlagen, um in die Küche zu stürmen und die Speisekammer
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