0468 - Der Telekinet
verringerte die Anfluggeschwindigkeit. In dem riesigen Flaggschiff öffnete sich eine Einflugluke zum Hangar.
Vorsichtig leitete Erpus das Landemanöver ein, während Baiton Wyt fasziniert den gigantischen Kugelraumer betrachtete.
Er wirkte auf ihn wie der Alptraum seiner eigenen Vergangenheit. Früher, als er noch seinen zweifelhaften Geschäften nachging, wäre ein Vorkommnis wie dieses das Ende seiner Laufbahn gewesen, heute bedeutete es vielleicht den Beginn eines neuen Lebens. Erpus hatte recht, wenn er behauptete, daß er, Baiton Wyt, den Überfall auf die Milchstraße vereitelt hatte.
Hinter der Space-Jet schloß sich die Luke. Licht flammte auf, dann strömte Atemluft in den Hangar.
Türen öffneten sich, und Männer kamen herbei, meist Personal, Techniker und Mechaniker.
Erpus schaltete alle Funktionen der Space-Jet ab, reckte sich und kam aus seinem Sessel hoch.
„Wieder einmal ein Einsatz beendet, und ich bin diesmal sehr froh, ihn hinter mir zu haben. Eigentlich haben wir nicht viel zum Erfolg beigetragen, aber vielleicht waren wir der kleine Funke, der das Pulverfaß in die Luft sprengte. Wenn wir jemand ein Denkmal zu setzen haben, dann der STADT." Er sah die anderen an. „Und natürlich Baiton Wyt."
Als sie aus der Luke stiegen, kamen ihnen Julian Tifflor und einige Offiziere und Wissenschaftler entgegen. Tifflor streckte beide Hände aus und nahm die von Erpus, ehe dieser seine beabsichtigte Meldung anbringen konnte.
„Herzlich willkommen, Captain. Wir alle danken Ihnen und Ihren Männern für diesen hervorragenden Einsatz. Sie haben sich einen Urlaub wirklich verdient."
„Fein", sagte Erpus trocken. „Meiner wurde ohnehin unterbrochen. Die Verlängerung ist also genehmigt?"
Tifflor und die anderen lachten.
„Genehmigt." Er schüttelte den anderen ebenfalls die Hand, dann stand er vor Baiton Wyt, der sich bemühte, die Brust einzuziehen. „Und Sie sind Baiton Wyt, der Mann, dem wir das alles zu verdanken haben ..."
Die beiden Männer gaben sich die Hand.
„Sir ..."
Das war alles, was Baiton Wyt sagen konnte.
Tifflor klopfte ihm auf die Schultern.
„Ich begrüße Sie an Bord der INTERSOLAR und darf Sie bitten, mir zu folgen. Sie auch, Erpus.
Mit Ihren Leuten. Da wäre noch etwas zu erledigen.
Etwas Dienstliches."
Er ging voran.
Also doch! dachte Baiton Wyt verzweifelt. Es kann nur mich betreffen, meine halb vergessenen Schandtaten. Nun ja, vielleicht wird es nicht so schlimm werden ...
Sie betraten einen geschmückten Raum. An den Wänden hingen dreidimensionale Bilder von Perry Rhodan, Reginald Bull und anderen führenden Männern des Imperiums. In einem dunkelblauen Feld schwebte ein mit weißen Wolken bedeckter Planet - die Erde. Ein Tisch stand quer davor, und auf ihm lagen sechs goldschimmernde Medaillen.
Julian Tifflor überreichte fünf von ihnen dem Einsatzkommando Erpus, die sechste blieb auf dem Tisch liegen.
Zu Baiton Wyt gewandt, sagte er: „Nun zu Ihnen, Baiton Wyt. Im Auftrag Perry Rhodans, unseres Großadministrators, frage ich Sie, ob Sie gewillt sind, von nun an dem Solaren Imperium mit allen Ihren Kräften und Fähigkeiten zu dienen?"
Baiton Wyt war viel zu überrascht, um sofort antworten zu können. Er nickte nur. „Gut, dann möchte ich Sie bitten, mir den Eid nachzusprechen, der Sie verpflichtet, alle Ihre persönlichen Interessen hinter die des Imperiums zu stellen. Dafür verpflichtet sich das Imperium, Sie in jeder Lebenslage zu unterstützen und Ihnen jede nur erdenkliche Hilfe zuteil werden zu lassen, falls Sie in Schwierigkeiten geraten sollten." Tifflor sah Baiton Wyt an und lächelte. „Auch Schwierigkeiten juristischer Art, Mr. Wyt."
Baiton nickte. Mit ruhiger und fester Stimme sprach er die einfache Eidesformel nach, Julian Tifflor ging zu ihm, überreichte ihm die Medaille und gab ihm die Hand. „Ich heiße Sie bei uns willkommen, Baiton Wyt. Alle weiteren Entscheidungen über Sie werden in Terrania getroffen, aber ich darf Ihnen schon jetzt versichern, daß wir alle sehr glücklich sind, einen Mann wie Sie in unserer Mitte zu wissen."
„Danke, Sir, danke", sagte Baiton Wyt überwältigt.
Später, als er nach einer kleinen Feier mit dem Einsatzkommando Erpus endlich in seiner ihm zugewiesenen Kabine allein war, legte er sich angezogen aufs Bett. Er schloß die Augen. Es war alles so schnell und so glatt gegangen, daß er es noch nicht glauben konnte.
Er war nicht mehr allein. Er hatte Freunde! Gute Freunde!
Und sein Leben
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