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0468 - Grab-Phantome greifen an

0468 - Grab-Phantome greifen an

Titel: 0468 - Grab-Phantome greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jedenfalls blieben sie stehen. Irgendwo zwischen den Bänken hatten sie ihren Platz gefunden und richteten die Blicke auf das Kreuz.
    Wenn sie jetzt hätten reden können, wäre viel gewonnen gewesen, aber sie blieben stumm. Mir fiel noch auf, daß der Anführer zusätzlich mit einem Kriegsbeil bewaffnet war, das in einem Gürtel steckte, zwischen den Griffen seiner Schwerter.
    Wenn sie nichts taten, wollte ich etwas unternehmen und setzte mich in Bewegung.
    Es war still und kalt in der kleinen Taufkirche. Nur meine Schritte waren zu vernehmen, aber die Lage änderte sich. Den Grund wußte ich selbst nicht, jedenfalls bewegten sich die drei Gestalten plötzlich zur Seite und huschten wie Nebelstreifen so weit an mir vorbei, daß ich sie nicht erwischen konnte.
    Ich drehte mich um.
    Da hatten sie bereits den Altar erreicht. Seine Platte war abgeräumt worden, nicht einmal ein Blumenstrauß stand dort. Ob man ihn geweiht hatte, wußte ich nicht, jedenfalls schafften es die Grab-Phantome, sich auf die Platte zu stellen, ohne daß ihnen etwas geschah.
    Dann hörte ich ihre Schreie!
    »Baaal…!«
    Ich wollte es zunächst nicht glauben, aber sie hatten tatsächlich den Namen dieses auch mir bekannten Götzen gerufen. Es war ein Schrei nach Hilfe, nach Erlösungen, den auch sie als gespenstische Wesen ausstoßen konnten.
    Und Baal half ihnen.
    Es regnete Feuer.
    Lange Zungen fielen aus der Decke nach unten und zielten auf den Altar.
    Ich zuckte zurück und hatte das Gefühl, durch einen Vorhang zu gehen, der aber nicht vorhanden war.
    Baal spielte seine Macht aus, manipulierte die Zeiten, und ich wurde mit in den Sog hineingezogen, der mich weiter transportierte in eine lange, zurückliegende Vergangenheit hinein, wo ich als Beobachter dem Schrecken zuschauen konnte…
    ***
    Was ich roch, war der Geruch von Blut!
    Ich befand mich irgendwo, vielleicht oberhalb, an der Seite oder auch schwebend, jedenfalls war der Blutgeruch echt und auch der nach Rauch und Feuer. Sie hatten sich miteinander vermischt, und dieses Konglometrat wehte auch als schwarzer Dampf über die kleine Waldlichtung, auf der die Toten lagen und ich ebenfalls das Stöhnen der Verwundeten hörte.
    Es hatte zuvor eine wilde, erbarmungslose Schlacht ohne Gnade gegeben, und die Horde hatte verloren.
    Ich sah auch eine weinende Frau, die von Männern weggeführt wurde. Die Frau konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sie hatte zuvor nahe des Opferaltars gelegen, auf dem sie wahrscheinlich hatte sterben sollen.
    Zunächst rührte ich mich nicht, bis meine Überraschung vorbei war. Dann stellte ich fest, daß ich mich bewegen konnte. Ich ging einige Schritte vor, pah einen dunkelhaarigen Mann zum Greifen nahe, aber er schaute durch mich hindurch.
    Da wußte ich Bescheid, daß ich mich zwar in einer anderen Zeit befand, jedoch in einer Ebene der Beobachtung, so daß ich von den Männern nicht gesehen werden konnte.
    So wurde ich Zeuge der Beerdigung. Die Männer hoben Gräber aus. Sie schaufelten im Schweiße ihres Angesichts, sogar die Leichtverletzten machten mit.
    Die Christen begruben die Toten, und sie waren sich auch nicht zu schade, um ebenfalls Grabstätten für ihre Feinde auszuheben.
    Ich hörte sie reden.
    Nur Fragmente konnte ich verstehen. Das Wort Kirche fiel oft und auch der Begriff Dankbarkeit. Man wollte auf diesem unheiligen Götzenboden ein christliches Zeichen setzen und eine Kirche bauen.
    Soweit war es noch nicht.
    Einfache Holzkreuze wurden angefertigt. Man holte das Material aus dem nahen Wald.
    Stunden waren vergangen, und noch immer lag Dunkelheit über dem Land, auch als die Gräber geschaufelt waren und die Männer von ihren Toten Abschied nahmen. In ihre Gebete schlossen sie auch die Feinde mit ein, die dem Götzen Baal gedient hatten.
    Das alles war für mich mehr als interessant gewesen, aber noch fehlte etwas sehr Wichtiges.
    Das große Eisenkreuz!
    Vielleicht lag es irgendwo im Wald oder hinter dem Altar. Ich dachte daran, es zu suchen und bewegte mich zwischen den Männern ebenfalls wie ein Phantom hin und her.
    Niemand nahm mich wahr. Ich konnte hingehen, wohin ich wollte, umrundete auch den Altar, schaute dahinter nach, sah aber nichts. Dafür erkannte ich den Anfang eines Pfads, der in die Tiefe des Waldes führte. Und genau dort, wo der schmale Weg begann, stand die Gestalt.
    Ich stoppte ebenfalls.
    Wir schauten uns an, und ich sah, daß der andere das Kreuz aus Eisen mit beiden Händen festhielt.
    Sah er mich?
    Sein Gesicht

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