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0468 - Grab-Phantome greifen an

0468 - Grab-Phantome greifen an

Titel: 0468 - Grab-Phantome greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klar?«
    Sie nickten.
    Dann marschierten sie los. Christian Trenkel humpelte bei jedem Schritt. Aber er war tapfer und biß die Zähne zusammen.
    Die Hauptverkehrsstraße blieb hinter ihnen zurück. Im Sandbüchel, durch den sie gingen, herrschte kaum Betrieb. Wer hier hineinfuhr, war zumeist Anlieger.
    Der Wind war kalt. Er schnitt in die Gesichter der drei Flüchtlinge, denn wie auf der Flucht fühlten sie sich. Mallmann hatte seine Silberkugel-Pistole in die rechte Manteltasche gesteckt, um sie so schnell wie möglich ziehen zu können. Gern hätte er sich die Augen einer Katze gewünscht, die auch in der Dunkelheit sah.
    Hinter ihnen bog ein Wagen in die Straße ein. Sie gingen nach rechts, um das Fahrzeug vorbeizulassen. Noch befand sich das freie Gelände hinter ihnen.
    Der Mercedes passierte sie. Wenig später glühten die Heckleuchten auf, als der Wagen vor einem Haus stoppte.
    »Das ist unser Nachbar gewesen«, flüsterte Christian, »der hätte uns eigentlich mitnehmen können. Ich habe ihn aber zu spät gesehen.«
    »Wir schaffen es schon!«
    Da hörten sie das Heulen.
    Will kreiselte herum und hielt die Waffe schon in der Hand. Auch wenn es ein Geist war, er wollte schießen.
    Matthias riß seinen Mund weit auf. Das Gesicht verzerrte sich.
    Der Schrei drang erst über seine Lippen, als er bereits in die Höhe gerissen und weggeschleudert wurde.
    Das Gespenst hatte zugepackt und ihn wie eine Puppe durch die Luft geworfen. Rücklings war er auf dem freien Gelände gelandet, wo er wie tot liegenblieb.
    Und Mallmann schoß.
    Für einen Augenblick hatte er richtig zielen können. Er sah den Geist schräg vor sich, zwei Schwerter stoßbereit in den Händen. Die Kugel war genau zwischen den Klingen durchgehuscht und hatte den Körper einfach treffen müssen.
    Was geschah?
    Zunächst nichts. Will sah das helle Blitzen, dann einen rasenden, silberfarbenen Wirbel, der ihn und Christian mit seinem Schein einhüllte, und Mallmann drückte den Jungen zur Seite, weil er ihn aus der unmittelbaren Gefahrenzone haben wollte.
    Auf dem Feld stand Matthias auf. Er weinte, weil er sich wehgetan hatte. Darauf konnte der Kommissar jetzt nicht achten, denn die Kugel hatte nicht nur getroffen, auch etwas erreicht.
    Der Wirbel verschwand – und mit ihm der Geist!
    Mallmann atmete auf. So einfach war das also. Er hätte am liebsten laut gelacht, aber diese Gefühlsäußerung wäre ihm auch im Hals steckengeblieben, denn es war nicht vorbei.
    Die Weiße Magie der Silberkugel hatte nur für eine Zustandsänderung gesorgt.
    War dieser Krieger vor Sekunden noch feinstofflich gewesen, so nahm er nun Gestalt an. Und zwar die Gestalt, die er vor mehr als 1000 Jahren schon einmal gehabt hatte.
    Will glaubte seinen Augen nicht trauen zu können. Vor ihm stand ein aus zahlreichen Wunden blutender Mann mit zwei Schwertern in den Händen. Er war mit Fell und Leder bekleidet, trug keinen Helm auf dem Kopf, aber er lebte.
    »Bist du tot?« fragte Will. »Oder lebst du?« Er ging zwei Schritte zurück, streckte seinen rechten Arm aus und zielte auf den breitbeinig stehenden Krieger.
    Er wußte nicht, ob der Krieger ihn verstanden hatte. Wahrscheinlich nicht. So wie er aussah, kam er aus einer fremden, weit zurückliegenden Zeit.
    Dieser Mann kannte nur ein Gesetz. Zu töten, um zu überleben, so lautete seine Devise.
    Die hatte er auch über die langen Jahrhunderte hinweg nicht vergessen, und so bewegte er sich näher auf den Kommissar zu, um beide Schwerter in Wills Körper zu stoßen.
    Es war ein Witz.
    Nur ein paar Meter entfernt flutete der Verkehr vorbei, und hier standen sich zwei Menschen aus verschiedenen Zeitepochen gegenüber, wo der eine den anderen vernichten wollte.
    Es paßte dem Kommissar überhaupt nicht, daß die beiden Jungen zuschauten, denn auch Matthias war nähergekommen und schaute aus großen Augen auf die blutende Gestalt.
    »Tot und trotzdem am Leben sein!« sagte Will Mallmann, »das kann nicht sein. Ich hasse Zombies!« Er schoß.
    Zweimal drückte er ab. Die Kugeln trafen haargenau. Sie warfen den Krieger zu Boden. Er fiel auf die roten Steine, wälzte sich dort, bog den Rücken hoch, als wollte er mit einem gezielten Sprung noch einmal auf die Beine kommen, aber dazu fehlte ihm die Kraft.
    Er schaffte es nur noch, seinen Mund aufzureißen und einen Laut auszustoßen, der sich wie ein Schrei anhörte, tatsächlich jedoch ein Name war, den er schrie.
    »Baaaal…«
    Will erstarrte. Dieser Sterbende hatte den Namen

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