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0469 - Der brennende Inka

0469 - Der brennende Inka

Titel: 0469 - Der brennende Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß sie ihr Ziel wohlbehalten erreichten. Daß Dr. Jordan ohne Rücksprache mit ihm diesem Indio den Fremdenführerjob gegeben hatte, stimmte Tendyke nachdenklich. Denn eigentlich benötigten sie gar keinen Fremdenführer. Das Ziel war ja bekannt - durch die Aufzeichnungen und auch durch Tendykes uraltes Wissen. Nur der Weg dorthin bereitete ein paar Schwierigkeiten, aber vorwiegend deshalb, weil er durch unwegsame Dschungelbereiche führte.
    Dieser Julio Azarro mußte über eine gewaltige Überzeugungskraft verfügen.
    Tendyke nahm sich vor, den Mann nicht aus den Augen zu lassen, der garantiert nicht das war, das er zu sein vorgab. Die Diskrepanz zwischen seinen gepflegten Händen und dem gepflegten Dolch einerseits und seinem heruntergekommenen Äußeren andererseits war zu auffällig. Da war was faul.
    Tendyke hoffte, daß Fenrir, sein »Hund«, rechtzeitig herausfand, was hier gespielt wurde.
    ***
    Wenige Tage später waren sie unterwegs; eine kleine Karawane von fünf schon etwas betagten Mitsubishi-Geländewagen mit kurzem Radstand. Das bedeutete zwar große Wendigkeit der Pajeros, aber dafür wenig Stauraum. Selbst die Dachgepäckträger waren hoch beladen, um so viel wie möglich an Ausrüstung mitnehmen zu können. Dazu gehörten die Zelte, pro Wagen zehn große Kanister mit Dieseltreibstoff - was Tendyke als zu knapp bemessen kritisierte angesichts der langen Strecke, die sie zurückzulegen hatten, aber Dr. Jordan rechnete damit, wenigstens zwei der drei Wagen im Laufe der Expedition zu verlieren, so daß der Kraftstoff für den Rest der Wagen reichen würde. Es gab eine Menge Verschleißteile für die Fahrzeuge, um das Verlustrisiko durch Schäden so gering wie möglich zu halten. Es gab jede Menge Ausgrabungswerkzeug, es gab elektronisches Gerät, eine Notstromversorgung mit Solarzellen für die Elektronik, es gab Verpflegung, es gab Waffen und Munition, und es gab jede Menge Verbandszeug und Antibiotika, um für alle Fälle vom Knochenbruch bis zum Malariaanfall gerüstet zu sein.
    Der Indio hatte sich das Sammelsurium kopfschüttelnd angesehen und behauptet, außer den Zelten und Moskitonetzen würden sie nichts brauchen. Die Vorsichtsmaßnahmen seien völlig übertrieben, und man könne doch ruhig die überflüssigen Funkgeräte sowie die beiden Schlauchboote zurücklassen. Tendyke hatte ihm kopfschüttelnd zugehört und dann ein Machtwort gesprochen - ausnahmsweise hatte Jordan auf ihn gehört und die Ausrüstung so belassen, wie sie war. Tendyke fragte sich, weshalb Azarro für die Verringerung plädiert hatte. Selbst die Schlauchboote konnten wichtig werden, wenn sie überraschend auf einen Wasserlauf stießen. Mit ein paar Balken und Brettern ließen die Boote sich dann zu Schwimmkörpern umbauen, auf denen man die Geländewagen über das Wasser bringen konnte, wenn es zu tief war, um es zu durchfahren. Das brachte mit sich, daß weniger Bäume gefällt werden mußten als für den Bau eines kompletten, tragfähigen Floßes. Also weniger kräftezehrende Schwerarbeit und mehr überlebende Bäume…
    Die Fahrtroute lag fest. Von Iquitos aus, einer der letzten großen Städte am Rand der Wildnis, würden sie den Amazonas überqueren und nach Süden ins Tiefland vorstoßen. Von hier aus hatte schon einmal eine von Tendykes Expeditionen seinen Ausgang genommen - diesmal aber ging es in eine andere Richtung. Die zwischen Gegenwart und Vergangenheit pendelnde uralte Indianerstadt, die ihnen seinerzeit um ein Haar zum Verhängnis geworden wäre, konnte niemanden mehr mit Geheimnissen anlocken - höchstens noch die organisierten Grabräuberbanden, die damals versucht hatten, die Arbeit der Forschungsgruppe zu behindern. Tendyke fragte sich, ob Azarro nicht auch ein Plünderer war, der zwar den Fremdenführer spielen wollte, aber eher den Schutz der Gruppe ausnutzen wollte, um sicher an den Ort seiner Begierde zu gelangen. Vor Ort hatte er dann einen von der Expedition geschaffenen Weg, über den er relativ einfach zurückkehren konnte - und er besaß dann die Fahrzeuge, mit denen er erbeutete Schätze abtransportieren konnte. Um die ermordeten Archäologen zu bestatten, gab es Grabwerkzeuge genug - ganz abgesehen davon, daß Krokodile, Anakondas und anderes gefräßiges Getier schon dafür sorgen würden, daß die Leichen nicht lange faulten…
    Tendyke würde auf der Hut sein. Nebenbei war das ohnehin sein Job - er war für die Sicherheit der Expedition zuständig. Dazu gehörte nicht nur, daß er sich

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