Der Steinwandler pyramiden2
Nach »Die Glaszauberin« der mit Spannung erwartete Abschluß der Saga um die Glaskünstlerin Tirzah: Die Pyramide, errichtet von machtgierigen Magiern, ist vollendet. Doch endlich erkennt auch Boaz, Tirzahs Meister und Geliebter, daß das Bauwerk die Macht des Dunklen heraufbeschworen hat. Aus der Unendlichkeit bahnt sich ein Dämon den Weg nach Ashdod und überzieht das Land mit einer Welle aus Stein, die alles Leben erstarren läßt. Tirzah und ihren Gefährten bleibt nur die Flucht. Doch nirgendwo sind sie vor den steinernen Heeren des Dämons sicher. Und inmitten all der Furcht und Vernichtung erfährt Tirzah, daß sie ein Kind erwartet…
Sara Douglass wurde 1957 in Penola im Süden Australiens geboren und promovierte in Historischen Wissenschaften. Inzwischen lebt sie als freie Schriftstellerin in einem viktorianischen Cottage in Bendigo – unter einem Dach mit ihrem Hausgeist Hanna Wolstencroft. Seit ihrem Zyklus »Unter dem Weltenbaum« und dem Roman »Der Herr des Traumreichs« gehört sie zu den international erfolgreichsten Fantasy-Autorinnen.
www.saradouglass.com
Dieser Roman ist Karen Brooks gewidmet, ein kleiner Dank dafür, daß sie während der besten und der schlimmsten Jahre meines Lebens eine so gute Freundin war.
Ein Danke geht auch an Rodney Blackhirst für seine enthusiastischen Ausführungen über die Eins (und die faszinierende Bruchrechnung des Körpers), an Terry Mills für seine interessanten Assoziationen in Bezug auf die Unendlichkeit und einen Big Mac, sowie an Roger Sworder für die erhellende (und erfrischend offene) Diskussion über Platons »Paarungszahlen«. Es hat Spaß gemacht, Jungs, aber ich wette, ihr wünscht euch jetzt, mich nie durch die Tür gelassen zu haben.
Und eine tief empfundene Entschuldigung an Pythagoras, Platon und Euklid…
So ist’s ja besser zwei als eins; denn sie genießen doch ihrer Arbeit wohl. Fällt ihrer einer, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist! Wenn er fällt, so ist keiner da, der ihm aufhelfe. Auch wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich; wie kann ein einzelner warm werden?
Prediger Salomo, IV, 9-11.
Was bisher geschah:
Tirzah ist nicht ihr wahrer Name.
Als ihr Vater seine Spielschulden nicht bezahlen kann, wird sie ihrer Freiheit und ihres Namens beraubt und in den Süden verschleppt. Das Mädchen verfügt über ein ungewöhnliches Talent; trotz ihrer Jugend ist Tirzah eine begnadete Glasmacherin, unübertroffen in der Kunst, aus dem zerbrechlichen Material feine Glasnetze herauszuschneiden.
Und diese Fertigkeit wird ihr zum Verhängnis.
Im fernen, heißen Ashdod benötigt man dringend solche Glasmacher. Seit Generationen widmen sich die Magier des Landes der Errichtung einer Pyramide, die von einem Sklavenheer unter grausamen Bedingungen erbaut wird.
Ihre Macht beziehen die Magier aus der Kraft der Zahlen und der Mathematik. Sie beten die Eins an. Und die Pyramide soll das krönende Denkmal ihrer Religion werden. Aber hinter dem riesigen Bauwerk verbirgt sich noch mehr – es ist eine zu Stein gewordene mathematische Formel, die den Eingeweihten den Weg in die Unendlichkeit eröffnen soll – und damit zur Unsterblichkeit.
Tirzah und ihr Vater landen in der Werkstatt von Isphet, einer Glasmacherin der Sklavenstadt. Hier sollen sie Glasnetze herstellen, mit denen die Kammer der Unendlichkeit im Mittelpunkt der Pyramide verkleidet wird. Diese Kammer ist die eigentliche Schwelle in die Welt der Eins.
Tirzah kann sich nur schwer an ihr neues Dasein gewöhnen.
Dennoch verliebt sie sich in Yaqob, einen der Glasmacher aus Isphets Werkstatt. Er ist es, der ihr schließlich ihre wahre Fähigkeiten enthüllt: Sie kann die Stimmen des Glases hören, mit ihm sprechen und es daher so kunstvoll bearbeiten.
Einst war diese Fähigkeit in Ashdod weit verbreitet. Die Elementisten – Handwerker, die die Stimmen ihrer Materialien hörten und sie darum beeinflussen konnten – fanden über ihre Werke den Weg zu den göttergleichen Soulenai, die in der Zuflucht im Jenseits hausen. Sie standen den Menschen des Landes mit Rat und Tat zur Seite, bis die Magier die Soulenai zu Aberglauben erklärten und die Elementisten ausrotteten.
Nun wird das Sprechen mit den Elementen mit dem Tod geahndet.
Tirzah wird in die Verschwörung einer kleinen Gruppe Elementisten hineingezogen. Unter Yaqobs Führung wollen sie sich ihrer Sklavenketten entledigen. Tirzah schließt sich ihnen an. Und das Glas verrät ihr, dass
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