0469 - Der Tod fliegt mit
die Lippen und drückte seinem verrückten Erbgott Lullog einen Kuß ins fast konturlose Gesicht. Manchmal, konnte sein affiges Gehabe mir den letzten Nerv rauben; diesmal mußte ich darüber lachen.
„Sie können", beantwortete der Ganjase die unangebrachte Frage. Er hatte sie anscheinend ernstgenommen. „Und während die Mutanten Verwirrung stiften, lasse ich mich in die Nähe von Schekrets Hauptquartier teleportieren und peile seine Indiviidualimpulse an."
„Schekret ist zweifellos ein Pedopeiler". warf Atlan ein. „Trauen Sie sich zu einen gleichwertigen Cappin zu übernehmen?" Der Arkonide hatte erfaßt, was Ovaron beabsichtigte.
„Schekret ist kein gleichwertiger!" entgegnete der Ganjase stolz.
„Dennoch wird es nicht leicht sein, seinen Geist zu verdrängen. - Gucky, hast du seinen Gedankeninhalt nicht telepathisch erfassen können?"
Der Mausbiber kratzte sich betrübt hinter dem Ohr.
„Nur sehr oberflächlich", lispelte er. „Praktisch nur die tief eingeprägten Fiximpulse wie seinen Namen, seine Funktion - übrigens gehört er dem takerischen Geheimdienst an - und seine dienstlichen und privaten Verhältnisse."
„Ein weiser alter Mann", murmelte Patulli Lokoshan mit veränderter Stimme, „der erkannt hat, daß das Leben nur eitel Selbsttäuschung ist, daß es vor nichts Sicherheit gibt, nicht einmal vor sich selbst."
Ich starrte den Kamashiten an und war wieder einmal verblüfft über die Veränderung, die mit ihm vorging. Wenn er die Psyche eines anderen Lebewesens kopierte, dann schien er auch äußerlich zu diesem Lebewesen zu werden. Ich glaubte sekundenlang, das braune faltige Gesicht Schekrets vor mir zu sehen, bis ich mit der Kraft meines schwach mutierten Gehirns die Beeinflussung der kopierten Individual-aura des alten Takerers abwehrte. Da sah ich wieder Lokoshans Gesicht.
Im nächsten Moment wurde der Major auch geistig wieder er selbst. Er lächelte verlegen.
„Schekret ist eine sehr starke Persönlichkeit.
Ich spürte einen innerlichen Zwang, ihn zu psychokopieren."
„Das beweist, wie gefährlich dieser Takerer ist", bemerkte Ovaron mit einem seltsamen Unterton in der Stimme. „Und es ist ein weiteres Faktum dafür, daß auf Leffa geheime Dinge produziert werden, die einer Pedo-Invasion der Menschheitsgalaxis dienen sollen. Ich schlage vor, wir vernichten den Planeten auf jeden Fall - ob wir beschossen werden oder nicht."
Ich konnte mir denken, warum der Ganjase diesen Vorschlag machte. Aber mir gefiel er ganz und gar nicht.
„Ohne Not werde ich niemals befehlen, einen bewohnten Planeten zu vernichten", widersprach ich.
„Ich bin nicht nach Gruelfin gekommen, um Krieg zu führen."
Atlan lächelte wissend, sagte aber nichts. Ovarons Gesicht dagegen verhärtete sich.
„Alles, was den Takerern schadet, nützt uns", sagte er. „Perry, ich bitte Sie, die Schlüsselstellung dieses Planeten zu berücksichtigen. Leffa muß sterben."
Diesmal lachte Atlan lautlos. Er dachte wohl an die Zeiten, in denen wir sehr harte Auseinandersetzungen über kosmopolitische Fragen geführt hatten. Der ehemalige Arkonidenadmiral war früher ebenso für harte Maßnahmen gewesen wie der ehemalige Ganjo heute.
Doch im Laufe der Jahrtausende hatte mein arkonidischer Freund wohl eingesehen, daß Verhandlungen, Kommandounternehmen und Listen auf lange Sicht wirkungsvoller waren. Schließlich waren viele Völker, die wir uns mit Härte zu Feinden gemacht hätten, durch maßvolles Vorgehen zu Freunden der Menschheit geworden.
„Ich weiß", sagte er ernst, „daß Sie noch immer davon träumen, wir Terraner würden massiv gegen das Takerische Reich vorgehen, um ein neues Reich unter ganjasischer Herrschaft errichten zu helfen.
Aber ganz davon abgesehen, daß wir dazu nicht in der Lage sind, können Sie nicht erwarten, daß wir einen galaktischen Krieg entfesseln.
Ich kann Ihnen nicht helfen, Ovaron! Die MARCO POLO ist nur ein einziges Schiff, und sie ist nach Gruelfin gekommen, um aufzuklären und zu beobachten, um Informationen zu sammeln, damit wir einer Invasion in sere Galaxis vorbeugen können."
„Perry hat recht", mischte sich Atlan ein. „Ich wäre nicht gegen die Anwendung von Gewalt, wenn es darum geht, eine Gewaltherrschaft zu brechen, aber wer sollte das Erbe der Takerer übernehmen?
Wir wissen nicht einmal, ob in Gruelfin noch ganjasische Machtgruppen existieren. Wenn wir - was wir mit den Mitteln der MARCO POLO überhaupt nicht können - die takerische Vorherrschaft
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