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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zusammenstoß. Anscheinend wollte Larham das Mädchen töten, und Jerry rettete es, indem er einfach Vollgas gab. Wie die Sache ausgegangen ist, wissen wir nicht. Das Mädchen rannte blindlings davon.«
    Phils Gesicht verlor die Farbe. Er preßte die Lippen zusammen. »Sie haben keine Nachricht von Jerry?«
    »Nein«, antwortete High. Seine Stimme klang gelassen, aber sein Gesicht zeigte tiefen Ernst. »Natürlich drängt sich die Schlußfolgerung auf, daß Larham die Oberhand behalten hat. Im anderen Fall hätte Jerry längst wied.er in Lakewood auftauchen müssen.«
    Er holte Luft. »So, wie die Dinge stehen, muß ich damit rechnen, daß Jerry seine Aufgabe nicht erfüllen konnte. Ich muß einen anderen G-man auf Joffrey Larham ansetzen. Bitte, gehen Sie nach Lakewood, Phil. Für Sie gilt die gleiche Anweisung, die ich Jerry gab. Larham ist so zu stellen, daß Unbeteiligte nicht in Gefahr geraten. Aus diesem Grunde müssen Sie allein gehen. Larham hat bewiesen, daß er harmlose Mitmenschen als Geisel benutzt.«
    Phil nahm Haltung an. »Welches Verkehrsmittel, Sir?«
    »Die Küstencops stellen Ihnen einen Hubschrauber. Melden Sie sich in Lakewood bei Sheriff Wordman. Er hält einen Jeep für Sie bereit.«
    Phil ging zur Tür. Als er die Klinke in der Hand hielt, traf ihn Highs Anruf. Phil wandte sich um. »Sir?«
    Der Chef des FBI-Districtes New York hielt den Blick gesenkt. »Phil, halten Sie nach Jerry Ausschau…« sagte er leise. »Vielleicht sollten wir die Hoffnung nicht aufgeben.«
    ***
    Es war eine Stunde nach Mittag, als ich zum ersten Mal in die Knie ging. Die Füße brachen einfach unter mir weg. Seit Stunden irrte ich durch die Steinwüste. Die Sonne war höher und höher gestiegen. Jetzt brannte sie nahezu senkrecht herunter. Die Steine nahmen die Hitze auf und warfen sie verdoppelt zurück. Meine Zunge klebte am Gaumen. Die Füße brannten. Die Kleider klebten am Körper.
    Am Anfang dieses Marsches hatte ich mich wieder und wieder umgesehen. Kein Verfolger tauchte in meinem Blickfeld auf. Über Meilen und Meilen blieb das Gelände gleich, ein Hochplateau, das sich allmählich senkte, manchmal in fußhohen, sdiroffen Abbrüchen, dann wieder in langen, steinübersäten Flächen.
    Nur ein Panzer hätte ein solches Gelände befahren können. Den grünen Ford Ruffs brauchte ich nicht zu fürchten. Was mich erledigte, war der Mangel an Schlaf, der Durst und die eigene Erschöpfung. Mein Gehirn funktionierte. Ich konnte klar denken. Aber meine Muskeln und Sehnen versagten den Dienst.
    Ich weiß nicht, wie lange ich in der glühenden Sonne liegenblieb. Vermutlich schlief ich zwischendurch ein. Obwohl meine Armbanduhr funktionierte, hatte ich doch jedes Zeitgefühl verloren.
    Irgendwie kam ich schließlich wieder auf die Füße und torkelte weiter.
    Ich habe nicht gezählt, wie oft ich in den nächsten drei Stunden noch zu Boden ging. Trotzdem marschierte ich immer, wenn ich wieder hochkam, in einer bestimmten Richtung zur Sonne. Irgendwann zwischen vier und fünf Uhr stieß ich auf Wasser, einen großen flachen See. Das Ufer war flach und ein wenig mit Gras bewachsen. Ich warf mich der Länge nach hin, steckte den ganzen Kopf in das klare, sehr kalte Wasser, beherrschte mich aber und trank vorsichtig.
    Für Minuten verschaffte mir die Erfrischung die Illusion, ich wäre wieder topfit. Der See war an einer Seite aufgestaut. Es war eine simple Stauung durch hydraulisch bewegbare Stahlplatten. Dicht am Ufer stand eine Blockhütte. Ich strengte meine Augen an. Vor dem Haus spielte ein Kind, ein Junge, der Cowboy-Kluft trug und mit einem Colt fuchtelte.
    Ich setzte mich noch einmal in Gang. Der Junge war so in sein Spiel vertieft, daß er mich erst bemerkte, als ich schon auf ein Dutzend Yard heran war. Trotz der Platzpatronen-Colts in seinem Gürtel erschrak er. Er wich gegen das Haus zurück. »Mammy!« rief er.
    Eine große blonde Frau trat vor die Tür. Sie trug das Haar kurzgeschnitten. Ihr Gesicht war großflächig und ein wenig derb. Sie kniff die Augen bei meinem Anblick zusammen.
    Ich probierte zu lächeln. »Erschrecken Sie nicht, Madam. Ich bin ungefährlich, wenn ich auch wie ein Tramp aussehe. Haben Sie ein Telefon im Haus?«
    »Nur einen direkten Anschluß zur Basaltwäsche.«
    »Ich möchte trotzdem versuchen, jemanden zu erreichen.«
    Sie gab die Tür frei und griff gleichzeitig nach der Hand des Kindes. »Kommen Sie herein!«, sagte sie ruhig.
    Die Blockhütte besaß mehrere Räume. Einer davon

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