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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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waffenlos, die letzte Dynamitpatrone ausgenommen. Einen dritten Zusammenstoß mit den Ruff-Brüdern konnte ich mir nicht leisten. In der Dunkelheit würde ich leichter davonkommen. »Ich sollte Ihren Vorschlag annehmen, Madam«, sagte ich. Sie brachte mich in einen Nebenraum, holte aus einem Schrank einen sauberen Overall. »Sie können auch Unterwäsche und Strümpfe haben.« Sie packte alles auf den Tisch und ging hinaus.
    Ich riß mir das verschwitzte, schmutzige Zeug vom Leib und stieg in die warmen, trockenen Klamotten . um. Dann legte ich mich auf die Couch. Ich war entschlossen, mich auszuruhen, aber wachzubleiben. Trotz des Kaffees und des guten Vorsatzes fiel ich in einen tiefen Schlaf, kaum daß ich die Beine ausgestreckt hatte.
    ***
    Als die Dunkelheit herabsank, brach die aufgestaute Nervosität Paddy Ruffs aus. Er schrie seinen Bruder an: »Wo bleibt der Junge? Wie stehts mit deiner Voraussage, daß er irgendwann unbedingt auf dieser Straße aufkreuzen muß? Zum wievielten Mal fahre ich jetzt die Strecke zwischen der Barackensiedlung und dem Steinbruch? Wenn es nicht bei den Unterkünften eine Tankstelle gäbe, stünden wir längst trocken.«
    Lex schlug mit der flachen Hand gegen die Landkarte, die er auf den Knien hielt. »Er muß herunterkommen. Es gibt einfach keine andere Möglichkeit. Sieh her. Die Straße umfaßt in einem Halbkreis das Gelände zwischen Steinbruch und Siedlung. Wer von oben kommt, muß irgendwann die Straße kreuzen.«
    »Ich verstehe nichts von Landkarten, aber ich weiß, daß Larham nicht vor unserem Kühler aufgetaucht ist, wie du es prophezeiht hast, Lex. Wie lange willst du noch hier herumkreuzen? Denk daran, daß am Montag die Arbeit in den Brüchen wieder aufgenommen wird, und daß man spätestens dann die Spuren unserer Weekendbeschäftigung entdeckt. Ich für meinen Teil möchte mich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Nähe aufhalfen.«
    »Wende!« befahl Lex zähneknirschend. »Es gibt einfach nur zwei Möglichkeiten. Entweder ist Larham auf dem Plateau liegengeblieben oder irgendwer hat ihm unter die Arme gegriffen.«
    »Wie Sie befehlen, Sir!« antwortete Paddy höhnisch und kurbelte am Steuerrad. »Fahren wir die Rennstrecke also zum 18. Mal. Wetten, daß ich die Augen schließen kann und doch nicht von der Straße abkomme? Ich habe jede Biegung schon im Gefühl.«
    »Zur Hölle mit dir und deinen faulen Witzen«, fauchte der andere.
    ***
    Eine Hand berührte meine Schulter und rüttelte mich aus dem Schlaf. Ich öffnete die Augen. Die blonde Frau beugte sich über mich. Ein wenig Spott lag in ihrem Lächeln. »Sie haben fest geschlafen. Ich dachte schon, ich müßte kaltes Wasser nehmen.«
    Ich richtete mich auf. »Vielen Dank, Madam. Wieviel Uhr ist es?«
    »Ungefähr acht Uhr abends. Es ist dunkel draußen.«
    »Noch einmal vielen Dank! Das FBI wird Ihnen die Unkosten ersetzen. Kann ich das Fahrrad bekommen?«
    »Ich habe Ihnen noch einmal Kaffee gekocht. Sie sollten auch etwas essen.« Ich folgte ihr in die Küche. Der Boy saß, immer noch in seiner Cowboy-Kluft, am Tisch und ließ mich nicht aus den Augen.
    »Wenn deine Eltern es erlauben, Tommy, dann hole ich dich an einem Wochenende ab und zeige dir das FBI-Hauptquartier in New York«, schlug ich vor. »Einverstanden?«
    Er nickte eifrig. »Vergiß es nicht, Mr. G-man!«
    »Großes Ehrenwort!« Wir schüttelten uns die Hände. Seine Mutter brachte mich in die Werkstatt und zeigte mir das Fahrrad. »Können Sie überhaupt damit umgehen?« fragte sie.
    »Ich hoffe, ich habe es nicht verlernt, obwohl ich noch zur Schule ging, als ich, zum letzten Mal auf einem solchen Ding herumstrampelte.« Ich schwang mich in den Sattel. »Noch einmal vielen Dank, Madam. Ich werde Sie aufsuchen, wenn diese Jagd vorbei ist.«
    Die Stichstraße senkte sich. Deswegen lief das Fahrrad von selbst, und ich Tand, daß ein Zweirad ein Gefährt ist, an das unter bestimmten Umständen auch ein »Jaguar« nicht heranreicht.
    Als ich die Hauptstraße erreichte, mußte ich kräftig in die Pedale treten. Die Schotterdecke machte das Fahren schwierig. Ich verzichtete cterauf, die kleine Lampe über den Dynamo in Betrieb zu setzen. Trotzdem hatte ich den Eindruck, daß ich gut vorwärtskam.
    Ich war eine Viertelstunde unterwegs, als ich Motorengeräusch hörte. Am Horizont sah ich das Aufzucken eines Scheinwerfers.
    Ich riß den Lenker herum und fuhr kurzerhand von der Straße hinunter in das angrenzende Gelände hinein. Die Nacht war

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