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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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ohnedies, und die meisten Leute sehnen sich nach Gesellschaft, wenn sie den Elektrischen Stuhl besteigen müssen. Mr. Larham wird, falls ihn das FBI faßt, gewaltig auspacken.« Er grinste seinen Bruder an. »Zum Teufel, Lex, ich habe den Eindruck, du hast andere Sachen schon geschickter gedeichselt.«
    »Bring endlich den Schlitten in Ordnung, statt dummes Zeug zu reden!« fauchte der Ältere. Gehorsam beschäftigte sich Pad wieder mit den Zündkabeln.
    Während sein Bruder versuchte, das Auto zu reparieren, ging Lex den Weg noch einmal zurück. Er studierte die Bruchwand und stellte fest, daß es wirklich sinnlos war, dem Wild auf diesem Weg zu folgen. Er hatte dem Mann, den er für Joffrey Larham hielt, schon einmal den Weg abgeschnitten, und es war gelungen, obwohl der Chicagoer einen Wagen zur Verfügung hatte. Jetzt stolperte der Killer zu Fuß durch das Gelände. Ruff machte sich wenig Sorgen darüber, daß der andere auf Menschen stoßen könnte.
    An einem Weekend war der Stone-Callough-Bezirk an den Arbeitsplätzen ausgestorben. Nur auf den Straßen vor den Arbeiterunterkünften in Richtung Highway und in den Unterkünften selbst befanden sich Menschen. Der Gangster wußte, daß die nächste Unterkunft etliche Meilen entfernt lag und zu Fuß nicht erreicht werden konnte, ohne eine bestimmte Straße zu benutzen. Spätestens auf dieser Straße mußte es ihm gelingen, Larham abzufangen.
    Er betrat die Wellblechbaracke, in der Larham offensichtlich das Dynamit gefunden hatte. Zu seiner Überraschung lag auf dem Holztisch eine massive Pistole. Ruff ergriff sie und wog sie in der Hand. Es konnte sich nur um Larhams Schießeisen handeln. Ruff drückte den Auslöseknopf für das Magazin und ließ es aus dem Griff gleiten. Es enthielt nicht eine Kugel mehr.
    Mit einem wütenden Fluch stieß der Mann das Magazin in den Griff zurück. Jetzt begriff er, warum Larham nur zweimal geschossen hatte. Der Chicagoer war in Munition ausverkauft gewesen. Und er, Ruff, hatte diese Sparsamkeit noch für Kaltblütigkeit gehalten.
    Warum war Larham nur mit zwei Kugeln im Magazin auf getaucht? Was bedeuteten die Schüsse, die sie gehört hatten, bevor der Mann aus Chicago endlich Garwins Unterschlupf erreichte? Nachdenklich nagte der Gangster an seiner Unterlippe.
    Zum ersten Mal fühlte er Unsicherheit. Etwas war in der Morgendämmerung geschehen, wovon er nichts wußte. Mit wem hatte sich Joffrey Larham herumgeschossen? Saßen die Cops, die State-Police oder das FBI dem Chicagoer Killer schon so dicht auf den Fersen, daß er sich mit ihnen herumgeschossen hatte? Befand sich Larham in Wahrheit nicht nur auf der Flucht vor ihm, Lex Ruff, sondern flüchtete er schon vor Polizisten? Hatte er, Ruff, sich zwischen Wild und Jäger geschoben, ohne es zu wissen. Und war er selbst zwar noch Jäger, aber auch schon Gejagter?
    Von der Schotterstraße her schlug die Hupe des Ford dreimal hintereinander an. Pad gab seinem Bruder ein Zeichen, daß der Wagen wieder in Ordnung war.
    Lex lief zurück. In seinem Gehirn fraß sich der eine Gedanke fest, daß er Joffrey Larham früher als die Polizei finden müsse.
    ***
    Fünf Tage lang dirigierte Alvis Getting einen schweren Räumbagger für die Stone-Calloug'h-Company. Das brachte ihm dreihundert Dollar in der Woche ein. Getting hielt das Geld zusammen. Er hatte ein Girl in einem Dorf westlich von Lakewood kennengelernt, und er hoffte, das Mädchen in einigen Monaten zu heiraten.
    An diesem Morgen war er unterwegs, um seine Freundin zu einer Weekend-Tour abzuholen. Getting fuhr einen gebraucht gekauften Jeep, und er benutzte eine Strecke, die nur teilweise über Straßen führte. Er kannte den Bezirk wie seine Westentasche und konnte es sich leisten, Abkürzungen zu benutzen.
    Der junge Baggerfahrer pfiff vergnügt vor sich hin. Plötzlich brach er sein fröhliches Gepfeife ab. Er nahm den Fuß vom Gas, ließ den Jeep langsamer rollen, weil er glaubte, seinen eigenen Augen nicht trauen zu können. Dann erkannte er, daß er sich nicht irrte.
    Lang hingestreckt lag eine Frau auf dem steinigen Boden. Getting stoppte den Jeep, sprang heraus, kniete neben der Frau nieder und hob ihren Kopf hoch. Sie war nicht ohnmächtig, nur völlig erschöpft. Dem Mann kam ihr Gesicht bekannt vor. Trotzdem wußte er nicht auf Anhieb, wo er sie gesehen hatte. Sie trug ein schwarzes, stark ausgeschnittenes und ziemlich zerfetztes Cocktail-Kleid. Ihr Gesicht zeigte die Spur von Schlägen, von getrocknetem Blut, verlaufener

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