Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0473 - Die verrückten Roboter

Titel: 0473 - Die verrückten Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unbehaglich zumute.
    Ein schwaches Knirschen alarmierte ihn. Er wich bis zum halbgeöffneten Schott zurück, lehnte sich an die Wand daneben und lauschte angestrengt.
    Wieder ertönte das Knirschen. Es schien aus dem Tor zu kommen, das sich rechts von Ras befand. Der Mutant hob die Hand mit der Waffe und wartete. Er versuchte sich einzureden, daß er völlig kalt war, aber das dumpfe Pochen seines Herzens bewies das Gegenteil. Ras zog die Lippen zurück und grinste verzerrt.
    Das Knirschen wurde lauter, kam offenbar näher.
    Dazu gesellte sieb ein dumpfes Poltern und häles Quietschen. Dann rollte ein halbkugelförmiges metallisches Gebilde auf vier rostigen Felgen aus dem Tor rechts von Ras und hielt an.
    „Wer bist du?" erscholl es quarrend auf Neu-Gruelfin.
    Tschubais Anspannung wich einer plötzlichen Heiterkeit.
    „Ich bin Ras", sagte er, „der Gott der furchtlosen Helligkeit. Und wer bist du?"
    „Ich bin Unkel 1143", kam es zurück. „Was ist ein Gott, Ras?" Das „R" rollte, als donnerte ein schwerbeladener Wagen über einen präkosmischen Schienenstrang.
    Ras lachte, als ihm das Komische der Situation bewußt wurde. Da stand er in einer alten Verteilerhalle unter der Oberfläche von Takera und führte mit einem angerosteten Roboter sinnlose Gespräche.
    „Das ist nur eine Berufsbezeichnung, Unkel", antwortete er. „Es genügt, wenn du mich Ras nennst.
    Du bist ein Roboter, nehme ich an?"
    „Ich bin ein Diener, der seinen Herrn verloren hat.
    Willst du mein neuer Herr sein, Ras?"
    Ras nickte.
    „Warum nicht! Beantworte mir eine Frage: Wo befindet sich diese alte Verteilerhalle?"
    „Deine Frage läßt sich leicht beantworten", sagte Unkel 1143, und ein bedrohliches Scheppern begleitete seine Worte. „Die Halle befindet sich hier."
    Ras hätte sich am liebsten die Haare gerauft.
    Roboterlogik war anscheinend überall im Universum eine besondere Art von Logik: einerseits kindlich naiv und andererseits unbestechlich exakt.
    „Ich meinte, in welchem Teil dieses Planeten, Unkel? Unter der Oberfläche, unter dem Meeresboden oder wo?"
    „Darüber fehlen mir genaue Informationen, Ras", antwortete der Roboter. „Ich weiß nur, daß wir uns innerhalb der Planetenkruste befinden und zwar innerhalb eines vulkanischen Gebiets."
    „Etwas Ähnliches hatte ich mir beinahe gedacht", entfuhr es Ras. „Wer war dein erster Herr?"
    „Er hieß Bironasch, und er war ein sehr gebildeter, vornehmer Mann. Aber er ist schon sehr lange tot.
    Seitdem irre ich einsam durch die alte Stadt und wache darüber, daß die Vasallen nicht den Leichnam Bironaschs finden."
    Ras schob seine Impulswaffe ins Gürtelhalfter zurück. Die alte Stadt barg anscheinend mehr Geheimnisse, als selbst die Vasallen und vielleicht auch der Taschkar ahnten.
    „Woran starb Bironasch?" fragte er.
    „Mein Herr starb an zu hohem Alter, Ras", antwortete der Roboter. „Es ist das Schicksal aller organischen Lebewesen, daß die Regenerationsfähigkeit ihrer Körperzellen mit zunehmendem Alter immer mehr nachläßt, bis lebenswichtige Organe ausfallen und der Gehirntod eintritt. Selbst ich bin nicht unsterblich, aber im Unterschied zu organischen Lebewesen wird mein Gehirn noch lange weiterleben, wenn der größte Teil meiner Maschinerie kaputt ist - solange, bis die Reaktionsmasse des Reaktors aufgebraucht ist."
    Ras runzelte die Stirn. Einen Roboter, der über das Leben allgemein und im besonderen philosophierte, hatte er noch nicht kennengelernt. Aber er konnte sich nicht auf derartige Gespräche einlassen. Perry Rhodan und die anderen Personen warteten auf Resultate.
    „Kannst du mich zu deinem Herrn führen?" fragte er den Roboter.
    „Ich könnte es, aber niemand soll seine Ruhe stören."
    Ras kniff die Augen zusammen und deutete hinter sich.
    „Ich habe dort die Überreste eines intelligenten Lebewesens gefunden, das fliegen konnte. War das dein Herr?"
    „Nein, Ras. Ich kenne das Skelett. Es gehörte einem Ahslab, der sich auf der Flucht vor den Vasallen verirrt hatte. Aber ich könnte dir die geheime Schaltzentrale eines Lebewesens zeigen, das dir ähnelt. Er hatte die Vasallen vor einiger Zeit unter seine Gewalt gebracht, aber vor kurzem haben sie sich daraus gelöst."
    Der Taschkar! durchfuhr es Ras.
    „Ich bin einverstanden", sagte er mit rauher Stimme. „Aber vorher möchte ich noch einen Freund rufen."
    Er öffnete seinen Gedankenblock, den er seit der Gefangennahme durch den Taschkar und der Ankunft auf Takera vorsichtshalber aufgebaut

Weitere Kostenlose Bücher