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0475 - Der große Vasall

Titel: 0475 - Der große Vasall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erhob sich und blieb stehen. Dephin atmete auf. Er wagte jedoch nicht, weitere Befehlsimpulse abzustrahlen, denn es mußten noch immer zahlreiche Sensoren ersetzt werden. Der Antigravtrakt begann wieder zu arbeiten. Das Kontrollicht der Hauptschaltanlage leuchtete auf.
    Das machte Dephin Mut. Er setzte den Paladin in Bewegung. Jetzt konnte er ihn jederzeit zum Stillstand bringen.
    „Gut gemacht, Major!" lobte er Tyn. „Jetzt bewegt er sich einigermaßen vernünftig."
    „Ja, ich bin ein Fuchs!" versetzte Tyn.
    Noch bewegten sich die Laufarme des Paladins in falschem Rhythmus, aber Dephin ließ sich nicht daran hindern, den Roboter auf den Durchgang zum Nebenraum zuzubewegen. Im Korridor lagen zwei tote Leibwächter. Ihre Körper waren von den Flammen entstellt.
    Dephin erschauerte.
    Entsetzt fragte er sich, welcher Anblick ihn erwartete, wenn er durch die Tür in den Schaltraum blickte.
    Dephin wappnete sich.
    Er mußte damit rechnen, seine Freunde tot vorzufinden.
     
    6.
     
    Ginkorasch hatte sich in seinem Sitz aufgerichtet.
    Er wußte, daß er gestellte Bilder sah, aber genau so mußte sich vor einhundertacht Jahren alles zugetragen haben.
    Der neue Taschkar erblickte den Weltraum. Sehr nahe schwebte die Jacht des alten Taschkars im freien Fall. In einem Bildausschnitt sah man den alten Taschkar, wie er die Kontrollen seines Schiffes bediente und gleichzeitig die Bildschirme beobachtete.
    Aus der Tiefe des Alls schwebte ein seltsamer Körper heran. Er war von asymmetrischer Form.
    „An diesem Tag entdeckte der Taschkar den Sammler", berichtete die Stimme in der Memo-Haube. „Das Gebilde ist einhundert.
    Kilometer lang, siebzig Kilometer breit und vierzig Kilometer hoch."
    Ginkoraschs Mund stand offen. Er ahnte, daß er jetzt eines der größten Geheimnisse des Taschkars erfahren würde.
    Das Gebilde wurde größer und größer. Die Jacht des Taschkars wirkte daneben winzig. Erneut mußte Ginkorasch sich ins Gedächtnis zurückrufen, daß dies alles bereits vor über hundert Jahren geschehen war.
    Das Riesengebilde sah wie ein zerklüfteter Felsbrocken aus, der aus einem explodierenden Planeten herausgesprengt worden war. Ginkorasch hatte jedoch noch nie einen metallisch silbern glänzenden Felsbrocken gesehen, und er fragte sich, was dieser „Sammler" in Wirklichkeit war.
    Wieder wurde der alte Taschkar auf den Bildschirmen sichtbar. Er war damals ebenso erregt gewesen wie Ginkorasch in diesem Augenblick.
    Wieder begann die Stimme in der Memo-Haube zu sprechen: „Der Taschkar stellte fest, daß der Sammler eine große, im Weltraum schwebende Station war, die durch irgendwelche unbekannten Umstände Beschädigungen erlitten hatte. Der Taschkar war fasziniert von der einmaligen Technik in dieser Station. Er schickte Wissenschaftler und Ingenieure an Bord. Diese Männer stoppten die Reparaturarbeiten der überall an Bord befindlichen Roboter.
    Der Taschkar nahm den Sammler in seinen Besitz, denn er wußte, daß er eine unvergleichbare Fluchtstation gefunden hatte."
    Ginkorasch atmete schwer.
    Das Bild wechselte erneut. Ginkorasch erblickte die größten Flottentender und Bergungseinheiten der takerischen Flotte, wie sie mit Traktorstrahlen und Magnettrossen mit der Bergung des Sammlers begannen.
    „Während der Sammler ins Deep-Purple-System geschleppt wurde, setzte der Taschkar zusammen mit den Wissenschaftlern die Untersuchungen fort", erklärte die Memo-Haube mit ihrer sanften Stimme, die mehr ein Wispern im Gehirn Ginkoraschs war.
    „Dabei prägte der Taschkar den Begriff Sammler, denn an Bord der Station befanden sich unzählige seltsam geformte Roboter, die von dem Riesengebilde transportiert wurden. Diese Roboter nannten sich selbst Vasallen Als der Taschkar die Energieanlagen der großen Station stillegen ließ, um beim Flug ins Deep-Purple-System kein Aufsehen zu erregen, geschah etwas Merkwürdiges."
    Ginkorasch konnte beobachten, wie Tausende von Robotern, die die Memo-Haube als Vasallen bezeichnet hatte, sich aus ihren Verankerungen im Innern der Station lösten und blitzschnell durch einen Transmitter verschwanden.
    „Das alles geschah so schnell", fuhr die Memo-Haube fort, „daß dem Taschkar kaum Zeit zum Eingreifen blieb. Immerhin gelang es ihm mit Hilfe der Wissenschaftler vierundfünfzig Vasallen aufzuhalten."
    Ginkorasch sah, wie die vierundfünfzig Roboter mit Magnetfeldern vor dem Transmitter abgefangen und desaktiviert wurden. Zu Ginkoraschs Überraschung wurden diese vierundfünfzig

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