0475 - Der große Vasall
beobachtete er, daß immer mehr Leibwächter hereinkamen. Jetzt waren es schon über zwanzig und jene, die sich noch im Nebenraum befanden, drängten so schnell nach, daß sie die vorderen fast umrannten.
Rhodan hörte Takvorian aufstöhnen.
„Wo kommen die plötzlich alle her?" rief Dephin.
Der HÜ-Schirm des Paladins flammte auf.
Rhodan befürchtete, daß ihnen die Waffen diesmal nicht viel nützen würden. Einige Gegner konnten sie vielleicht ausschalten, aber die anderen würden sie einfach überrennen.
*
Blokhs Arme sanken nach unten. Er hatte keine Kraft mehr. Die Wand kam zur Ruhe.
Blokh ließ sich zur Seite sinken. Er brauchte jetzt dringend einige Zeit Ruhe. Um die Fremden brauchte er sich jetzt nicht zu kümmern. Sie hatten mit Sicherheit genügend mit den Leibwächtern zu tun.
Der sechsarmige Riese wälzte sich auf den Rücken. Seine neue Außenhülle war noch weich. Sie schmerzte überall dort, wo die Fesseln eingeschnitten hatten.
Blokh versenkte sich in sich selbst. Seine Augen blieben weit geöffnet.
In diesem Zustand des Halbschlafs verharrte er noch, als drei Petaskanen hereinkamen. Die Petaskanen waren Mitglieder der Leibwache. Sie besaßen schlanke biegsame Körper mit kräftigen Tentakeln. Anstelle eines Kopfes besaßen sie ein büschelartiges Geflecht von Sinnesorganen. Darunter lag das kleine Gehirn verborgen.
Die Petaskanen blieben stehen. Ihre Büschelhäupter berührten sich. Hellblaue Fäden stellten den Kontakt her Als die Petaskanen mit ihrer Unterhaltung begannen, entstanden zwischen den Fäden kleine Blitze.
„Da liegt jemand", stellte der Anführer der kleinen Gruppe fest.
„Wir sehen es!" erwiderten die beiden anderen.
Der Anführer „morste" mit den hellblauen Fäden auf seinem Kopf das Symbol für „Blokh".
„Er ist es!" stimmten die beiden anderen zu. „Aber er sieht verändert aus."
Der Anführer der Petaskanen trat näher an Blokh heran und berührte ihn mit einem Tentakel. Der riesige Leibwächter bewegte sich nicht. Seine Augen schimmerten wie altes Elfenbein. Sie hatten ihre suggestive Kraft verloren.
Der Petaskane winkte seine beiden Begleiter heran. Wieder berührten die drei fremdartigen Wesen ihre Morsefühler.
„Er hat seine Augenkraft verloren" stellte der Anführer fest. „Außerdem scheint er zu schlafen."
„Ja", bestätigten die beiden anderen.
Eine Funkenkaskade entstand über den Büschelköpfen der drei Kreaturen. Das bedeutete allerhöchste Erregung.
Der Anführer bückte sich und schlang einen Tentakel um Blokhs Kopf. Die beiden anderen folgten seinem Beispiel.
Blokh erwachte aus der Versenkung. Der Zugriff der Tentakel verstärkte sich. Blokh brüllte auf, als er die schreckliche Gefahr erkannte, die ihm drohte.
Die Petaskanen hatten ihn schon immer gehaßt. Es war ein schrecklicher Zufall, daß sie ihn ausgerechnet im Zustand des Halbschlafs gefunden hatten.
Die Tentakel der drei Angreifer schnürten sich immer fester um Blokhs Kopf. Die Kraft seiner Augen nützte ihm jetzt nichts mehr, denn die Tentakel bedeckten auch die beiden leuchtenden Psi-Organe.
Blokhs Arme griffen ins Leere. Die Todesangst verlieh ihm ungeheure Kräfte. Aber die Petaskanen wichen instinktiv zurück. Ihre langen Tentakel erlaubten ihnen, Blokhs Kopf umschlungen zu halten, ohne in die Reichweite seiner Arme zu geraten.
„Laßt mich los!" schrie Blokh mit dumpfer Stimme, obwohl er wußte, daß er sich auf diese Weise nicht verständlich machen konnte.
Er bekam kaum noch Luft. Seine Beine zuckten.
Verzweifelt schlug er mit seinem Rüssel. Es war alles vergebens. Die Petaskanen wußten, daß sie ihr einmal begonnenes Werk fortsetzen mußten, wenn sie nicht getötet werden wollten.
Blokhs Bewegungen wurden schwächer und erstarben schließlich ganz.
Um sicher zu sein, daß ihr verhaßter Feind tatsächlich tot war, hielten die Petaskanen ihn noch einige Zeit fest. Dann lösten sie sich von Blokh und betrachteten ihn. Sie standen so dicht nebeneinander, daß sie sich mit ihren Morsefühlern betasten konnten.
„Er ist tot!" triumphierte der Anführer, und ein Schwarm heller Funken stob aus seinem Büschelkopf.
Sie drehten sich alle drei um und schwankten aus der Schaltzentrale hinaus Dabei blieben sie dicht nebeneinander, um sich weiterhin über das Ereignis unterhalten zu können. Über ihren Köpfen sprange die Funken hin und her.
„Wir sind frei!" morste der Anführer stolz.
„Ja", erwiderten seine Begleiter. „Wir haben Blokh
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