0475 - Der große Vasall
der Fremden auf den Sammler Zufall sein, aber Ginkorasch war ein mißtrauischer Mann der nach Erklärungen für alles suchte.
Er betrat die Transmitterhalle.
„Bin ich hier richtig?" fragte er die allgegenwärtige Positronik.
„Ja", tönte ein Lautsprecher.
„Die Fremden haben einen anderen Transmitter benutzt", stellte der Taschkar fest.
Wieder schien die Positronik mit einer Antwort zu zögern.
„Ich verlange eine klare Antwort!" rief Ginkorasch.
„Es bestand die Gefahr einer Katastrophe", erklärte die Positronik über einen unsichtbaren Lautsprecher. „Zum Zeitpunkt der Flucht wurden nicht alle Anlagen kontrolliert."
Leicht verwirrt starrte der Diktator auf den Eingang des Transmitters.
„Wie konnte dann ein unkontrollierter Transmitter funktionieren und die Fremden zum Sammler bringen?"
Diesmal kam die Antwort blitzschnell.
„Die Vasallen haben einige Änderungen in dieser Geheimstation vorgenommen, die von der Schaltzentrale aus nicht kontrolliert werden können."
Fassungslos stand Ginkorasch vor dem Transmitter. Die Aussage der Positronik bedeutete, daß ein Transmitter dieser Geheimstation vom Sammler aus aktiviert worden war.
Das war ungeheurlich!
Es bestand die Gefahr, daß zahlreiche Anlagen von den Vasallen so umgebaut worden waren, daß sie nur noch vom Sammler aus geschaltet werden konnten.
Hatte das im Interesse des alten Taschkars gelegen?
Ginkorasch konnte es nicht glauben.
Wenn jedoch ein Teil dieser Station vom Sammler aus gesteuert werden konnte, war die geheimste Station der takerischen Diktatoren von Unbekannten bedroht.
„Wußte der Taschkar von den Maßnahmen der Vasallen?" fragte Ginkorasch gespannt.
„Ja."
„Warum hat er nichts dagegen unternommen?"
„Warum sollte er?" fragte die Positronik dagegen.
„Diese Maßnahmen dienten schließlich auch seiner eigenen Sicherheit."
Jetzt verstand Ginkorasch nichts mehr. Es gab nur eine Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden: Er mußte an Bord des Sammlers gehen, der um Tschukmar kreiste.
„Aktiviere den Transmitter!" befahl Ginkorasch.
Er wartete, bis die Säulen zu beiden Seiten aufleuchteten und sich zu einem energetischen Bogen über dem Transmittereingang verbanden.
Bevor er die Schwelle zum Nichts überschritt, zog er seinen Strahler.
Er wollte gerüstet sein, wenn er in der Gegenstation herauskam.
Dann ging er weiter auf den Transmitter zu, in dessen vollkommener Schwärze ein blaues Wabern entstand.
Ginkorasch machte den entscheidenden Schritt und wurde entstofflicht.
9.
Die Leibwächter griffen an. Die meisten von ihnen trugen keine Waffen, stürzten sich aber unter Mißachtung ihrer eigenen Sicherheit auf die Fremde.
Dephin hatte den Paladin vor den Metallblöcken aufgestellt, um seine Freunde abzuschirmen.
Dutzende von fremdartig aussehenden Kreaturen sprangen den Paladin an, ohne ihn gefährden zu können. Andere glitten an ihm vorüber, wurden aber vom Abwehrfeuer der drei Männer und Merkoshs Gebrüll zurückgeworfen.
Atlan schob sich an Rhodans Seite.
„Es werden immer mehr!" Er mußte schreien, um den Lärm zu übertönen.
Rhodan nickte grimmig.
„Jemand hat sie gegen uns mobilisiert."
„Wir können uns hier nicht halten." Der Arkonide deutete mit dem Lauf seines Desintegrators zur rückwärtigen Tür. „Wir müssen fliehen."
Der Eingang, durch den sie hereingekommen waren, lag fünfzehn Meter hinter ihnen. Wenn sie ihn erreichen wollten, mußten sie ihre Deckung aufgeben. Rhodan hielt das für gefährlicher, als sich weiterhin gegen die Angreifer zu verteidigen.
Die Leibwächter konzentrierten sich jetzt auf den Paladin, denn sie hatten erkannt, daß er ihr stärkster Gegner war. Die bewaffneten Mitglieder der Leibwache eröffneten das Feuer auf den Roboter. Der HÜ-Schirm begann aufzuglühen.
Takvorian kümmerte sich um die Schützen Es gelang ihm, zahlreiche Energiestrahlen unter Kontrolle zu bekommen. Trotzdem war der HÜ-Schirm des Roboters durch das konzentrierte Feuer gefährdet.
An einigen Stellen innerhalb des Raumes brach Feuer aus.
Rhodan befürchtete, daß es bald zu Explosionen kommen würde. Er war froh, daß viele Leibwächter offenbar nicht besonders intelligent waren. Ihre Angriffe wurden planlos vorgetragen.
Ovaron dachte offenbar genauso.
„Wir haben Glück, daß sie uns nicht gleichzeitig von zwei Seiten angreifen, obwohl sie dazu in der Lage wären."
„Der HÜ-Schirm wird zu stark belastet!" rief Dephin dazwischen. „Ich muß etwas
Weitere Kostenlose Bücher