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0477 - Invasion der Schatten

Titel: 0477 - Invasion der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Folie in den Auffangbehälter. Ganz oben rechts stand ein leuchtendes Zeichen.
    Akanjii spürte die Erregung fast körperlich.
    Er kannte das Zeichen.
    Es bedeutete, daß die Dekodierung nicht nach dem Primärkode erfolgen konnte, sondern nach dem geheimen Sekundärkode.
    Und das wiederum bedeutete, daß zu Hause umwälzende Veränderungen vor sich gegangen waren!
    Akanjii zwang sich zur Ruhe und aktivierte den geheimen Kode. Dann schob er die Folie in den Schlitz des Klartextsektors. Leuchtzeichen zeigten die Aktivierung der hochwertigen Positronik an, die die Entschlüsselung vornahm.
    Entsprechend dem Grad der Kompliziertheit des Kodes brauchte die Maschine viereinhalb Zeiteinheiten zur Dekodierung.
    Als die Klartextfolie aus dem Ausgabeschlitz schnellte, vernahm Akanjii einen tiefen Atemzug hinter sich. Der Stellvertreter konnte seine Erregung nur mühsam unterdrücken. Seine Augen richteten sich auf den Text. Er lautete: Umstellung Einsatz sofort auf geheime sekundäre Marsav-Planung. Aktion so bald wie möglich nach Geheimplanung PEZTA-III einleiten.
    Taschkar Ginkorasch Befehlszentrale Marsav Akanjii reichte die Folie an seinen Stellvertreter weiter. Der Mann las den Text und wurde blaß, während seine Augen gleichzeitig in fanatischem Feuer funkelten.
    „Endlich!" stieß er hervor. „Jetzt geht es los!"
    Akanjii sah den Cheffunker an.
    „Aktivieren Sie die Rundrufanlage!"
    Wenig später saß Akanjii vor dem Mikrophonwulst der Rundrufanlage und gab seine Befehle an die Wachbesatzung der Station durch. Danach liefen die Weckanlagen an. Die Schläfer wurden aus ihrer Starre befreit und bereiteten sich durch ein programmiertes Training auf den bevorstehenden Einsatz vor.
    Außerhalb der Station hatte sich nichts verändert.
    Aber in ihr lauerte jetzt eine schlagkräftige Truppe, die nur darauf wartete, daß ein nichtsahnendes Opfer in der Nähe vorüberzog ...
     
     
     
    1.
     
    Kalan Zorkh beobachtete Adam, der unter der Decke der Kommandozentrale einen Looping nach dem anderen vollführte.
    Auf dem Nebensitz nahm A-Pl einige Schaltungen vor, dann drehte er den metallenen Schädel, starrte Zorkh aus seinen Augenzellen an und sagte mit schwach klirrender Stimme: „Kommandant, ich bitte Sie, Ihren Vogel in die Antigravkapsel zu stecken. Wir sind soeben ins System von Boscyks Stern eingeflogen und werden nach dem letzten Linearmanöver in zehn Minuten zur Landung auf Olymp ansetzen."
    „Ich weiß Bescheid, Basilowitsch", erwiderte Kalan Zorkh. Seltsam, dachte er bei sich, warum die Menschen dem Posbi-Kommandeur den Namen Basilowitsch gegeben haben. Ihre Mentalität ist so vielschichtig, daß man sie in tausend Jahren nicht erforschen kann.
    Er stieß einen gellenden Pfiff aus.
    Adam unterbrach den letzten Looping, stieß im Sturzflug herab, fing sich dicht über dem Boden ab und landete auf der Rücklehne des Kontursessels von Professor Dr. Josef Niersteiner, dem Wissenschaftlichen Koordinator der EXBox 123.
    Der Kolkrabe plusterte sein Gefieder auf, klappte einige Male mit dem Schnabel und gab ein krächzendes „Korn" von sich.
    Niersteiner verzog das Gesicht und rückte auf die Vorderkante seines Sessels.
    „Rufen Sie Adam zu sich, Kommandant!"
    verlangte er. „Ich habe eine frische Uniform an.
    Glauben Sie, ich lasse sie mir von Ihrem Vogel verunreinigen!"
    Kalan verzog den Rachenmund zu einem Lachen, beherrschte sich aber im letzten Moment und gluckste nur ein paarmal gedämpft.
    „Komm zu mir, Adam!" lockte er. „Komm zu deinem Herrchen, mein Kleiner!"
    Der Kolkrabe trippelte nervös auf der Sessellehne hin und her, traf aber keine Anstalten, dem Ruf seines Herrn zu folgen.
    „In letzter Zeit gehorcht er mir kaum noch", sagte Kalan Zorkh entschuldigend. „Ich weiß auch nicht, was in Adam gefahren ist. Gibt es bei terranischen Kolkraben eigentlich so etwas wie ein Trotzalter?"
    „Wahrscheinlich leidet das Tier an Zerebral-Sklerose", erklärte Niersteiner gereizt. „Auf dem Olymp gibt es eine ganz ausgezeichnete Tierklinik; dort sollten Sie ihn behandeln lassen, Kommandant."
    Der Erste Offizier des Fragmentschiffes Oberstleutnant Jan Vermeeren, hielt die herabsinkende SERT-Haube mit den Händen auf, bevor sie sich über seinen Schädel stülpen konnte.
    „Wie oft muß ich Sie darauf hinweisen", sagte er zu Professor Niersteiner, „daß der Planet Olymp nicht das mindeste mit dem sagenhaften Wohnsitz der Götter gemein hatl" Der Koordinator lächelte maliziös und bewegte dabei seine

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