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0479 - Eine Puppe aus Manhattan

0479 - Eine Puppe aus Manhattan

Titel: 0479 - Eine Puppe aus Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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fragte er.
    »Katar? Nein. Was ist das?«
    »Ein britisches Protektorat.«
    »Und? Was soll das?«
    »Das Gold stammt aus Katar.«
    »Wie kommt es in diesen Keller?« Rifford lachte. »Sie müssen wissen, daß der Herrscher von Katar, Scheich Ali Ibn Abdullah al Thani — so heißt er wirklich! — ein reicher Mann ist. Katar lebt in der Hauptsache von Erdölausfuhren. Der Scheich hatte Sorgen. Er befürchtete einen Militärputsch. Deshalb ließ er einen Teil des Staatsschatzes ins Ausland bringen. Da er jedoch niemandem so recht traute, kam er auf den Gedanken, das Gold gleichsam inoffiziell nach Amerika zu transferieren. Mein Freund und ich bekamen einen heißen Tip, und wir schafften es, einen der drei großen Transporte abzufangen.«
    »Davon höre ich zum erstenmal!« Rifford grinste. »Das glaube ich Ihnen. Die meisten Zeitungen haben die Sensationsmeldung gar nicht gebracht, weil von niemand etwas Genaues zu erfahren war. Der Scheich hat natürlich Interpol eingeschaltet. Sie werden sich denken können, wie scharf CIA und FBI darauf sind, sich das Zeug unter die Nägel zu reißen!«
    »Es hört sich an wie eine gut erfundene Geschichte«, bemängelte Suzan. »Wahrscheinlich gibt es das Land gar nicht, von dem Sie sprechen!«
    »Das gibt es. Es gibt den Scheich, und es gibt das Gold«, erwiderte Rifford ruhig. Er stieß sich von der Wand ab und faßte mit beiden Händen nach einem der Goldbarren. Suzan Trenton sah, wie sich seine Muskeln strafften. Er hatte tatsächlich einige Mühe, den Barren zu heben.
    »Versuchen Sie mal!« meinte er spöttisch. »Das wird Ihre Zweifel beseitigen!«
    Suzan Trenton ging wie eine Traumwandlerin auf Rifford zu. Gold! Wie fühlte sich so ein Barren an, wie schwer war er, konnte man ihn überhaupt mit beiden Händen halten? Sie legte die Pistole zur Seite, geradezu geistesabwesend. Sie nahm den Barren entgegen. Er war so schwer, daß er ihr fast aus den Händen gefallen wäre.
    Sie schloß die Augen. Das Gewicht des Goldes zerrte an ihren Armen. Nein, sie hatte nicht vor, sich mit fünfundzwanzigtausend Dollar zufriedenzugeben. Rifford war ihr ausgeliefert, bedingungslos. Er würde das schon sehr bald zu spüren bekommen. Plötzlich durchzuckte sie ein eisiger Schreck. Die Pistole! Sie riß die Augen auf, aber Rifford hatte sich nicht vom Fleck gerührt. Er betrachtete sie nur mit mildem, leisem Spott.
    »Geben Sie her!« sagte er und nahm ihr den Barren ab. Er legte ihn auf den Stapel zurück.
    Beschämt griff Suzan Trenton nach der Waffe. Diesmal verzichtete sie aber darauf, die Mündung auf Rifford zu richten.
    »Gehen Sie voran, zurück in das Haus. Ich komme gleich nach«, sagte Rifford. »Erst muß ich mir den Knaben vorknöpfen, der meinen Sparstrumpf anknabbern wollte.«
    Suzan Trenton gehorchte.
    Wie eine Schlafwandlerin verließ sie den Keller. Sie überquerte den Hof und wartete dann im Hausflur auf Rifford. Sie mußte immerzu an die Goldbarren denken. Der Stapel mußte eine phantastische Summe verkörpern!
    ***
    Rifford erschien etwa zehn Minuten später. »Was haben Sie mit ihm gemacht?« erkundigte sich Suzan Trenton.
    Rifford zuckte die Schultern. »Sprechen wir nicht darüber«, sagte er. »Es ist besser so.«
    Sie gingen nach oben, in seine Wohnung. Rifford rieb sich die Hände und marschierte im Wohnzimmer auf und ab. »Die Sache hat nur einen Haken«, sagte er. »Das ganze Land ist alarmiert. Selbst der kleinste Juwelier und Goldaufkäufer weiß Bescheid. Sobald irgendwo ein größerer Posten Barrengold angeboten wird, tritt das FBI in Aktion. Selbstverständlich reagieren diese Burschen auch dann, wenn versucht werden sollte, das Gold einzuschmelzen und ihm eine andere Form zu geben. Mit anderen Worten: das Gold ist im Augenblick unverkäuflich.«
    »Es muß doch Hehler geben oder eine Möglichkeit, das Gold im Ausland zu verkaufen.«
    »Natürlich«, nickte Rifford, »aber warum sollte ich mich auf ein Risiko einlassen und dazu noch mit irgendeinem Hehler meinen Gewinn teilen? Kommt nicht in Frage! Es genügt mir, das Gold im Keller zu haben. Das ist ein wundervolles Gefühl.«
    »Was spielt es für eine Rolle, wenn ein Hehler sich dabei gesund stößt?«
    »Ihnen bliebe doch immer noch genug!«
    »In spätestens einem Jahr verkaufe ich das Zeug zum vollen Wert«, sagte Rifford. »Bis dahin ist Gras über die Sache gewachsen.«
    »Soll das heißen, daß Sie mir zumuten, solange auf mein Geld zu warten?«
    »Ja.«
    »Unmöglich! Ich denke gar nicht daran! Bis

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