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0479 - Ganjo-Alarm

Titel: 0479 - Ganjo-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie keiner Schaden nehmen konnten. Die Tranherstellung würde auf Hochtouren laufen.
    Nebenan in der Knochenmühle wurde das nahrhafte Mehl hergestellt, das unbegrenzt haltbar blieb und den Grundstock aller Speisen bildete.
    Er ging weiter und betrat das Haus durch den offenen Eingang. Gleich in der hohen Diele brannte ein Tranfeuer und verbreitete angenehme Wärme.
    Der Gestank zog oben durch eine kleine, runde Öffnung in der Kuppeldecke ab. Die Wände der Diele waren gleichmäßig abgetaut und wieder gefroren. Sie waren glatt wie Metall.
    Ein anderer Gayszatu kam ihm entgegen. Wie Scharam war auch er völlig unbekleidet, fast zwei Meter hoch und von kräftiger Statur. Er schüttelte dem erfolgreichen Jäger die Hand.
    „Willkommen, Scharam. Gute Beute?"
    „Danke, Karal. Wir können zufrieden sein. Du warst heute nicht auf der Jagd?"
    „Nein. Morgen gehe ich wieder."
    Die Jagd und die Beschaffung der Nahrung war und blieb das Hauptproblem der Chamyros auf dem Planeten Cham. Sie hatten keine anderen Sorgen und kannten keine Zivilisation im eigentlichen Sinne. Ab und zu wurden Erfindungen gemacht, die das primitive Leben erleichterten, und dann gab es noch einige Erfindungen aus grauer Vorzeit, deren Ursprung unbekannt geblieben war.
    Die Sprache jedoch, in der sie sich unterhielten, hätte sie verraten, aber woher sollten sie das wissen?
    Es gab für sie keine Vergleichsmöglichkeit.
    Die Chamyros aller Stämme sprachen einwandfrei Neu-Gruelfin, denn sie stammten von Ganjasen ab, die vor mehr als fünfzigtausend Jahren auf Cham notgelandet waren. Nur mit Mühe war es den Überlebenden damals gelungen, der Verfolgung durch die Takerer zu entgehen, bis sie ausgerechnet auf dem Eisplaneten eine Zuflucht und eine neue Heimat fanden. Im Verlauf der Jahrtausende waren sie degeneriert und vergaßen ihre Herkunft. Einfach und glücklich lebten sie dahin, mit sich und ihrer Welt zufrieden.
    „Hast du Hamart gesehen, Karal?"
    „Er wird in seinem Zimmer sein, nehme ich an.
    Willst du ihn sprechen?"
    „Vielleicht", sagte Scharam, nickte grüßend und ging weiter, während Karal hinaus in den Schein der untergehenden Sonne trat.
    Hamart war Schamars engster Freund, und es gab nur wenige Geheimnisse, die von den beiden Männern nicht geteilt wurden. Aber Hamart war noch mehr, als nur Schamars Freund. Er war kein gewöhnlicher Chamyro oder langtauchender Makrator. Er war viel mehr. Er war der einzige Chamyro auf dem Planeten Cham, der beliebig lange tauchen konnte. Tagelang konnte er unter Wasser bleiben. Er hatte das seinen Kiemen zu verdanken, die er von Geburt an unter den Achselhöhlen und am Hals besaß. Und hinzu kam eine weitere Gabe, die ihn zum mächtigsten aller Lebewesen des Planeten machte. Er konnte Gedanken lesen.
    Hamart war ein Mutant der Ganjasen.
    Vor vielen Jahren war er auf seiner Wanderung, die ihn um die ganze Welt geführt hatte, zum Stamm der Gayszatus gestoßen. Wie überall wurde er auch hier begeistert aufgenommen, und dann kam die unvermeidliche Bitte, für immer zu bleiben.
    Hamart hatte diese Bitte bisher stets abgelehnt und war nach gewisser Zeit immer wieder weitergezogen.
    Ihn lockten die Abenteuer im unendlich großen Meer, in der finsteren Tiefe, auf den riesigen Eisflächen und am Strand der unbekannten Inseln. Er hatte versucht, die Kämpfe zwischen dien Stämmen der Chamyros zu unterbinden, aber der Frieden war immer nur von kurzer Dauer gewesen.
    Jeder Stamm lebte für sich allein und glücklich, solange es keine Nachbarn gab. Denn da das einzige Nahrungsmittel auf Cham aus dem Meer kam und es auf dem Land weder Tiere noch Vegetation gab, war der Hang zum Kannibalismus fast eine naturbedingte Entwicklungserscheinung.
    Die getöteten und gefangenen Feinde wurden verspeist.
    Hamart verabscheute diesen Brauch von Kindheit an, und er hatte alles getan, um den Kannibalismus auszurotten. Es war ihm nicht gelungen.
    Die Gayszatus besaßen keine Nachbarn in der näheren Umgebung. Der letzte Kampf hatte vor mehr als zwanzig Jahren stattgefunden, als die gelbe Sonne noch viel kleiner war als heute. Jetzt näherte sich Cham wieder der gelben Sonne, und bald würde der kurze, heiße Sommer beginnen.
    Und damit auch der Rückzug vom Wasser für jene, die nicht vorgesorgt hatten.
    Scharam betrat Hamarts Zimmer, ohne sich vorher bemerkbar zu machen. Der Telepath hatte ihn sicher längst geortet und erwartete ihn.
    Der Mutant lag auf seinem Fellager und sah dem Eintretenden entgegen. Er

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