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0485 - Mein Killer war ein Gentleman

0485 - Mein Killer war ein Gentleman

Titel: 0485 - Mein Killer war ein Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich mir selbst. Wir hefteten uns an seine Fersen, beziehungsweise an seine Hinterräder. Obwohl der Alfa seine ehrlichen 130 Meilen läuft, hatten wir Mühe, am Gegner zu bleiben.
    Mit Vollgas jagten wir die schmale Straße entlang.
    »Stell dir vor, jetzt käme ein Unbeteiligter entgegen«, überlegte Phil.
    »Daran darf ich gar nicht denken! Der käme dieser Bestie da vorn wie gerufen. Eine bessere Möglichkeit, uns loszuwerden, gibt es doch nicht…«
    Trotz der Hitze wurde es mir kalt.
    »Jerry!«
    Phil stockte der Atem.
    Ganz vorn, am Horizont der Straße, stand ein Fahrzeug. Ein Lkw, ein Autobus oder etwas Ähnliches. Ich konnte es auf diese Entfernung nicht genau ausmachen.
    »Er wird irgend etwas anfangen«, befürchtete ich und versuchte, noch etwas mehr Geschwindigkeit aus dem Alfa herauszuholen. Doch die sechs Zylinder gaben nicht mehr her. Die Nadel stand auf 132.
    Und mit rasender Geschwindigkeit kam das große Fahrzeug näher.
    »Ein Trailer!« erkannte Phil. »Ein Trailer auf einem Sattelschlepper!«
    Ich sah im gleichen Moment noch mehr. »Phil — da haben wir das Geheimnis. Warum die Kerle nach den Unfällen immer trotz der Straßensperren entkommen konnten!«
    »Ja«, sagte er, »Ich sehe es — die Laderaumtür steht offen, die haben eine Rampe ausgefahren!«
    Mein Fuß glitt vom Gaspedal zurück. Auch der Rammwagen vor uns hatte seine Geschwindigkeit verringert. Er hatte keine andere Wahl — der Trailer stand mitten auf der Fahrbahn. Es war unmöglich, an ihm vorbeizukommen, zumal links und rechts Böschungen abfielen.
    »Wir haben ihn!« frohlockte Phil.
    »Oder die haben uns!« befürchtete ich.
    Jetzt waren alle Einzelheiten der Szene zu erkennen. Der Rammwagen fuhr langsam auf den Trailer zu. Wir waren etwas schneller.
    Plötzlich stand ein Mann neben dem Trailer auf der Straße. Er gab heftige Winkzeichen. Offenbar wollte er den Fahrer des unheimlichen Mordfahrzeuges zu Eile anspornen.
    Der dunkle Wagen befand sich unmittelbar hinter der Auffahrtsrampe.
    »Jerry!« keuchte Phil.
    Es sah aus wie eine Zeitlupenaufnahme. Das Rammauto war etwas schräg an die Rampe herangefahren. Der Fahrer war offensichtlich doch nervös. Der Unbekannte neben dem Trailer trieb ihn zur Eile an.
    Zuerst glitt das rechte Vorderrad von der Rampe ab. Das Gewicht zog den ganzen Wagen nach rechts. Ganz langsam kippte er zur Seite. Und dann schlug er um, prallte auf die rechte Seite und fiel schließlich wie ein Käfer auf den Rücken.
    Wir waren inzwischen bis auf 50 Yard herangekommen. Der Mann auf der Straße rannte los, zum Führerhaus des Sattelschleppers.
    Aber aus dem Motor des umgestürzten Rammwagens schlug in dieser Sekunde eine feurige Lohe.
    Die Stichflamme fauchte wie der tödliche Strahl eines Flammenwerfers unter den Aufbau des Trailers. Schon züngelten auch dort die Flammen hoch, aber der Sattelschlepper zog an.
    »Der kommt nicht weit!« sagte Phil.
    »Nein!« antwortete ich und deutete nach vorn. Die 15 Minuten waren um.
    Überall flammten plötzlich die Rotlichter der Polizeifahrzeuge auf.
    Wir standen unmittelbar hinter dem brennenden Rammfahrzeug, und ich sah die Bewegungen des Mannes, der angeschnallt auf dem Fahrersitz hing.
    Ich riß den Feuerlöscher aus der Halterung neben meinem Sitz.
    »Komm, Phil!« sagte ich und riß die Tür auf.
    ***
    Es war halb drei in der Nacht.
    »Wenn ich daran denke«, sagte Phil, »daß es in diesem Haus so viele Betten gibt und wir uns hier die Beine in den Bauch stehen müssen!«
    Ich wollte ihm gerade sagen, wie wenig Lust ich hatte, mich wieder in eins der Betten in diesem Haus zu legen. Aber in diesem Moment öffnete sich die Tür des Operationssaales.
    Doktor Matthews kam heraus. Er sah erschöpft aus, und als er auf uns zukam, fuhr er sich mit beiden Händen über das Gesicht, als wolle er etwas wegwischen.
    »Das FBI scheint sich vorgenommen zu haben, das Medical Center vor besonders schwierige Aufgaben zu stellen«, bemerkte er.
    »Wie geht es ihm?« fragte ich kurz.
    »Wer hat ihn aus den Flammen herausgeholt?« fragte er zurück.
    »Spielt keine Rolle, Doc«, sagte ich.
    Er sah mich lächelnd an. »Also Sie wieder einmal. Ich habe es mir beinahe gedacht. Sie haben ihm das Leben gerettet. Wir werden ihn durchbringen. Allerdings wird es eine Zeitlang dauern.«
    »Er wird vermutlich froh sein, diese Gnadenfrist zu erhalten«, warf Phil ein.
    »Wer ist es überhaupt?« fragte Doc Matthews jetzt zum erstenmal. Erst helfen, dann fragen — das war sein

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